Psychologie des Glücksspiels: Warum spielen Menschen?

Psychologie des Glücksspiels: Warum spielen Menschen?

Seit rund einhundert Jahren gibt es den Begriff des „Homo ludens“ – der spielende Mensch. Doch auch schon weit davor haben sich Menschen mit dem Spielen und dem Sinn dahinter beschäftigt. Und große Einigkeit herrscht darüber, dass das Spielen ein wesentliches Phänomen ist, durch das der Mensch seine kulturellen Fähigkeiten erlernen kann. Spielen ist also ein zutiefst positiver Akt, unabhängig vom Alter.

Nun braucht man keine Online Glücksspiel Studie lesen, um zu wissen, dass Glücksspiel gefährlich sein kann, weil es in Spielsucht abdriften kann. Doch warum besteht diese Gefahr überhaupt und wieso verliert der positive Aspekt des Spielens seine Wirkung, wenn es an Spielautomaten, Roulette und Co. geht? Mehr zu diesem Thema gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Was ist eigentlich Spielen?

Was ist eigentlich Spielen?Was ist eigentlich „Spielen“ und woran lässt es sich erkennen? Auf den ersten Blick weiß wohl jeder, was unter dem Begriff gemeint ist, und auch Kinder haben keine Probleme damit, das Spielerische als solches zu erkennen. Wenn es um eine Definition geht, wird oftmals eine Abgrenzung vorgenommen. Wer spielt, der schafft nicht, was auch die klassische Unterscheidung zwischen dem Homo ludens und dem Homo faber ist. Es geht also nicht darum, ein Ergebnis zu erzielen, eine bestimmte Arbeit zu erfüllen oder ein Tagewerk zu schaffen, sondern um das Spielen an sich, das keinen Endzweck zu haben scheint und somit oftmals auch als Zeitverschwendung tituliert wird.

Spielen ist beliebt und trotzdem gibt es klare Regeln dafür, wann es erlaubt ist und wann nicht, zumindest in der Welt der “erwachsenen” Menschen. Wenn Arbeit zu erledigen ist, bleibt keine Zeit zum Spielen. Letzteres gilt es in der Freizeit zu machen, nachdem die Arbeit erledigt ist. Doch bei näherer Betrachtung lässt sich schnell feststellen, dass evolutionär das Spielen vor der Arbeit kommt. Am einfachsten lässt sich das anhand von Kindern erkennen. Spielen ist ein Mechanismus, über den Fähigkeiten erlernt werden können, die sogar die Basis von Kulturen darstellen können.

Warum spielt der Mensch?

Wenn man das Leben, die Arbeit und die Aufgaben darin als Prüfungen versteht, in denen man eben gute Leistungen erbringen muss, um sich seine Brötchen verdienen, Partnerschaften führen und gute Entscheidungen treffen zu können, dann kann man das Spielen als eine Art Trockenübung verstehen. Beim Spielen werden sogar in der Regel mehr Fähigkeiten abverlangt, als in den meisten Alltagssituationen, allerdings unterscheidet es sich darin, dass der Einsatz gering ist. Abenteuer spielen bedeutet eben, dass man sich nicht wirklich in Lebensgefahr begibt. Studien deuten darauf hin, dass Verspieltheit zu einer höheren Resilienz führen kann. Wer spielt, der ist kreativ und fähig, Variationen und Lösungen zu entdecken.

Spielen ist zudem ein Phänomen, das eindeutig nicht nur bei Menschen zu entdecken ist. Auch Tiere spielen, ob das nun Hunde, Katzen, Vögel oder Reptilien sind. Es scheint sich also um einen grundlegenden Mechanismus zu handeln, der verstanden und gefördert werden muss, statt ihn einfach nur als kindliches Verhalten abzutun. Neben den Fähigkeiten, die mit Spielen einhergehen, also beispielsweise mechanische, strategische und sprachliche, trägt das Spielen auch maßgeblich zur Entwicklung von Kulturen bei. Wer spielt, lernt mit anderen umzugehen, Regeln zu erkennen und einzuhalten und das Leben als ein Miteinander zu verstehen.

Glücksspiel: Mehrere Ebenen der Spielpsychologie

Glücksspiel: Mehrere Ebenen der SpielpsychologieGlücksspiel ist eine Form des Spielens, die aber einen besonderen Platz einnimmt. Dafür gibt es Gründe, die im Glücksspiel selbst zu finden sind. Zwar handelt es sich dabei auch um eine Art des Spielens, aber in einer sehr vereinfachten Form, die letztendlich keine Fähigkeiten erfordert und daher auch keinen Lerneffekt mit sich bringt. Einen Spielautomaten zu bedienen, kann im Grunde jedes Kind, da am Ende nur ein Schalter bedient wird. Kreativität und die Suche nach interessanten Lösungen sind beim Glücksspiel nicht gefragt. Zwar kann es auch komplexere Spiele geben, wie beispielsweise Roulette, aber auch hier ist der Einsatz eigener Fähigkeiten limitiert.

Je mehr der Ausgang eines Spiels vom Zufall abhängig ist, desto eher spricht man von Glücksspiel. Das sorgt dafür, dass der Einstieg in solche Spiele sehr einfach ist, da sie im Grunde jeder spielen kann. Der Einsatz scheint im ersten Augenblick vermeintlich klein zu sein, während der mögliche Gewinn als sehr reizvoll empfunden wird. Wer möchte nicht mit dem Einsatz von ein paar Euros zum Millionär werden und das innerhalb kurzer Zeit? Glücksspiel spricht das Belohnungssystem an, da der lukrative Gewinn meist nur einen Klick entfernt scheint. Das Gehirn gerät in große Versuchung.

Der Teufelskreis des Glücksspiels

Der Teufelskreis des GlücksspielsGlücksspiel zeichnet sich durch ein hohes Suchtpotenzial aus. Auf der einen Seite ist die große Versuchung, auf der anderen Seite wird das Belohnungssystem des Gehirns angesprochen, was auch durch die Machart der meisten Spiele unterstützt wird. Die große Problematik besteht dabei nicht in den Spielen selbst, sondern darin, dass sie um Geld gespielt werden. Dadurch entsteht der Drang, dass man immer wieder neue Runden spielen will. Solange man dafür das Budget hat, ist das auch in Ordnung, doch allzu schnell können die Verluste so groß werden, dass eben kein Budget mehr vorhanden ist.

Wenn kein Geld mehr zum Spielen da ist, kann man aufhören. So sagt es zumindest der gesunde Menschenverstand. Doch wer in der Psychologie des Glücksspiels gefangen ist, kann das nicht mehr erkennen. Es entsteht der gegenteilige Effekt: Man spielt noch mehr, um Verluste wieder auszugleichen. Je höher die Verluste werden, desto größer kann der Effekt werden. Wenn dann noch Haus und Hof auf dem Spiel stehen, ist man so tief im Teufelskreis, dass man immer und immer wieder spielt. Einerseits ist das ein Mechanismus, um die Situation psychisch zu bewältigen, andererseits jagt man die Verluste und hofft auf den großen Gewinn.

Der Weg aus der Spielsucht

Tatsächlich kann man auch eine gewisse Sucht nach harmlosen Spielen wie Schach entwickeln, doch gefährlich wird es, wenn man dafür seine Existenz aufs Spiel setzt, die natürlich eng mit Geld verknüpft ist. Wenn man in eine missliche Lage aus Spielsucht und Spielschulden geraten ist, besteht der erste Schritt darin, dass man sich das Problem eingesteht. Dazu gehört auch das Geständnis, nicht mehr klar denken zu können und Hilfe zu brauchen. In Online Casinos kann man sich sperren lassen, darüber hinaus sollte man Freunde und Familie einweihen, die helfen können. Auch kann eine Verhaltenstherapie dabei helfen, dem gedanklichen Teufelskreis zu entkommen.

Fazit zur Glücksspiel Psychologie

Fazit zur Glücksspiel Psychologie Spielen ist ein Trieb, den schon Babys haben, ob nun bei Menschen oder Tieren. Dafür gibt es gute Gründe, denn Spielen bedeutet auch immer Lernen. Daher ist das Spielen auch so sehr mit Kindern verknüpft, aber es spielt keine Rolle, wie alt man ist, denn Spielen kann sich immer positiv auf die eigenen Fähigkeiten und das Wohlbefinden auswirken. Zudem hilft es bei der Kultivierung von Gesellschaften. Gefährlich wird es nur, wenn das Spielen zu sehr dem Zufall unterworfen ist und man damit eine Notwendigkeit verbindet, wie es beim Glücksspiel auftreten kann. Ein guter Indikator ist daher immer der Spaß. Solange Spaß mit an Bord ist, kann man von einer positiven Wirkung des Spielens ausgehen.