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Das Rauchen an sich gehört schon seit vielen Jahrhunderten zu unserer Gesellschaft dazu, wie das Amen in der Kirche. Zumeist kaufen Liebhaber einer guten Zigarre diese in einem Fachgeschäft oder neuerdings auch im Internet. Kaum jemand von diesen wird auf die Idee kommen, eine eigene Zigarre zu drehen beziehungsweise selbst Zigarren rollen zu wollen. Doch wer eine Zigarre nicht nur rauchen, sondern den Vorgang zelebrieren möchte, nimmt das Drehen selbst in die Hand. So fängt der Genuss nicht erst beim Rauchen an, sondern man weiß schon durch das Rollen das neu zu entstehende Produkt noch mehr zu schätzen.
Wer eine Zigarre genießen möchte, kann dies am besten tun, wenn man eine hochwertige Ausführung erwirbt oder sich selbst eine dreht. Um das Geschmackserlebnis zu einem wahrhaften Orgasmus der Sinne werden zu lassen, bietet es sich an, ein Getränk dazu zu konsumieren. Wieso nicht mal etwas Neues ausprobieren?
Um eine Zigarre zu drehen beziehungsweise zu rollen, muss man kein ausgebildeter Handwerker oder Stopfer sein. Vielmehr sollte man sich für Ästhetik und Kunst interessieren, um zu verstehen, warum es erfüllend sein kann, eine eigene Zigarre anzufertigen. Eine Zigarre muss behutsam behandelt werden, wie eine Frau, damit sie auch etwas zurückgibt. Nur mit dem Unterschied, dass Zigarren fragil sind, Frauen in der Regel jedoch eher nicht. Erfahrene Menschen, welche Zigarren rollen täglich zelebrieren, schaffen pro Tag zwischen 40 und 180 Zigarren anzufertigen.
Das Ganze erinnert schon an Fließbandarbeit in einer Produktionshalle. Diese Aufgabe für hartgesottene ist nicht Jedermann Sache. Man muss schon eine gewisse Leidenschaft, Interesse und das Auge für Wesentliches mitbringen, um in dem Bereich der Zigarrenfertigung arbeiten zu können. Beruf und Berufung bedingen sich meistens miteinander, jedoch nicht immer. Viele Genießer drehen beziehungsweise rollen Zigarren ohne Stress oder einen großen Vorrat anlegen zu wollen. Es geht hier vielmehr darum, sich etwas zu entschleunigen.
Ziel dieser Maßnahme ist es, die jeweiligen Pflanzen vor der direkten und übermäßigen Sonneneinstrahlung zu schützen. Es entsteht mithilfe dieses Schrittes eine Art Treibhauseffekt, wie man ihn vom Tomaten- oder Gurkenanbau bei Gärtnereien kennt. Wenn jedoch etwas mehr Sonne gebraucht wird, um die Pflanzen temporär mit UV-Strahlen zu versorgen, so kann man die Planen jedoch auch entfernen.
Eine andere Möglichkeit stellt künstliches UV-Licht dar, welches man auch in Räumen nutzt, wo keine Fenster verbaut, ein Anbau von Obst oder Gemüse jedoch trotzdem stattfinden soll. Die Tabakblüte wird nicht entfernt, das soll auch bewusst so sein. Durch diesen Zwischenaspekt sollen Blätter entstehen, welche sich beim Drehen leichter verarbeiten und die Zigarre ihre Form geben sollen. Diese Deckblätter sind etwas ganz Besonderes.
Tabakblätter, welche der Sonnenstrahlen direkt und öfters ausgesetzt sind, nennt man ligeros. Die haben ein starkes Aroma und den besonderen Geschmack. Weniger aromatisch sind Ausführungen, welche bodennah wachsen, beispielsweise Volado oder Seco Blätter. Erstere ist genau am Fuß der Pflanze zu finden und deshalb von geringerer Stärke. Man kann alle drei Blattarten gezielt miteinander kombinieren. Durch die Auswahl und Verwendung von unterschiedlichen Arten in Bezug auf die Blätter kann die Stärke reguliert werden.
Um Zigarren zu rollen braucht man ein Casquillo, Chaveta, Tabla, Goma sowie ein Cepo und Guillotine. Es kann auch einen Sinn ergeben, die Blätter zu befeuchten, um sie besser rollen zu können.
Jeder Zigarren-Liebhaber hat seine eigenen Bräuche und Kombinationen, welche er zusammen mit seiner Zigarre genießen will. Prinzipiell geht es dabei darum, das jeweilige Aroma des Tabaks noch zu verstärken und besonders herauszuheben.
Bei der Wahl des falschen Getränkes kann dieses geschmacklich dominieren und den der Zigarre so unterdrücken. Aus diesem Grund muss einiges beachtet werden, damit das perfekte Getränk zur Zigarre gefunden wird. Nachfolgend einige Empfehlungen, welche Getränke zu einer Zigarre passen.
Rum sowie hochwertige Spirituosen Cognac und Whisky werden häufig mit Zigarren kombiniert, da so ein lebendigeres Geschmackserlebnis generiert wird.
Gerade Bourbon und alter Cognac passt zu stark aromatischen Zigarren und verbindet sich perfekt mit dessen Geschmack. Rum wiederum passt zu breiten sowie vollmundigen Zigarrenvarianten.
Wein kann den Geschmack der eigenen Zigarre ebenfalls extrem verstärken. Am Ende zählt jedoch die Mischung, nicht dass ein Geschmack den anderen regelrecht übertrumpft.
Eine ausführliche Anleitung würde sicher mehrere Seiten sprengen. Wichtig ist jedoch zu wissen, wie der Grundaufbau einer Zigarre entsteht, durch das übereinander legen und Rollen von Tabakblättern. Dieser Vorgang ist sehr anspruchsvoll und bedarf einer ruhigen Hand, sofern man keine Maschine zur Herstellung verwendet. Fakt ist, wer seine eigenen Zigarren rollt, weiß das Genießen und die Herstellung noch mehr zu schätzen. Zudem weiß man als Selbstdreher, was bei dem Rollen verarbeitet wurde und unter welchen Umständen die Zigarre entstanden ist. Eine industrielle Fertigung nimmt einem zwar das Rollen als Smoker ab, doch erfährt man so nie, was es bedeutet eine Zigarre eigenständig zu drehen.