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Im Juli kamen in Dresden Experten aus aller Welt zusammen, die sich mit Nanotechnologie auskennen und neueste Erkenntnisse der Forschung austauschen wollten. Fünf Tage lang fand die Nano-Konferenz statt, die für alle Beteiligten sehr interessant war und optimal gewesen ist, um sich zu informieren, aber natürlich auch um Kontakte zu knüpfen. Verschiedene Teilgebiete wurden im Rahmen der Konferenz behandelt. Neben Nano-Strukturen sind das auch Nano-Bauelemente und Supergitter gewesen. Die Berichte und Vorträge können zum Teil auch jetzt noch im Internet nachgelesen werden, da sie schriftlich festgehalten wurden oder als Arbeiten vorliegen. In erster Linie war die ICSNN 2012 (International Conference on Superlattices, Nanostructures, and Nanodevices) natürlich für die Experten gedacht, aber auch Laien dürften dort das ein oder andere Interessante hören, das zum Staunen anregt.
Professor Manfred Helm vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und Professor Oliver Schmidt vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung bildeten das Präsidium der Konferenz. Die Nano-Konferenz findet alle zwei Jahre statt und meist kurz vor der Internationalen Konferenz zur Halbleiterphysik (der International Conference on the Physics of Semiconductors). Von 2000 an gab es bis 2010 sechs Konferenzen, die in Südkorea, Frankreich, Mexiko, Türkei, Brasilien und China stattfanden.
Die Nano-Technologie ist aufgrund ihrer Größe so interessant. Materialien kennt jeder, doch auf der Skala der Nanometer sieht die Welt ganz anders aus. Hier herrschen besondere chemische und physikalische Bedingungen, sodass Materialien ganz neue Verwendungen finden können. Beispielsweise der Einsatz für die Laser- oder Halbleiter-Industrie. Entsprechend war das Thema der Konferenz vor allem auch, wie solche Nano-Strukturen genutzt werden können und welche Bauelemente sich schaffen lassen. Anwendung können solche Bauteile beispielsweise bei Solarzellen oder Lasern finden.
Neben der sehr konkreten Anwendung spielt aber in diesem Bereich auch die Grundlagenforschung eine große Rolle, da einfach auch noch viele Unbekannte vorhanden sind. Manche der Teilnehmer der Konferenz haben sich daher zur Aufgabe gemacht, Phänomene zu untersuchen, bei denen Photonen und Elektronen im Spiel sind. Ein besonderer Blick wird auch auf das Material Graphen geworfen, dass aus nur einer atomaren Lage von Kohlenstoffatomen besteht.
Nanotechnologien führen heute schon dazu, dass sie auch eingesetzt werden. Vor allem bei der Herstellung oder Nutzung von Materialien, die chemisch oder mechanisch hergestellt werden. Dabei entstehen sowohl Materialien für die weitere Forschung als auch für Produkte, die tatsächlich bei Unternehmen zum Einsatz kommen. Die Nanotechnologie in ihrer heutigen Form geht übrigens auf den berühmten Nobelpreisträger Richard Feynman zurück, der 1959 in einem Vortrag über die kleinsten Ebenen und den dortigen Platz geredet hat.
Wer an dem Thema interessiert ist, für den war die Konferenz natürlich eine wirklich spannende Sache. Hier kamen über 200 Forscher zusammen, die ganz unterschiedliche Bereiche der Nanotechnologie besprachen. Dazu gehören sowohl konkrete Anwendungen für Materialien als auch Grundlagenforschung. Viele der Vorträge lassen sich auch im Nachhinein noch im Internet lesen und bieten so einen langfristigen Wert. Die Konferenz fand vom 22. bis zum 27. Juli 2012 in Dresden, genauer dem Congress Center Dresden, statt.