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„Morbius“ zeigt den Weg eines Wissenschaftlers, der seinen Körper retten und zugleich kontrollieren will. Michael Morbius leidet an einer schweren Krankheit und lebt jahrelang mit der Hoffnung auf Heilung. Seine Forschungsarbeit führt ihn zu einem umstrittenen Experiment mit Fledermaus-DNA. Gemeinsam mit Martine testet er heimlich eine Substanz, die ungeahnte Folgen auslöst. Nach dem Versuch ist Michael nicht mehr derselbe Mensch wie zuvor.
Neue Kräfte verändern ihn, doch auch der Durst nach Blut wächst. Anfangs gelingt es ihm, das Verlangen mit künstlichem Blut zu bändigen. Die Wirkung nimmt jedoch immer schneller ab. Als Milo sich dieselbe Kraft aneignet, beginnt ein gefährliches Spiel. Beide Männer kämpfen mit ihren eigenen Grenzen. Während Michael Verantwortung übernehmen will, sucht Milo Macht. Zwischen Moral und Überleben wird jede Entscheidung zur Gefahr. Kann Michael verhindern, dass alles außer Kontrolle gerät?
Der Film „Morbius“ erschien 2022 unter der Regie von Daniél Espinosa. Produziert wurde der Film von Avi Arad, Lucas Foster und Matt Tolmach. Die Hauptrolle als Dr. Michael Morbius übernahm Jared Leto. An seiner Seite spielte Matt Smith den Charakter Loxias „Milo“ Crown. Adria Arjona war als Dr. Martine Bancroft zu sehen. Jared Harris verkörperte Dr. Emil Nicholas. Die FBI-Agenten Simon Stroud und Alberto Rodriguez wurden von Tyrese Gibson und Al Madrigal gespielt. Charlie Shotwell und Joseph Esson stellten die jüngeren Versionen von Michael Morbius und Milo dar. Das Drehbuch stammt von Matt Sazama, Burk Sharpless, Art Marcum und Matt Holloway. Für die Musik zeichnete Jon Ekstrand verantwortlich, die Kamera übernahm Oliver Wood. Der Schnitt lag bei Pietro Scalia.
„Morbius“ ist ein Science-Fiction-Horrorfilm mit einer Laufzeit von 104 Minuten und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren. Die Dreharbeiten begannen im Februar 2019 in London unter dem Arbeitstitel „Plasma“. Weitere Szenen entstanden in Manchester und Los Angeles. Die Weltpremiere fand am 29. März 2022 in London statt. In Deutschland lief der Film am 31. März 2022 in den Kinos an. Er spielte weltweit rund 163,87 Millionen US-Dollar ein, davon 73,87 Millionen in Nordamerika. In Deutschland wurden 414.929 Kinobesuche gezählt. Bei der Goldenen Himbeere 2023 erhielt der Film zwei Auszeichnungen und drei Nominierungen.
Michael Morbius wächst in Griechenland auf und leidet unter einer schweren Blutkrankheit. Dr. Emil Nicholas betreut ihn medizinisch, während er gemeinsam mit dem gleichaltrigen Milo aufwächst. Beide verbindet das gemeinsame Schicksal, an derselben Krankheit zu leiden. Michael, hochintelligent und ehrgeizig, geht auf Anraten seines Arztes nach New York, um eine besondere Förderung zu erhalten. Beim Abschied verspricht er Milo, ein Heilmittel zu finden. Dieses Ziel bestimmt sein Leben und führt ihn Jahre später zu gefährlichen Experimenten mit Tier-DNA.
Ein Vierteljahrhundert später arbeitet Michael als angesehener Hämatologe in New York. Obwohl er medizinische Erfolge erzielt, lehnt er öffentliche Anerkennung ab. Gemeinsam mit Kollegin Martine Bancroft testet er ein selbst entwickeltes Serum, das auf genetischem Material von Fledermäusen basiert. Der Selbstversuch verläuft katastrophal: An Bord eines Schiffes tötet er mehrere Besatzungsmitglieder, überlebt jedoch. Von Schuldgefühlen geplagt, flieht er. Die Transformation bringt ihm übermenschliche Kräfte, aber auch einen gefährlichen Blutdurst, der zunehmend außer Kontrolle gerät.
Milo, der sich hintergangen fühlt, nimmt das Serum heimlich ein. Während Michael versucht, sich zurückzuhalten, geht Milo den brutalen Weg. Es kommt zu einer Spaltung zwischen den einstigen Freunden. Die Polizei ermittelt, nachdem mehrere Leichen gefunden werden. Michael wird kurzzeitig festgenommen, kann jedoch mit Milos Hilfe entkommen. Inzwischen eskaliert die Situation, da Milo keinerlei moralische Grenzen kennt. Er sieht sich als nächste Entwicklungsstufe, während Michael das Monster in sich bekämpft und sich nicht damit abfinden will.
Im finalen Konflikt greift Milo Dr. Nicholas an und verletzt Martine schwer. Michael stellt sich seinem einstigen Freund in einem dramatischen Kampf auf den Dächern der Stadt. Unterstützt von einem Schwarm Fledermäuse, gelingt es ihm, Milo zu töten. Martine stirbt in seinen Armen, kehrt jedoch später selbst als Vampir zurück. Nach diesen Ereignissen erscheint Adrian Toomes, der aus einer anderen Realität stammt. Er schlägt Michael vor, gemeinsam mit ihm in einer Gruppe zu arbeiten.
„Morbius“ versucht, einen düsteren Antihelden in das filmische Universum einzuführen, scheitert dabei jedoch an vielen Ecken. Die Geschichte rund um einen brillanten, aber kranken Arzt entwickelt sich zwar temporeich, verliert aber schnell an erzählerischer Substanz. Visuell setzt der Film auf dunkle Töne und schnelle Schnitte, was die Übersicht oft erschwert. Jared Leto bemüht sich, der Figur Tiefe zu geben, wirkt jedoch stellenweise distanziert. Die Nebenfiguren bleiben meist blass, auch wenn Matt Smith als Gegenspieler energisch agiert. Trotz klarer Konflikte fehlt die emotionale Bindung zwischen den Figuren. Der Spannungsbogen bricht durch unlogische Wendungen immer wieder ein.
Stilistisch reiht sich „Morbius“ in gängige Superheldenproduktionen ein, ohne sich durch Originalität abzuheben. Viele Szenen wirken wie routinierte Versatzstücke bekannter Vorbilder. Zwar entstehen einige eindrucksvolle Momente, doch sie verlieren durch flache Dialoge an Wirkung. Der Film wechselt häufig zwischen ernster Atmosphäre und unfreiwilliger Komik. Dadurch entsteht ein unausgewogenes Gesamtbild. Auch die visuellen Effekte überzeugen nicht durchgängig. Die Anschlussfähigkeit an ein größeres filmisches Universum wird angedeutet, bleibt aber erzählerisch vage.
Letzte Aktualisierung am 6.09.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API