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Die Globalisierung lässt sich an vielen Stellen erkennen, auch wenn sie teilweise nicht immer so bewusst wahrgenommen wird. Doch exotisches Obst im Supermarkt beweist, dass die Welt vernetzt ist, genauso wie ein steigender Ölpreis am Markt, weil weit entfernt im Suezkanal das Containerschiff „Ever Given“ auf Grund gelaufen war.
Zunächst war der Zwischenfall für viele als etwas abgestempelt worden, was eben weit weg passiert ist. Doch mittlerweile zeigen sich die Auswirkungen deutlich. Steigende Benzinpreise an der Tankstelle lassen sich klar erkennen. Hier freuen sich im Grunde nur die Nutzer der oil profit software, die entsprechend auf den richtigen Rohstoff gesetzt haben. Mehr zu den Zusammenhängen in diesem Artikel.
Was ist passiert? Am 23. März 2021 fuhrt die Ever Given, ein riesiges Containerschiff mit 400 Metern Länge, durch den Suezkanal und lief dort auf Grund. Bei kleineren Schiffen ist das nicht so schwerwiegend, doch bei dem auf 20.000 Containern ausgelegten Schiff der Gold-Klasse waren die Folgen unmittelbar zu spüren. Das Schiff blockierte den Suezkanal für sechs Tage. Der Schifffahrtskandal in Ägypten spielt für den weltweiten Handel eine entscheidende Rolle. Ungefähr 10 Prozent der weltweiten Fracht wird durch den Suezkanal transportiert.
Sechs Tage Stau waren die Folge. Es waren letztendlich über 200 Schiffe, die aufgrund dieses Vorfalls nicht weiterfahren konnten und warten mussten. Ganz unterschiedliche Schiffe sind dabei gewesen. Unter anderem auch große Containerschiffe wie die Ever Given, ebenso aber auch Frachter für Massengüter und auch über 20 Tanker. Ganz verschiedene Produkte konnten also in dieser Zeit nicht ausgeliefert werden. Die Ever Green selbst gehört zum Unternehmen Evergreen Marine Corp. aus Taiwan und fährt unter der Flagge von Panama. Viele verschiedene Bagger- und Schleppschiffe waren letztendlich an der Bergung beteiligt.
Für viele Waren kam es in der Zeit des Vorfalls zu Engpässen. Das ließ sich beispielsweise auch im Supermarkt in der Obstabteilung sehen. Doch vor allem auch der Ölpreis wurde beeinflusst, was Autofahrer in den letzten Wochen ohne Zweifel bemerkt haben dürften. Die Preise an den Tankstellen für Benzin stiegen an und sind seitdem auch auf einem hohen Niveau. Das steht in direktem Zusammenhang mit der aufgelaufenen Ever Green im Suezkanal. Denn gerade auch Öl, das für Europa und Nordamerika bestimmt ist, findet meist seinen Weg durch diesen Kanal. Hierzulande wird es also noch etwas dauern können, bis sich die Benzinpreise wieder beruhigen.
Der Ölpreis zog ordentlich an, teilweise um bis zu sechs Prozent. Allerdings waren steigenden Preise nicht die einzige Folge, denn insgesamt kam es eher zu Schwankungen, die gerade auch Anleger verunsichert haben. Das hängt auch damit zusammen, dass die Öllieferungen eben nur verzögert ankommen und nicht gänzlich ausbleiben. Eine kurze Zeit lang wurde es in den Häfen ruhig, nach dem Auflösen der Stausituation im Kanal ging dann alles wieder schneller und viele Schiffe müssen in kürzerer Zeit abgefertigt werden.
Gleichzeitig wird man aber auch noch monatelang die Auswirkungen spüren können. Das hängt damit zusammen, dass globale Lieferketten unterbrochen worden sind, die ineinandergreifen. Manche Waren müssen nur ausgeliefert werden, andere hingegen sind Materialien, die bei Fertigungsprozessen benötigt werden.
Insgesamt dürfte der Stau im Suezkanal bei den meisten Menschen für Frust gesorgt haben, wenn auch oft nur indirekt. Die Benzinpreise lassen sich aber täglich an den Tankstellen sehen. Und auch das Heizen wird dadurch natürlich wesentlich teurer. Ein kleiner Teil dürfte jedoch auch Freude empfunden haben, sofern in Öl investiert wurde. Kurzzeitig stiegen die Ölpreise an, sodass gegebenenfalls gute Verkaufspreise erzielt werden konnten. Allerdings gab es dafür keine langfristige Garantie, da der Preis für diesen Rohstoff einfach zu unsicher ist.
Schon seit letztem Jahr hat der Markt mit Unsicherheiten zu kämpfen, die auch noch lange nicht überstanden sind. Die Corona-Krise hat eh schon für Probleme in Lieferketten gesorgt und jetzt steht womöglich schon das nächste Problem an. Vor der südchinesischen Küste kommt es aktuell zu einem weiteren großen Stau auf dem Wasser. Dort sitzen derzeit viele Containerschiffe fest. Der Grund ist ein Corona-Ausbruch in Guangdong. Daraufhin wurde der Hafen dicht gemacht, womit die Schiffe also nicht anlegen konnten. Das könnte jetzt ein weiteres Mal dazu führen, dass weltweit Auswirkungen zu spüren sein werden. Insofern sind es streckenweise unsichere Zeiten, um gerade auch in Rohstoffe zu investieren.
Globalisierung erlebt der Mensch jeden Tag. Egal ob er Früchte isst, sein Smartphone oder PC bedient oder auch Fußball Europameisterschaften im Fernsehen sieht. Doch manchmal lassen sich die Zusammenhänge noch deutlicher erkennen, was zuletzt auch durch den Zwischenfall im Suezkanal der Fall gewesen ist. Das Containerschiff Ever Given lief auf Grund und sorgte für einen tagelangen Stau. Noch heute ist das an den Ölpreisen zu sehen, die ohnehin schon aufgrund der Corona-Pandemie wackelig gewesen sind. Damit aber nicht genug. Vor der südchinesischen Küste gibt es derzeit einen weiteren Stau, da ein Hafen dichtgemacht werden musste. Der Markt dürfte entsprechend noch monatelang angespannt bleiben.
