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„Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ beginnt mit einem geplatzten Deal zwischen Ford und Ferrari. Statt der erhofften Übernahme endet das Gespräch in einer Demütigung für Ford. Der Konzern reagiert entschlossen und will Ferrari im härtesten Langstreckenrennen der Welt schlagen. Carroll Shelby übernimmt die Entwicklung eines passenden Fahrzeugs und setzt dabei auf Ken Miles. Beide stehen nicht nur technischen Herausforderungen gegenüber, sondern müssen sich auch gegen interne Widerstände behaupten.
Während die Testläufe beginnen, verschärfen sich die Konflikte mit Fords Management. Leo Beebe betrachtet Miles als Risiko und versucht ihn aus dem Team zu drängen. Shelby kämpft jedoch weiter und sichert sich mit einem Deal die Möglichkeit, Miles ins Rennen zu schicken. Die Entwicklung der GT40 wird zum Kraftakt, geprägt von Rückschlägen und Lernprozessen. Das Rennen in Le Mans rückt näher, doch Entscheidungen über Strategie und Loyalität stehen noch aus. Bringt Zusammenarbeit allein den entscheidenden Vorteil im Kampf um Anerkennung und Erfolg?
Der Film „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ (Originaltitel: „Ford v Ferrari“) erschien 2019 und wurde von James Mangold inszeniert. Das Drehbuch stammt von Jez Butterworth, John-Henry Butterworth und Jason Keller. In den Hauptrollen sind Matt Damon als Carroll Shelby und Christian Bale als Ken Miles zu sehen. Weitere Darsteller sind Jon Bernthal (Lee Iacocca), Caitriona Balfe (Mollie Miles), Ray McKinnon (Phil Remington), Noah Jupe (Peter Miles), Josh Lucas (Leo Beebe), JJ Feild (Roy Lunn) und Tracy Letts (Henry Ford II). Produziert wurde der Film von Mangold, Peter Chernin und Jenno Topping. Für die Musik waren Marco Beltrami und Buck Sanders verantwortlich. Die Kamera führte Phedon Papamichael, den Schnitt übernahmen Andrew Buckland und Michael McCusker.
Gedreht wurde ab Juli 2018 in Kalifornien, New Orleans und Atlanta. Die Premiere fand beim Telluride Film Festival statt, später wurde der Film auf weiteren Festivals gezeigt. In Deutschland lief er ab dem 14. November 2019 im Kino. „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Oscars für Schnitt und Tonschnitt. Der Film wurde zudem für den besten Film und den besten Ton nominiert. Das Drama ist ab 12 Jahren freigegeben, dauert 153 Minuten und basiert auf dem Buch „Go Like Hell“ von A. J. Baime. Bei einem Budget von 97,6 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit rund 225,5 Millionen ein.
Im Jahr 1963 versucht Ford, den stagnierenden Absatz mit einer Übernahme von Ferrari anzukurbeln. Doch Enzo Ferrari nutzt das Angebot, um sich bessere Konditionen bei Fiat zu sichern. Er brüskiert Henry Ford II und provoziert so den Entschluss, Ferrari auf der Rennstrecke zu schlagen. Daraufhin beauftragt Ford den Rennwagenhersteller Carroll Shelby mit der Entwicklung eines konkurrenzfähigen Fahrzeugs. Shelby bringt den kompromisslosen Fahrer und Ingenieur Ken Miles ins Team, um das Projekt GT40 zu realisieren.
Während die Entwicklung des Prototyps in Los Angeles beginnt, geraten Shelby und Miles immer wieder mit Fords Management aneinander. Besonders Leo Beebe sieht in Miles ein PR-Risiko und verhindert dessen Teilnahme am ersten Le Mans Rennen. Als das Ford-Team dort scheitert, verteidigt Shelby sein Konzept mit dem Hinweis auf die enorme Geschwindigkeit des GT40. Ford zeigt sich beeindruckt und erlaubt Shelby, ohne Einmischung weiterzuarbeiten. Nach einem Unfall erkennt das Team eine Regel-Lücke, die den Austausch ganzer Bremssysteme während des Rennens erlaubt.
1966 zwingt Shelby Ford zu einem Deal: Wenn Miles Daytona gewinnt, darf er bei Le Mans starten. Miles triumphiert trotz Beebes Gegenmaßnahmen und sichert sich damit den Startplatz. Beim berühmten Langstreckenrennen kämpft Miles mit technischen Problemen, holt jedoch rasant auf. Er liefert sich ein spannendes Duell mit Ferrari, übersteht Bremsprobleme durch geschickte Boxenstopps und führt schließlich das Feld an. Ferrari scheidet aus, und Miles fährt mit Shelby die beste Strategie.
Auf Anordnung von Beebe soll Miles für ein inszeniertes Foto-Finish verlangsamen. Shelby überlässt ihm die Entscheidung. Obwohl er das Rennen dominieren könnte, folgt Miles der Vorgabe. Dadurch geht der offizielle Sieg an McLaren, der technisch gesehen eine längere Distanz zurücklegte. Miles zeigt Größe und akzeptiert den Ausgang. Wenige Monate später stirbt er bei einem Test. Shelby erinnert sich an die gemeinsame Zeit und spricht mit Miles’ Sohn Peter über dessen Vermächtnis.
„Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ überzeugt mit konsequenter Figurenzeichnung und durchdachter Dramaturgie. Die Rivalität zwischen Ford und Ferrari liefert den Rahmen, doch der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel von Shelby und Miles. Ihre Zusammenarbeit basiert auf Vertrauen, Reibung und Respekt. James Mangold entwickelt daraus ein glaubwürdiges Spannungsfeld zwischen Kreativität und Kontrolle. Das Drehbuch nutzt technische Details nicht als Kulisse, sondern als funktionalen Bestandteil der Handlung. Gleichzeitig erhalten persönliche Konflikte genügend Raum zur Entfaltung. Die Inszenierung bleibt präzise, ohne dabei an Energie zu verlieren.
Die Darsteller agieren glaubwürdig und ohne Pathos. Christian Bale gibt Miles eine kantige, aber nachvollziehbare Haltung. Matt Damon spielt Shelby als pragmatischen Vermittler mit klarem Ziel. Besonders in den Rennszenen entsteht Dynamik durch Kamera, Schnitt und Sounddesign. Der Film arbeitet nicht mit dramatischem Überschuss, sondern mit fokussierter Spannung. Auch die Nebenfiguren tragen zur Dichte der Handlung bei. Mangold verzichtet auf überflüssige Rückblicke und lenkt den Blick auf Entscheidungsprozesse. Dabei entsteht ein realistisches Bild vom Rennsport als Mischung aus Technik, Kalkül und Risiko.
Letzte Aktualisierung am 16.10.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API