Wird die E-Zigarette teurer?

Wird die E-Zigarette teurer?

Seit Juli 2022 steht fest: Die Verwendung von E-Zigaretten wird teurer. Neben herkömmlichen Zigaretten werden nun auch Liquids für E-Zigaretten besteuert.

Was ist eine E-Zigarette? Wie hoch fällt die Steuer auf E-Liquids aus? Eignet sich die E-Zigarette zur Rauchentwöhnung? Dieser Artikel liefert Antworten!

Was ist eine E-Zigarette?

Die elektrische Zigarette, kurz E-Zigarette, besteht aus einem Verdampfer, Mundstück und einem Akku. Die E-Zigarette wird mit einem E-Liquid – einer zumeist aromatisierten Flüssigkeit – gefüllt, das mithilfe einer elektrischen Heizspirale erhitzt wird. Der entstehende Dampf wird dann inhaliert. Bei der E-Zigarette handelt es sich in Deutschland bisher um ein Nischenprodukt. Interessierte erhalten hier mehr Informationen.

Die E-Liquids sind in zahlreichen Geschmacksrichtungen erhältlich. Besonders beliebt sind laut Statista Fruchtaromen. Die Liquids enthalten Wasser, Aromen, Glyzerin oder Propylenglykol als Vernebelungsmittel und Ethanol. Weiterhin können Liquids mit Nikotin erworben werden, wobei der Nikotinanteil von Produkt zu Produkt variiert. Auch nikotinfreie Liquids sind erhältlich.

Was passiert, wenn man vom Rauchen auf Dampfen umsteigt?

Das Bewusstsein für die Gesundheit steigt zunehmend und so wünschen sich viele Raucher, sich endlich von den Tabakzigaretten loslösen zu können. Bei der Nutzung der E-Zigarette wird kein Tabak verbrannt. Gleichzeitig verströmt der Dampf im Vergleich zu dem bekannten Zigarettenqualm einen angenehmen Duft.

Mithilfe der E-Zigarette kann eine seichte Entwöhnung gelingen. Die Reduzierung des Nikotins kann zudem in einem individuellen Tempo erfolgen. Ziel ist die völlige Abstinenz.

Bisher existieren keine Langzeitstudien, welche die Folgen der Nutzung von E-Zigaretten auf den menschlichen Körper untersucht haben. Laut ersten Untersuchungen sollen E-Zigaretten mit einem Liquid jedoch eine geringere Schadstoffbelastung aufweisen als Tabakzigaretten.

Unterliegen E-Zigaretten der Tabaksteuer?

Bis zum 01. Juli 2022 unterlagen Liquids für E-Zigaretten nicht der Tabaksteuer. Es galt also keine Besteuerung für Tabaksubstitute. Gemeint sind nikotinfreie oder nikotinhaltige Liquids für E-Zigaretten. Die Produkte wurden lediglich mit der Mehrwertsteuer belegt. Dies änderte sich nun.

Wird das Rauchen von E-Zigaretten in Deutschland teurer?

Wird das Rauchen von E-Zigaretten in Deutschland teurer?Am 01. Juli 2022 trat das Tabaksteuermodernisierungsgesetz in Kraft, das im Juni 2022 von dem Bundestag verabschiedet wurde. Die CDU/CSU und die SPD beschloss im Juni, Jugendliche durch eine Tabaksteuer auf E-Zigaretten daran zu hindern, E-Zigaretten für sich zu entdecken und nikotinsüchtig zu werden. Laut Statista griffen im Jahr 2019 insgesamt 12,3 Prozent der befragten Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren zur E-Zigarette.

Die Grünen und die FDP kritisierten, dass die Tabaksteuer es Rauchern erschweren würde, eine erfolgreiche Raucherentwöhnung mithilfe von E-Zigaretten und E-Liquids als Tabakersatz zu realisieren. So bestünde die Gefahr, dass Raucher allein aus Kostengründen bei der schädlichen Zigarette bleiben würden, statt auf die E-Zigarette umzusteigen. Laut Statista stellt die Rauchentwöhnung den größten Beweggrund von Rauchern zum Umstieg auf die E-Zigarette dar.

Branchenbündnis verurteilt Steuer

Auch das Branchenbündnis verurteilte die Steuer auf E-Liquids und reichte Verfassungsbeschwerde ein. Die Argumentation: Im Grundgesetz ist festgehalten, dass die Tabaksteuer in Relation zur Schädlichkeit des Konsums stehen müsse. Dies sei bei der neuen Besteuerung außer Acht gelassen worden.

Zudem bemängelt das Bündnis, dass die Entscheidung des Bundestags nicht nachvollziehbar sei. So könnten Verbraucher Zusatzstoffe und Aromen erwerben und Lösungen mit Nikotin hinzufügen. Auf diese Weise entstünde ein ähnliches Produkt, das nicht unter die Tabaksteuer fällt.

Die neue Tabaksteuer

Die neue TabaksteuerKünftig fällt eine Steuer in Höhe von 16 Cent pro Milliliter auf E-Liquids für E-Zigaretten an. Liquids werden somit deutlich teurer: Ein herkömmlicher Liquidbehälter verursacht so im Schnitt Zusatzkosten von 1,60 Euro.

Vorgesehen ist, dass sich die Steuer jedes Jahr erhöht. So soll Liquid im Jahr 2024 Mehrkosten für die Steuer in Höhe von 20 Cent pro Milliliter verzeichnen. Im Jahr 2026 soll die Steuer dagegen auf 32 Cent pro Milliliter angehoben werden. Da die erworbene Ware als Altbestand bis zum Februar 2023 allein mit der Mehrwertsteuer verkauft werden darf, berichten Händler inzwischen von regelrechten Hamsterkäufen durch Konsumenten.

Ein durchschnittlicher Liquidbehälter mit einem Fassungsvermögen von 10 Millilitern würde dann im Jahr 2026 bereits 3,20 Euro mehr kosten als im Jahr 2022. Im Vergleich zu anderen Ländern hält Deutschland jedoch daran fest, dass die E-Zigarette landesweit legal vermarktet und erworben werden darf.

Welche Gefahren birgt die Liquidsteuer?

Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) befürchtet, dass die Steuer auf Liquids zu der Bildung von Schwarzmärkten sowie organisierter Kriminalität führen könnte.

So bestehe die Gefahr, dass illegale, ungeprüfte E-Liquids in Umlauf gebracht oder Konsumenten auf Produkte aus dem Ausland zugreifen würden, die die Gesundheit der Konsumenten gefährden könnten. Auch der Schutz der Jugend könne somit unter Umständen nicht gewährleistet werden.

Wo kann ich E-Liquids kaufen?

Wo kann ich E-Liquids kaufen?Die Liquids aus dem deutschen Fachhandel und aus dem Sortiment deutscher Onlinehändler unterliegen der herkömmlichen Produktüberwachung und verfügen über eine hohe Qualität. Aus diesem Grund rät der BVTE dazu, ausschließlich auf diese Produkte zurückzugreifen und den heimischen Handel zu unterstützen. So können Verbraucher lokale Fachgeschäfte aufsuchen oder hochwertige Produkte online erwerben.

Laut dem Vorstand des BVTE sei ein geringer Preis kein Ansporn, auf minderwertige Produkte zurückzugreifen. Hier bestünde die Gefahr, dass die Produkte verunreinigt oder illegale Inhaltsstoffe enthalten seien.

Fazit zur Teuerung von E-Zigaretten

Eine elektronische Zigarette wird mit einem Liquid befüllt, das erhitzt und dann inhaliert wird. Ein Umstieg auf E-Zigaretten mit E-Liquids bietet Rauchern die Chance, auf Tabakzigaretten zu verzichten. Gleichzeitig kann der Nikotingehalt in den Liquids nach und nach gesenkt werden. Ab dem 01. Juli 2022 fallen E-Liquids nun unter die Tabaksteuer und werden teurer.