Pflanzenbasierte Ernährung im Sport – was bringt das überhaupt?

In den letzten Jahren hat sich der Spitzensport immer schneller weiterentwickelt. Doch zugleich wurde es immer schwieriger, Topleistungen noch weiter auszubauen. Schließlich kommt es immer mehr auf prozentuale Bruchteile an, die noch verbessert werden können.

Ein wichtiger Baustein sportlicher Spitzenleistungen ist derweil die Ernährung. Auch dank des Klimawandels gibt es immer mehr Diskussionen, etwa komplett auf Fleisch zu verzichten. Doch kann pflanzenbasierte Ernährung im Sport überhaupt funktionieren? Wir haben es uns näher angeschaut.

Pflanzenbasierte Ernährung in der Bundesliga

Gesunde Ernährung im Sport

In Deutschland ist es insbesondere der Volkssport Nummer 1, der die größten Schritte macht, wenn es um professionelle und leistungsfördernde Ernährung geht. Immer mehr Fußball-Klubs in der 1. und 2. Bundesliga beschäftigen deshalb einen Experten für genau diese Themen rund um die Gesundheit.

Nichtsdestotrotz ist ein solcher Ernährungsberater nur die halbe Miete bzw. ein erster Schritt auf dem Weg, die oben angesprochenen Bruchteile eines Prozentes hervorzulocken. Vielmehr kommt es nach wie vor auf den Sportler selbst an, die Tipps professionell anzunehmen und sich wirklich nach diesen Ernährungstipps zu richten.

Einer, der dies laut Recherchen von Betway bereits seit der Saison 2018/19 tut, ist der deutsche Nationalspieler Serge Gnabry. Seit seinem Wechsel aus Hoffenheim nach München in der damaligen Sommerpause stellte der heute 26-jährige seine Ernährung komplett um. Die persönlichen Gründe dafür lagen vor allem in der Inkonstanz und vielen kleineren Verletzungen, die Gnabry von Arsenal über Bremen bis Hoffenheim stets plagten. Statt Fleisch und Milchprodukten setzte der Stürmer des FC Bayern nun auf Erbsen und Linsen. Die Folge war eine deutliche Leistungssteigerung inklusive beeindruckenden Vorstellungen Woche um Woche vonseiten des Spielers. Am Ende von 2020 verbuchte der deutsche Rekordmeister gleich sechs Titel in einem Jahr.

Noch allerdings folgen nicht alle Spieler dem Beispiel Gnabrys. Warum eigentlich? In der Bundesliga sowie in der Welt des Fußballs gibt es allerhand berühmte Profis, die bereits teilweise oder komplett auf pflanzenbasierte Ernährung umgestiegen sind. Robert Lewandowski und Lionel Messi sind etwa zwei Namen, die an Spieltagen oder komplett auf Tierprodukte verzichten. Auch andere Spieler berichten von einem besseren Gefühl und einer geringeren Verletzungsanfälligkeit, wobei sich letztere nur schwierig überprüfen lässt, da diverse Faktoren einen Einfluss auf die Gesundheit eines Fußballers nehmen können. Immerhin ist klar, dass viele Spieler zumindest offen dafür sind, zwecks eigener Leistungssteigerung eine Änderung vorzunehmen.

Diverse Topathleten anderer Sportarten haben schon umgestellt

Ein Tennisball auf einem Tennis Netz

Neben den Fußballern haben sich Spitzenathleten in diversen anderen Sportarten ebenfalls schon an die neue Form der Ernährung gewöhnt. Dabei handelt es sich um einige der besten ihres Faches. Tennis-Ass Novak Djokovic ist etwa mit riesigem Abstand die Nummer 1 der Welt, Venus Williams war es in der gleichen Sportart ebenfalls einst. Sie nutzt die pflanzenbasierte Ernährung vor allem dazu, ihre Karriere zu verlängern, ist sie doch schon 41 Jahre alt. Auch der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton ist nicht mehr der jüngste, aber in der Formel 1 dennoch stets an der Spitze zu finden. Einen Teil dieses Erfolges schreibt er ebenfalls seiner Ernährung zu. Diverse NBA- und NFL-Profis sind ebenfalls auf den Trend aufgesprungen. Doch wo genau liegen jetzt eigentlich die Vorteile der pflanzenbasierten Ernährung, abseits einer vermeintlich geringeren Verletzungsgefahr? Und wie können wir davon profitieren, die vielleicht einmal aktiv Nordic Walking betreiben?

Ernährungsexperten empfehlen pflanzenbasierte Ernährung

Der Experte Axel Schurawlow, der Coaching rund um Ernährung anbietet, führt als ersten Grund für eine Umstellung die kürzere Zeit zur Regeneration an. Insbesondere nach einem Spiel müssen die Sportler alles daran setzen, möglichst schnell wieder 100 Prozent leisten zu können. Während Fleisch, insbesondere Huhn und dessen Seitenprodukte wie Eier, Entzündungen verursachen kann, hemmen Pflanzen wiederum jene Symptome. Stattdessen fügen sie dem Athletenkörper diverse positive Elemente hinzu, etwa Antioxidantien. Diese sollen dafür sorgen, dass freie Radikale die eigenen Zellen angreifen. Besonders nützliche grüne Lebensmittel seien laut Schurawlow Kohle, Spinat, Obst und Nüsse. Gleichfalls bieten letztgenannte ausreichend pflanzliche Proteine.

Der Experte betont im Interview, dass entgegen alteingesessener Einstellungen kein Fleisch für eine ausgewogene Ernährung benötigt wird. Vielmehr sei Eiweiß besonders wichtig, das allerdings durch diverse andere Lebensmittel wie Linsen (siehe Gnabry), Quinoa, Nüsse oder Tofu eingenommen werden könne. Neben Eiweiß sind es vor allem Kohlenhydrate, die Experten aus der Industrie zufolge noch immer nicht ausreichend Bedeutung erhalten. Schließlich handelt es sich bei ihnen noch immer um die wichtigste Energiequelle des Körpers. Da Kohlenhydrate in der pflanzenbasierten Ernährung von Natur aus eine zentrale Rolle einnehmen, können auch hier weitere Vorteile für Sportler oder andere Menschen entstehen, die sich einfach nur auf diese Art und Weise ernähren möchten.

Letzten Endes kommt es nicht nur für Spitzensportler darauf an, den eigenen Plan dann auch durchzuhalten. Auch wenn Sie zum Beispiel einfach hin und wieder joggen, kann Ihre Regeneration dank pflanzenbasierter Ernährung schneller vonstattengehen als zuvor. Ob mit Fleisch oder ohne empfiehlt sich eine ausgewogene Ernährung für alle, die letztlich ein gesundes Leben führen wollen. Detailliert müssen sich vor allem die Spitzensportler überlegen, welche Veränderungen sie vornehmen möchten, um die letzten Leistungsreserven dauerhaft zu aktivieren. Die Zukunft wird zeigen, welche Rolle pflanzenbasierte Ernährung dabei spielt.