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Im Science-Fiction-Film „The Assessment“ begleiten wir Mia und Aaryan durch sieben fordernde Tage. Das Paar lebt in einem abgeschirmten Haus, das moderne Technik und künstliche Natur vereint. Mia arbeitet mit Pflanzen, Aaryan entwickelt virtuelle Haustiere. Beide hoffen, bald Eltern zu werden, doch der Staat verlangt eine Prüfung. Mit der Ankunft von Prüferin Virginia beginnt eine Woche voller emotionaler Belastungen. Sie testet nicht nur Verhalten, sondern provoziert gezielt Reaktionen.
Im Verlauf entstehen Spannungen, die das Vertrauen zwischen Mia und Aaryan erschüttern. Virginia agiert dabei zunehmend manipulativ, beobachtet genau und konfrontiert das Paar mit sich selbst. Besonders bei einem gemeinsamen Abend mit Gästen geraten Mia und Aaryan ins Wanken. Die Erschütterung ihres Selbstbildes trifft sie inmitten öffentlicher Erwartung. Während Aaryan versucht, Kontrolle zu wahren, beginnt Mia, das System infrage zu stellen. Kann ihre Entscheidung am Ende eine Grenze durchbrechen, die als unantastbar gilt?
Der Science-Fiction-Film „The Assessment“ erschien 2024 unter der Regie von Fleur Fortuné. Das Drehbuch stammt von Dave Thomas und John Donnelly. In den Hauptrollen spielen Alicia Vikander als Virginia, Elizabeth Olsen als Mia und Himesh Patel als Aaryan. Weitere Rollen übernehmen Indira Varma als Ambika, Charlotte Ritchie als Serena, Minnie Driver als Evie und Leah Harvey als Holly. Gedreht wurde ab August 2023 auf Teneriffa und in Köln. Die Kamera führte Magnus Nordenhof Jønk, den Schnitt übernahm Yorgos Lamprinos. Emilie Levienaise-Farrouch komponierte die Musik. Die Filmlänge beträgt 114 Minuten, die FSK liegt bei 16 Jahren.
Die Produktion erhielt Fördermittel von der Film- und Medienstiftung NRW sowie dem Deutschen Filmförderfonds. Jan Houllevigue entwarf das Szenenbild mit farbigen Elementen und Anleihen aus den 1970ern. Die Kostüme gestaltete Sarah Blenkinsop. Die Premiere fand im September 2024 beim Toronto International Film Festival statt, gefolgt von Festivalauftritten in Zürich, Hamburg und London. Der Film startete im März 2025 in den USA und am 3. April 2025 in Deutschland. Bei den British Independent Film Awards 2024 gewann er den Preis für das beste Szenenbild und erhielt Nominierungen für Drehbuch und Hauptdarstellerin.
In einer dystopischen Zukunft kontrolliert der Staat jeden Kinderwunsch durch ein standardisiertes Prüfverfahren. Um Eltern zu werden, müssen Mia und Aaryan eine siebentägige Einschätzung über sich ergehen lassen. Die beiden leben abgeschottet in einem hochmodernen Haus unter einer schützenden Kuppel. Mia beschäftigt sich als Botanikerin mit der Zucht widerstandsfähiger Pflanzen, während Aaryan künstliche Tiere entwirft. Ihr geregelter Alltag gerät aus dem Gleichgewicht, als die Prüferin Virginia in ihr Leben tritt. Sie bleibt für die Dauer des Tests und beginnt mit psychologisch fordernden Aufgaben, um ihre Eignung zu prüfen.
Virginia übernimmt dabei bewusst die Rolle eines Kindes und stellt Mia sowie Aaryan vor emotionale Herausforderungen. Sie spielt Wutausbrüche durch, stellt kritische Fragen und verlangt von beiden glaubhafte Reaktionen. Diese Proben decken Spannungen auf, die bislang verborgen geblieben waren. Zwischen Mia und Aaryan entstehen Konflikte, die alte Unsicherheiten offenlegen. Beide reagieren unterschiedlich auf den wachsenden Druck, was zu innerer Distanz führt. Virginia drängt sie durch ihre Methoden in belastende Situationen, die immer persönlicher werden und alte Wunden aufreißen.
Ein von Virginia arrangiertes Abendessen mit Kollegen und Nachbarn offenbart weitere Brüche in der Beziehung. Die Gäste stellen unangenehme Fragen und führen das Paar an seine Belastungsgrenzen. Während Aaryan sich bemüht, nach außen ruhig zu wirken, verliert Mia zunehmend die Kontrolle. Sie fühlt sich dem System ausgeliefert und beginnt, an der Legitimität des gesamten Verfahrens zu zweifeln. Die Kontrolle, die Virginia im Laufe der Woche ausübt, lässt Mia erkennen, wie tiefgreifend das Regime ihr Leben bestimmt. Sie sehnt sich nach einer Alternative außerhalb der Kuppelwelt.
Am Ende bricht Mia aus. Sie verlässt den sicheren Bereich der neuen Gesellschaft und sucht im „Alten System“ nach Freiheit. Ihre Mutter, einst verstoßen wegen staatskritischer Haltung, wird für sie zu einem Symbol selbstbestimmten Lebens. Mias Flucht markiert einen Wendepunkt, auch wenn Virginia kurz darauf mit der nächsten Prüfung beginnt. Das System lebt weiter, reproduziert sich selbst und unterwirft neue Paare der gleichen Prüfung. So zeigt der Abschluss, wie schwer es ist, einer kontrollierten Welt zu entkommen – auch wenn einzelne Menschen den Ausbruch wagen.
„The Assessment“ präsentiert eine bedrückende Zukunftsvision, die Kontrolle über das Persönliche zum Thema macht. Regisseurin Fleur Fortuné setzt auf klaustrophobische Räume und präzise inszenierte Szenen, um die Isolation spürbar zu machen. Alicia Vikander, Elizabeth Olsen und Himesh Patel tragen die emotionale Spannung überzeugend durch ihre kontrastreichen Rollen. Besonders die Interaktionen zwischen Prüferin und Paar zeigen fein gezeichnete Brüche im System. Dabei entfalten sich Konflikte nicht durch Handlung, sondern durch subtile Verhaltensmuster. Die Musik von Emilie Levienaise-Farrouch verstärkt den Druck und begleitet den Film mit zurückhaltender Intensität.
Mit zunehmender Dauer schärft der Film seine Kritik an bürokratischer Kontrolle und moralischer Übergriffigkeit. Die Prüfmethoden eskalieren, was die emotionale Belastung der Figuren glaubhaft steigert. Gleichzeitig stellt sich die Frage nach der Legitimität staatlicher Eingriffe. Durch das Finale entsteht kein befreiender Moment, sondern die Erkenntnis fortlaufender Überwachung. Visuelle Details im Szenenbild verdeutlichen die Spannungen zwischen technologischer Kälte und menschlichem Wunsch. Die Produktion bleibt stilistisch konsequent und überzeugt durch klare visuelle Sprache sowie nuancierte Schauspielkunst.
Letzte Aktualisierung am 6.09.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API