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Superheldenfilme haben sich längst als feste Größe im Kino etabliert, dennoch setzt „Wonder Woman“ ein besonderes Zeichen. Die Verbindung aus mythologischer Herkunft und dem Setting des Ersten Weltkriegs verleiht der Figur eine historische Verankerung, die im Genre selten ist. Regisseurin Patty Jenkins rückt dabei nicht nur den Kampf ins Zentrum, sondern auch Herkunft, Identität und Selbstverantwortung.
Im Mittelpunkt steht Diana, die auf einer abgelegenen Amazoneninsel aufwächst und durch äußere Ereignisse mit einer zerstörerischen Welt konfrontiert wird. Sie verlässt ihre Heimat, um sich einer Bedrohung zu stellen, die weit über militärische Fronten hinausreicht. Mit Steve Trevor an ihrer Seite bewegt sie sich durch politische Intrigen, persönliche Verluste und moralische Dilemmata. Wo verläuft die Grenze zwischen göttlicher Kraft und menschlicher Entscheidung?
„Wonder Woman“ kam 2017 als erste Soloverfilmung der gleichnamigen DC-Comicfigur in die Kinos. Die Regie übernahm Patty Jenkins, während Gal Gadot erneut die Rolle der Diana Prince alias Wonder Woman spielte. Chris Pine trat als Steve Trevor auf, Robin Wright verkörperte General Antiope, Connie Nielsen war als Königin Hippolyta zu sehen. Danny Huston spielte General Ludendorff, David Thewlis übernahm die Rolle des Ares, Lucy Davis stellte Etta Candy dar und Elena Anaya verkörperte Dr. Maru. Gedreht wurde unter anderem in London, Craco (Italien) und Frankreich. Die Weltpremiere fand am 25. Mai 2017 in Los Angeles statt.
Das Drehbuch verfasste Allan Heinberg, die Produktion verantworteten Charles Roven, Deborah Snyder, Zack Snyder und Richard Suckle. Für die Musik war Rupert Gregson-Williams zuständig, die Kamera führte Matthew Jensen, den Schnitt übernahm Martin Walsh. Der Film dauert 141 Minuten und erhielt eine FSK-Freigabe ab 12 Jahren. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem bei den MTV Movie & TV Awards und den Teen Choice Awards. Zudem war er in mehreren Kategorien für weitere Preise nominiert, darunter bei den Satellite Awards, den Screen Actors Guild Awards sowie für die Oscar-Vorauswahl im Bereich visuelle Effekte. Das Budget lag bei rund 149 Millionen Dollar, weltweit spielte der Film über 824 Millionen Dollar ein.
Diana Prince erhält in der Gegenwart ein altes Foto, das sie mit vier Männern im Ersten Weltkrieg zeigt. Dieses Bild weckt Erinnerungen an ihre Vergangenheit auf der geheimen Amazoneninsel Themyscira. Dort wächst Diana als Tochter von Königin Hippolyta unter Kriegerinnen auf. Ihre Tante Antiope bildet sie im Geheimen aus, da ein möglicher Krieg gegen Ares bevorstehen könnte. Zeus soll den Kriegsgott einst verletzt und vertrieben haben. Um für seine Rückkehr gewappnet zu sein, hinterlässt Zeus den Amazonen eine mächtige Waffe – den „Götterkiller“.
Als ein amerikanisches Flugzeug abstürzt, rettet Diana den Piloten Steve Trevor. Mit ihm erreichen deutsche Soldaten die Insel, woraufhin ein Kampf ausbricht. Die Amazonen siegen, doch Antiope stirbt im Gefecht. Steve berichtet unter Einsatz des Wahrheitslassos von einem Krieg in der Außenwelt und einem neuen tödlichen Gas, das eine deutsche Chemikerin entwickelt. Diana glaubt, dass Ares hinter allem steckt. Entschlossen verlässt sie die Insel mit Steve, um das Unheil in der Welt aufzuhalten und die Menschheit zu schützen.
In London gelingt es dem Team, das gestohlene Notizbuch zu entschlüsseln. Gemeinsam mit Steve stellt Diana eine kleine Truppe zusammen, darunter ein Spion, ein Scharfschütze und ein Schmuggler. In Belgien durchquert Diana allein das Niemandsland, bricht die feindliche Linie auf und befreit ein Dorf. Dort wächst ihre Nähe zu Steve, ein gemeinsames Foto hält diesen Moment fest. Kurz darauf infiltrieren beide eine Gala des deutschen Kommandos. Während Steve Informationen sammelt, will Diana Ludendorff töten. Doch er setzt das Gas gegen das befreite Dorf ein.
Diana stellt Ludendorff in einem Militärstützpunkt und besiegt ihn, doch der Krieg endet nicht. Ares offenbart sich als Sir Patrick und erklärt, dass die Menschen selbst das Böse wählen. Er zerstört Dianas Schwert und offenbart ihre wahre Herkunft: Sie selbst ist die göttliche Waffe. Während Ares sie manipulieren will, opfert sich Steve, indem er ein Flugzeug mit dem Giftgas in der Luft sprengt. Dianas Erinnerungen an ihn geben ihr Kraft. Sie tötet Ares endgültig, ohne sich von Hass leiten zu lassen. Der Krieg endet, und Diana bleibt zurück.
„Wonder Woman“ zeigt, wie ein Superheld ohne die üblichen Effekte funktioniert. Gal Gadot spielt Diana mit ruhiger Präsenz und glaubwürdiger nuancierter Stärke. Die Figur wirkt nicht poliert, sondern lebendig, weil sie ihren Idealen folgen kann, selbst wenn die Welt widersprüchlich erscheint. Die Beziehung zu Chris Pines Steve Trevor fühlt sich organisch an, mit emotionaler Substanz. Besonders eindrücklich bleiben die Frontszenen, in denen die Bildsprache klar bleibt und Spannung erzeugt, ohne hektisch zu wirken. Der Film bleibt stets fokussiert.
Patty Jenkins steuert das Tempo geschickt: Sie setzt auf klare Strukturen und emotionale Klarheit. Die mythologischen Elemente fügen sich unaufdringlich in den Kriegsrahmen ein, und der Konflikt wirkt nie beliebig, sondern eingebettet in moralische Fragen. Der finale Kampf stellt den Bogen auf den Punkt, indem er Verantwortung und Selbstverständnis verbindet. Wonder Woman geht über reine Wirkung hinaus, weil sie ruhige Stärke und Haltung zeigt und deshalb gehört der Film zu den besonders einprägsamen Vertretern seines Genres.
Letzte Aktualisierung am 15.10.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API