Krabbler auf dem Vormarsch: invasive Insektenarten im Rheingau

Krabbler auf dem Vormarsch: invasive Insektenarten im Rheingau

Insekten sind ein wichtiger Bestandteil der Natur und vielfach unverzichtbar für das biologische Gleichgewicht. Manchmal geraten Insekten aber dorthin, wo sie eigentlich nicht heimisch sind. Entweder sie wandern selbst in neue Gebiete ein oder sie werden durch menschliches Zutun (z.B. mit dem Warenverkehr) verbreitet. Oft hat das keine großen Konsequenzen, weil die Insekten in der neuen Umgebung nicht dauerhaft überleben können. Viele eingeschleppte tropische Arten sterben beispielsweise, sobald es bei uns in den Wintermonaten kalt wird.

Hin und wieder können fremde Arten aber doch an neuen Orten heimisch werden. Solche sogenannten invasiven Arten trifft man auch im Rheingau immer häufiger an, wie unter anderem die Beobachtungen des Hessische Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ergeben. Ein Hauptgrund dafür ist der Klimawandel mit immer milderen Wintern, die die Überlebensmöglichkeiten tropischer Insekten im ohnehin schon milden Weinbau-Klima des Rheingau noch erhöhen.

Neue Insektenarten sorgen für Beunruhigung

Einige der neuen Insektenarten sorgen für Beunruhigung, da befürchtet wird, sie könnten eine unmittelbare Gefahr für Menschen darstellen. Aktuell ist das meist unbegründet, einige der tierischen Zuwanderer sind allerdings nicht ganz unbedenklich.

Invasive Insektenarten: Sorge vor tropischen Stechmücken

Was Gefahren für den Menschen angeht, sorgen sich Experten vor allem um eingewanderte Mückenarten. Denn sie bringen tropische Krankheitserreger mit, die durchaus auf Menschen übertragen werden können. Immer öfter traten laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) in den letzten Jahren Fälle des West-Nil-Virus in Deutschland auf.

Tropische Stechmückenarten, die mittlerweile in Deutschland ansässig sind, sind die Asiatische Tigermücke, die Asiatische Buschmücke und die Koreanische Buschmücke. Die Tigermücke wurde auch in mehreren hessischen Kommunen bereits nachgewiesen. Die Koreanische Buschmücke gilt mittlerweile in Wiesbaden als etabliert.

Grund für Panik sehen Experten deshalb nicht, denn Krankheitsfälle durch Mückenstiche sind noch die Ausnahme und verlaufen zudem in den meisten Fällen harmlos. Mückenschutz wird aber für empfindliche Personen empfohlen. Das betrifft insbesondere ältere und vorerkrankte Menschen. Neben Insektenschutzmitteln sind vor allem Schutzmaßnahmen sinnvoll, die das Eindringen von Mücken ins Haus verhindern. Fliegengitter vor Fenstern und Türen sind deshalb eine sinnvolle Ergänzung am Haus.

Sie gibt es mittlerweile in verschiedenen baulichen Varianten, die sich für jeden Bedarf anpassen lassen. Wo beispielsweise keine Schwingtür mit Fliegengitter möglich ist, kann ein Rollo für Türen zum Insektenschutz genutzt werden. Entsprechende Installationen halten dabei nicht nur Mücken ab, sondern auch andere Insekten, die im Haus Probleme machen können, wie etwa Wespen oder Fliegen.

Nosferatu-Spinne: gruselig, aber ziemlich ungefährlich

Nosferatu-Spinne: gruselig, aber ziemlich ungefährlichWährend exotische Mücken tatsächlich ein Problem darstellen können, sind andere einwandernde Arten zwar eine gruselige Erscheinung, für Menschen aber keine echte Bedrohung. Das betrifft beispielsweise die aus dem Mittelmeerraum stammende Nosferatu-Spinne, die in Südhessen bereits flächendeckend beobachtet wurde.

Sie kann Menschen zwar beißen, der Biss ist aber ungefährlich und verursacht in der Regel weniger Reaktionen als ein Bienenstich. Zudem setzt die Nosferatu-Spinne den Biss gegen Menschen nur als Verteidigung ein und verhält sich vollkommen friedlich, solange sie in Ruhe gelassen wird.

Auch die mittlerweile überall in Südhessen verbreitet Gottesanbeterin mag zwar vielen Menschen einen Schauer über den Rücken jagen, stellt aber keinerlei Gefahr dar.

Wer bei Spinne und Gottesanbeterin auf Nummer sicher gehen will, hält am besten einfach Abstand und setzt daheim auf Fliegengitter.