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„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ begleitet zwei junge Menschen, die mit einer schweren Diagnose leben. Hazel kämpft seit Jahren gegen ihre Krankheit und zieht sich emotional zurück. Augustus bringt mit seiner direkten Art neue Impulse in ihren Alltag. Beide entwickeln schnell eine ungewöhnlich offene Verbindung, geprägt von Ironie und Ehrlichkeit. Ihre Gespräche kreisen um existenzielle Fragen, ohne in Klischees zu verfallen. Gemeinsame Erlebnisse vertiefen ihre Beziehung, doch Hazels Zweifel bleiben spürbar.
Während sich ihr Vertrauen festigt, wächst gleichzeitig die Angst vor Verlust. Augustus möchte Spuren hinterlassen, Hazel hingegen denkt in kleineren Maßstäben. Ein geplanter Besuch in Amsterdam stellt beide vor unerwartete Situationen. Die Reise wirkt nach, auch wenn sie anders verläuft als gedacht. Rückschläge und Nähe wechseln sich ab, doch sie geben einander Halt. Zwischen Annäherung und Rückzug bleibt die Frage, wie viel Nähe ein Mensch zulassen kann. Ist wahre Verbundenheit auch dann möglich, wenn das Ende jederzeit bevorstehen könnte?
Der Film „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ kam 2014 unter der Regie von Josh Boone in die Kinos. Die Hauptrollen übernahmen Shailene Woodley als Hazel Grace Lancaster und Ansel Elgort als Augustus Waters. Weitere Rollen spielten Nat Wolff als Isaac, Laura Dern als Hazels Mutter, Sam Trammell als Vater, Willem Dafoe als Schriftsteller Peter van Houten sowie Lotte Verbeek und Mike Birbiglia. Das Drehbuch stammt von Scott Neustadter und Michael H. Weber, produziert wurde der Film von Marty Bowen und Wyck Godfrey. Die Musik komponierten Mike Mogis und Nate Walcott, die Kamera führte Ben Richardson, den Schnitt übernahm Robb Sullivan.
Gedreht wurde „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ in Pittsburgh sowie an Originalschauplätzen in Amsterdam. Die Dreharbeiten fanden zwischen August und Oktober 2013 statt. Der Film hat eine Laufzeit von 126 Minuten, wurde von der FSK ab sechs Jahren freigegeben und basiert auf dem gleichnamigen Roman von John Green. Die Blu-ray-Version enthält eine sieben Minuten längere Extended-Fassung. Bei einem Budget von 12 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit über 307 Millionen US-Dollar ein. Auszeichnungen erhielt er unter anderem bei den MTV Movie Awards, den Teen Choice Awards sowie den Young Hollywood Awards.
Hazel Grace Lancaster ist sechzehn und lebt mit einer schweren Krebserkrankung. Ihre Eltern überreden sie, an einer Selbsthilfegruppe teilzunehmen. Dort begegnet sie Augustus Waters, der durch Knochenkrebs ein Bein verlor. Zwischen beiden entwickelt sich ein besonderes Band, geprägt von schwarzem Humor und gegenseitigem Verständnis. Hazel zögert, sich emotional zu binden, doch Gus bringt sie immer wieder zum Lächeln. Mit ihm kann sie offen über Angst, Krankheit und Tod sprechen. Als er ihr seinen letzten Wunsch schenkt, fliegen sie gemeinsam mit Hazels Mutter nach Amsterdam. Dort möchten sie Hazels Lieblingsautor Peter van Houten treffen.
In Amsterdam gesteht Gus Hazel bei einem Dinner seine Liebe. Der Autor jedoch enttäuscht sie zutiefst mit seiner kalten Art. Trotzdem verbringen Hazel und Gus innige Momente und küssen sich im Anne-Frank-Haus. In der Nacht schlafen sie miteinander. Am nächsten Tag offenbart Gus, dass sein Krebs zurück ist und keine Heilung mehr möglich ist. Zurück in den USA verschlechtert sich sein Zustand rapide. Hazel bleibt an seiner Seite, obwohl es ihr schwerfällt, sein Leiden mitanzusehen. Als Gus nachts in Panik gerät, ruft sie gegen seinen Willen den Notarzt. Seine Kraft lässt zunehmend nach.
Gus bittet Hazel, ihm eine Grabrede zu schreiben. Gemeinsam mit seinem blinden Freund Isaac organisiert er eine Art Probe-Beerdigung. Hazel spricht dort über die Bedeutung echter Nähe und Erinnerungen. Acht Tage später stirbt Gus. Hazel hält bei seiner echten Beerdigung eine andere Rede, in der sie Trost spendet. Sie erkennt, dass wahre Liebe nicht an Zeit oder Dauer gemessen wird. Unerwartet erscheint van Houten auf der Trauerfeier. Er übergibt Hazel einen Brief. Gus hatte ihn gebeten, Hazel Antworten zu geben, die sie in seinem Lieblingsbuch vermisst hatte.
Hazel lehnt zunächst ab, doch Isaac erklärt ihr, dass der Brief in Wahrheit von Gus stammt. Er hatte ihn vor seinem Tod geschrieben. Hazel liest die Zeilen schließlich. Darin beschreibt Gus, wie viel sie ihm bedeutet hat. Ihre gemeinsame Zeit mag kurz gewesen sein, doch sie war intensiv. Zum Schluss liegt Hazel wieder auf der Wiese, wie zu Beginn. Sie wirkt ruhig. Ihre Gedanken drehen sich nicht mehr nur um Verlust, sondern auch um die Stärke, die Liebe geben kann.
„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ nutzt eine einfache Grundkonstellation, um emotionale Wucht zu erzeugen. Der Film schafft es, die Beziehung zweier schwerkranker Jugendlicher ohne unnötige Sentimentalität zu erzählen. Einzelne Szenen wie der Besuch im Anne-Frank-Haus besitzen emotionale Spannung, weil sie nicht nur Nähe, sondern auch Perspektivwechsel erzeugen. Die Dialoge wirken durchdacht, obwohl manche Wendungen zu kalkuliert erscheinen. Besonders auffällig ist die Inszenierung der Vor-Beerdigung, die bewusst mit der Erwartungshaltung des Publikums bricht. Der Moment funktioniert, weil er trotz Pathos Raum für Selbstironie lässt.
Allerdings droht der Film stellenweise an seiner eigenen Symbolik zu ersticken. Manche Bilder wirken zu gewollt und lassen wenig Raum für Interpretation. Der Besuch beim Autor Peter van Houten hebt sich dagegen positiv ab, weil er Brüche zulässt und Erwartungen unterläuft. Diese Szene stellt Fragen, ohne sie sofort aufzulösen. Der Film schwankt zwischen feinfühliger Beobachtung und dramaturgischem Kalkül. Nicht jede Szene wirkt gleichwertig eingebettet. Dennoch bleibt das Werk konsistent, weil es die Balance zwischen Ernst und Leichtigkeit immer wieder findet. „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ überzeugt dort, wo es Widersprüche zulässt.
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