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Absurder Humor trifft auf eskalierende Gruppendynamik – „Rat Race – Der nackte Wahnsinn“ greift tief in die Trickkiste der Ensemble-Komödie. Inmitten schriller Figuren, halsbrecherischer Zufälle und grotesker Kontraste setzt der Film auf das Prinzip der Überforderung. Wer den Wahnsinn sucht, bekommt ihn hier geballt.
Ein dubioser Casino-Besitzer lockt mehrere Fremde in ein Rennen um zwei Millionen Dollar. Was als simple Wettfahrt beginnt, entwickelt sich zur absurden Kettenreaktion aus Irrwegen, Abstürzen und Unfällen. Jeder sucht einen Vorteil, verliert dabei aber mehr als nur Orientierung. Wie weit treiben Gier, Zufall und Ego Menschen, wenn das Ziel am Horizont flimmert?
Der Film „Rat Race – Der nackte Wahnsinn“ stammt aus dem Jahr 2001 und wurde von Jerry Zucker inszeniert. Das Drehbuch verfasste Andy Breckman, während Sean Daniel, Janet Zucker und Jerry Zucker als Produzenten mitwirkten. John Powell komponierte die Musik, Thomas E. Ackerman übernahm die Kamera und Tom Lewis den Schnitt. In den Hauptrollen spielen John Cleese als Donald P. Sinclair, Breckin Meyer als Nick Schaffer, Cuba Gooding Jr. als Owen Templeton, Rowan Atkinson als Enrico Pollini, Whoopi Goldberg als Vera Baker, Lanei Chapman als Merrill Jennings, Amy Smart als Tracy Faucet, Seth Green als Duane Cody, Vince Vieluf als Blaine Cody und Jon Lovitz als Randall Pear.
Die Dreharbeiten begannen im August 2000 in Calgary, Alberta. Als Kulisse für die Highways dienten Straßenabschnitte in Kanada, die für Nevada, Arizona und New Mexico standen. Szenen in der Wüste entstanden in Drumheller. Weitere Drehorte lagen in Las Vegas, darunter der Strip, der McCarran Airport sowie Goodsprings. Der Film erhielt eine Altersfreigabe ab 6 Jahren und dauert 107 Minuten. 2002 wurde Glenn J. Smith für seine Stuntarbeit bei einer Helikopterjagd für den World Stunt Award nominiert.
Ein exzentrischer Casinobesitzer lässt sich ein irrwitziges Wettrennen einfallen. In seinem Luxushotel in Las Vegas verkündet Donald Sinclair, dass sich in einem Schließfach in Silver City, New Mexico, zwei Millionen Dollar befinden. Sechs Teams sollen die 900 Kilometer lange Strecke bewältigen. Die Gäste seines Casinos setzen derweil auf die Teilnehmer. Zunächst zögern alle, doch der Gedanke an das Geld treibt sie los. Damit beginnt eine verrückte Jagd quer durch die Wüste, über Highways und durch Städte, in der jeder auf eigene Weise versucht, schneller als die anderen zu sein.
Die Brüder Duane und Blaine sabotieren zunächst das Flughafenradar, um einen Vorsprung zu bekommen. Doch ihr Plan geht nach hinten los: Ihr eigenes Fahrzeug wird zerstört, dann auch der Ersatzwagen. In einem Heißluftballon kommt es zu einem wilden Zwischenfall mit einem entführten Schlosser und einer Kuh. Merrill und Vera geraten auf Abwege, als sie einer vermeintlich freundlichen Frau mit Haustierschildkröten trauen. Nach einem Unfall in einem Schrotthaufen fliehen sie mit einem Raketenauto, nur um später mit einer Gruppe Mentalpatienten in einem Bus zu landen.
Owen wird von einem wütenden Taxifahrer auf der Straße ausgesetzt. Er verkleidet sich als Busfahrer, um mit einer Gruppe Lucille-Ball-Doubles weiterzureisen. Nach einem Chaos voller Schaum, einem Crash und einem wütenden Mob entkommt er zu Pferd. Währenddessen stiehlt Familie Pear ein Nazi-Dienstauto, nachdem sie in einem absurden Museum gelandet ist. Auf ihrer Route geraten sie in eine Parade, provozieren versehentlich Kriegsveteranen und erleben einen bizarren Zwischenfall nach dem anderen. Randy setzt seine Familie mit Schlafmitteln außer Gefecht und bringt sie heimlich in einen Lkw.
Nick will erst nicht mitmachen, wird aber von der Pilotin Tracy umgestimmt. Nach einem Beziehungsdrama am Himmel fliehen sie mit einem Truck. Enrico verschläft den Start, wird angefahren und bekommt eine Mitfahrgelegenheit im Krankenwagen. Durch ein Missgeschick geht ein Spenderherz verloren, was ihn fast das Leben kostet. Dennoch schafft er es nach Silver City – und schläft direkt vor dem Schließfach ein. Am Ende landen alle in einem Charity-Konzert. Als das Preisgeld versehentlich in die Menge gerät, spendet jeder es freiwillig. Der Casinobesitzer wird gezwungen, die Spendensumme zu verdoppeln.
„Rat Race – Der nackte Wahnsinn“ setzt konsequent auf Tempo, Kollisionen und absurde Zufälle. Dabei entsteht ein überladener Mix aus Sketcheinlagen, Slapstickmomenten und grotesken Mini-Episoden. Die lose Struktur erlaubt kaum echte Entwicklung, sondern reiht stattdessen Karikaturen aneinander. Gerade dieser ständige Wechsel wirkt streckenweise ermüdend. Dennoch erzeugt der Film immer wieder Momente, die funktionieren, weil sie Erwartungen brechen. Die Szene mit dem Nazi-Museum demonstriert das besonders deutlich: Der abrupte Kontrast zwischen Setting und Figuren sorgt für eine beklemmend komische Situation, in der das Lachen kurz steckenbleibt. Genau dort zeigt sich das Potenzial des Films – wenn er Grenzen austestet.
Trotz seiner ambitionierten Konstruktion verschenkt der Film viel, weil er keine Balance findet. Einige Gags laufen ins Leere, andere werden zu lang ausgespielt. Figuren wie Enrico oder Owen bleiben statisch, obwohl sie viel Raum erhalten. Gleichzeitig führt der Film sein eigenes Wettkampfkonzept ad absurdum, indem das Finale jegliche Konsequenz aufhebt. Das ist konsequent absurd, aber auch beliebig. Der Spaß entsteht vor allem dort, wo Chaos auf Timing trifft – selten aber mit Nachhall. „Rat Race – Der nackte Wahnsinn“ will alles gleichzeitig, verliert sich aber genau daran.
Letzte Aktualisierung am 20.09.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API