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„Loving Vincent“ ist ein einzigartiger Animationsfilm, der sich mit den letzten Monaten im Leben von Vincent van Gogh befasst. Der Film beginnt ein Jahr nach Van Goghs Tod, als der Postbote Joseph Roulin seinen Sohn Armand darum bittet, einen letzten Brief des Künstlers an dessen Bruder Theo zu überbringen. Armand nimmt die Aufgabe nur widerwillig an und stößt bei seinen Nachforschungen auf widersprüchliche Aussagen und überraschende Hinweise. Die Begegnungen mit Menschen aus Van Goghs Umfeld eröffnen ihm neue Perspektiven auf den Künstler und dessen bewegte Zeit in Auvers-sur-Oise.
Mit jedem Schritt in dieser emotionalen Reise stößt Armand auf Geheimnisse, die das vermeintlich klare Bild von Van Goghs Tod zunehmend in Frage stellen. Widersprüchliche Berichte, angespannte Beziehungen und unerwartete Verbindungen werfen neue Fragen auf. War es tatsächlich ein Freitod, oder steckt mehr hinter den letzten Stunden des Künstlers?
„Loving Vincent“ (2017) ist ein 94-minütiger Animationsfilm über das Leben des Malers Vincent van Gogh, insbesondere die Umstände seines Todes. Regie führten Dorota Kobiela und Hugh Welchman, die auch gemeinsam mit Jacek Dehnel das Drehbuch verfassten. Zu den Hauptrollen zählen Robert Gulaczyk als Vincent van Gogh, Douglas Booth als Armand Roulin und Saoirse Ronan als Marguerite Gachet. Helen McCrory verkörperte Louise Chevalier in ihrer letzten Filmrolle. Die Musik stammt von Clint Mansell, während Tristan Oliver und Łukasz Żal für die Kamera verantwortlich zeichneten. Bemerkenswert ist, dass jede der 65.000 Filmsequenzen handgemalt wurde, inspiriert von van Goghs Techniken.
Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Europäischen Filmpreis für den besten Animationsfilm und den Publikumspreis beim Annecy International Animated Film Festival. Zudem wurde er für einen Oscar als bester Animationsfilm nominiert. „Loving Vincent“ war ein finanzieller Erfolg, mit weltweiten Einnahmen von über 42 Millionen US-Dollar bei einem Budget von 5,5 Millionen. Gedreht wurde in Polen und Großbritannien. Die innovative Produktion, teils über Kickstarter finanziert, wurde von 125 Künstlern aus aller Welt realisiert und ist der erste komplett gemalte Animationsfilm.
Ein Jahr nach dem Tod von Vincent van Gogh bittet der Postbote Joseph Roulin seinen Sohn Armand, Van Goghs letzten Brief an dessen Bruder Theo zu überbringen. Roulin hegt Zweifel an der Selbstmordtheorie, da Van Gogh kurz zuvor in seinen Briefen einen stabilen Gemütszustand beschrieb. Armand stimmt widerwillig zu und reist nach Paris. Dort erfährt er von Père Tanguy, einem Kunsthändler, dass Theo bereits sechs Monate nach Vincent verstorben ist. Tanguy rät ihm, Dr. Paul Gachet in Auvers-sur-Oise aufzusuchen. Gachet, ein Arzt und Kunstliebhaber, kümmerte sich um Van Gogh nach dessen Aufenthalt in einer Anstalt und war bei seiner Beerdigung anwesend.
In Auvers-sur-Oise erfährt Armand, dass Dr. Gachet verreist ist. Er bleibt daher in dem Gasthof, in dem auch Van Gogh lebte, und trifft dort auf Adeline Ravoux. Sie zeigt sich verwundert über Van Goghs plötzlichen Tod. Auf ihren Hinweis hin spricht Armand mit einem Bootsführer, der ihm erzählt, dass Van Gogh viel Zeit mit Dr. Gachets Tochter Marguerite verbrachte. Als Armand Marguerite aufsucht, reagiert diese abweisend und weist jede Schuld an Van Goghs Gemütszustand zurück. Sie wird besonders wütend, als Armand einen Streit zwischen ihr und ihrem Vater als möglichen Auslöser andeutet.
Armand vermutet bald, dass René Secretan, ein junger Mann aus dem Ort, in den Vorfall verwickelt sein könnte. René war dafür bekannt, Van Gogh zu quälen, und besaß eine Waffe, die er oft betrunken herumzeigte. Dr. Mazery, der Van Gogh untersuchte, erklärt, dass der Schuss aus einiger Entfernung abgegeben wurde, was Zweifel an der Suizidtheorie nährt. Marguerite gibt schließlich zu, dass sie Van Gogh nahe stand, jedoch nicht romantisch, und glaubt nicht, dass René ihn getötet haben könnte. Die Hinweise verdichten sich, doch Armand bleibt skeptisch, wie es wirklich zu Van Goghs Tod kam.
Als Dr. Gachet zurückkehrt, verspricht er, den Brief an Theos Witwe Johanna weiterzuleiten. Er berichtet von einem Streit mit Van Gogh, bei dem dieser ihm Feigheit vorwarf, seine Träume nicht zu verfolgen. Gachet wiederum machte Van Gogh Vorwürfe, Theo durch seine Abhängigkeit zu belasten. Dieser Konflikt könnte Van Gogh zu seinem Handeln getrieben haben. Armand kehrt schließlich nach Hause zurück. Wenig später erhält Joseph Roulin eine Antwort von Johanna, die sich für die Rückgabe des Briefes bedankt und Armand eine von Vincent an sie geschriebene Nachricht weiterleitet, die mit den Worten „Your loving Vincent“ endet.
„Loving Vincent“ beeindruckt durch seine einzigartige visuelle Umsetzung: Jedes der über 65.000 Einzelbilder wurde von Hand im Stil van Goghs gemalt. Diese Technik erweckt die bekannten Werke des Künstlers auf der Leinwand zum Leben und bietet ein faszinierendes Seherlebnis. Die Handlung, die einem Krimi ähnelt, folgt Armand Roulin auf seiner Suche nach der Wahrheit über van Goghs Tod. Dabei trifft er auf verschiedene Personen aus dem Umfeld des Malers, was unterschiedliche Perspektiven auf dessen letzte Tage eröffnet.
Trotz der beeindruckenden Optik bleibt die narrative Tiefe des Films hinter den Erwartungen zurück. Die Dialoge wirken teils überladen und lenken von der visuellen Pracht ab. Dennoch gelingt es „Loving Vincent“, durch die innovative Verschmelzung von Kunst und Film zu überzeugen. Die musikalische Untermalung von Clint Mansell ergänzt die Bilder stimmungsvoll. Insgesamt bietet der Film ein außergewöhnliches Erlebnis für Kunstliebhaber und Filmfans gleichermaßen.
Letzte Aktualisierung am 7.10.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API