Wasserwacht im Einsatz – Hausboot versinkt in Hersel im Rhein

Schlauchboot der Wasserwacht im Einsatz

Es ist ein verstörendes Bild was sich den Augenzeugen hier bietet: In der Herseler Werth lugt nur noch der obere Teil des Daches eines langsam im Wasser verschwindenden Hausbootes heraus. Sofort machten sich professionelle Taucher der Wasserwacht sowie die gerufenen Rettungsschwimmer ans Werk und untersuchten, ob sich in dem gesunkenen Hausboot noch Personen aufhielten. Nach einiger Zeit die erfreuliche Nachricht: Es befanden sich keine Menschen an Bord des Schiffes.

Das Hausboot, das am Dienstag in Bornheim Hersel gesunken ist, bot ein ungewöhnliches Bild für Augenzeugen und Passanten. Das Boot sank am frühen Dienstagmorgen Richtung Grund des Flusses Rhein. Die Vermutung, dass sich an Bord des Schiffes noch ein Mensch befand, bestätigte sich glücklicherweise nicht.

Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr der Stadt Bornheim gab an, dass die Möglichkeit bestand, dass sich im Inneren des Schiffes zum Zeitpunkt des Versinkens noch eine Person aufgehalten habe. Aufgrund dieser Vermutung suchten Taucher und ausgebildete Rettungsschwimmer der Wasserwacht das Wrack nach der dort vermuteten Person ab. Glücklicherweise wurde auf dem sinkenden Schiff allerdings kein Mensch gefunden.

Über 30 Rettungskräfte von Wasserwacht und DRK im Einsatz

Das Spektakel passierte direkt am Anfang des Herseler Werths an der Kreuzung der Straßen Hafenstraße und Leinpfad. Damit die gerufenen Rettungsschwimmer und Taucher der Wasserwacht ihrer Arbeit nachgehen konnten, wurde extra eine Elektroleitung abgeschaltet, um weitere Unfälle zu vermeiden. Der Notruf ereilte die Feuerwehr in Bornheim gegen 8 Uhr morgens. Insgesamt waren an der Aktion über dreißig Rettungskräfte beteiligt, unter anderem Rettungsschwimmer des Deutschen Roten Kreuz (DRK) sowie der Wasserwacht. Auch entsendete die Berufsfeuerwehr Köln Taucher. Der Grund, warum das Hausboot letztendlich auf den Grund des Rhein sank, ist aktuell noch nicht erklärt. Auch, wann die Bergung des Schiffes vollzogen werden soll, steht momentan noch nicht fest.

Ein Sprecher der Polizeibehörde in Duisburg, Ramon Van der Maat, gab an, dass das Hausboot einer Frau gehört, die bereits über den Vorfall mit ihrem Boot unterrichtet wurde. Der Mann, der noch im Inneren des Hausbootes vermutet wurde, konnte glücklicherweise über sein Telefon erreicht werden. Er befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks nicht an Bord des Schiffes.

Die Sprecherin von der Stadt Bornheim, Susanne Winkler, erklärt, dass für die Bergung des Schiffes die Besitzerin zuständig ist und diese sich dafür entsprechend mit dem Amt für Wasser- und Schifffahrt in Verbindung setzen muss. Ebenfalls muss die Wasserwacht und Wasserschutzpolizei über die Bergung in Kenntnis gesetzt werden. Bei dem Einsatz der Rettungskräfte war zwar ebenfalls das Ordnungsamt vor Ort, allerdings nur, damit diese sich, aufgrund des Einsatzes der Feuerwehr, ein Bild des Unfalls machen konnten. Der Bürgermeister der Stadt Bornheim, Herr Wolfgang Henseler (SPD), gab zu dem Fall an, dass die Stelle, an der das Boot im Fluss unterging, nur ein zeitlich begrenzter Aufenthalt für Hausboote erlaubt ist. Es sei nicht gestattet, an dieser Stelle seinen ständigen Wohn- und Lebensort zu unterhalten.

Noch keine genauen Angaben zu den Kosten der Bergung

Kai Trurnit, Mitarbeiter der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und außerdem Leiter des Außenbezirks Niederkassel hat noch keine Angaben gemacht, wie hoch die Kosten für die Bergung des Hausbootes wohl ausfallen werden. Es ist möglich, dass die Versicherung der Besitzerin für den Schaden aufkommt. Ebenfalls in Frage kommt, dass dem Havaristen die Kosten für die Bergung des Schiffes auferlegt werden. Es gibt bei der Bergung verschiedene Möglichkeiten, wie diese von statten gehen könnte. Diese Optionen wird Trurnit mit der Besitzerin des Hausbootes besprechen. Sollte eine einfache Bergung in diesem Fall nicht möglich sein, müssen die weiteren einzuleitenden Schritte geprüft werden und nach Alternativen gesucht werden.

Es gilt im Weiteren zu klären, wie sich die Wohnsituation der Besitzer des Hausbootes in der Stadt Bornheim verhält. Aktuell geht von dem versunkenen Schiff keine Gefahrenquelle aus. Aus dem gesunkenen Hausboot treten aktuell keine chemischen Stoffe wie beispielsweise Benzin oder Öl aus. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hat bereits die Sicherungsmaßnahmen des Bootes eingeleitet.

Hausboote liegen aktuell voll im Trend

Der Leiter des Umwelt- und Grünflächenamtes der Stadt Bornheim, Wolfgang Paulus, gab an, dass es momentan einen großen Trend für Hausboote gibt. An das Ufer in Hersel kommen in der letzten Zeit immer mehr Hausboote hinzu. Der Verwaltung der Stadt Bornheim liegen keine genauen Zahlen vor, wie viele Hausboote hier liegen. Es ist nicht erlaubt, sich mit einem Hausboot ständig an dieser Stelle des Rheins aufzuhalten, es verstoßen allerdings viele Besitzer eines Hausbootes gegen diese Regelung. Oft verhält es sich so, dass die Besitzer ihren Hauptwohnsitz irgendwo im Stadtgebiet anmelden, de facto allerdings doch auf ihrem Hausboot dauerhaft leben.

Hausboot mitten im See

Das ständige bewohnen des Hausbootes birgt beispielsweise ein Problem beim Thema der Müllentsorgung. Die Besitzer geben bei der Stadt an, dass sie ihren Müll vom Boot mit zu sich nach Hause nehmen würden. Diese Aussage darf allerdings angezweifelt werden, da in letzter Zeit vermehrt Abfall bei einem ansässigen Fischerverein abgeladen worden sein soll. Diese Vorfälle haben die Stadtverwaltung skeptisch gestimmt und dazu gebracht, die Wohnsituation auf den immer vermehrt ansässigen Hausbooten zu hinterfragen.