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Die gesamte Finanzbranche befindet sich in einem Umbruch. Neue Technologien, allen voran die Künstliche Intelligenz – KI –, sorgen dafür, dass sich Prozesse, die seit Jahrzehnten Bestand hatten, nun völlig verändern. Auch Geschäftsmodelle haben und werden sich grundlegend verändern. Seit dem 2. Februar 2025 sind neue KI-Vorschriften in Kraft – dabei handelt es sich um den EU AI Act.
Seit diesem Zeitpunkt müssen Banken nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllen, sondern stehen auch in der Pflicht, dass sie eine verantwortungsvolle Unternehmenskultur schaffen. Nur dadurch kann ein langfristiges Vertrauen bei den Aufsichtsbehörden und Kunden aufgebaut werden. Durch innovative KI-Anwendungen können personalisierte Angebote geschaffen und effiziente Abläufe geplant werden, sofern sie transparent und ethisch vertretbar sind.
Die KI befindet sich auf der Überholspur – sie ist gekommen, um zu bleiben. Und sie wird immer spürbarer. Zu Beginn war die KI vorwiegend im Bereich Gaming zu bemerken. Als erstmals nicht steuerbare Charaktere etwas intelligenter wurden, war klar, jetzt wird mit entsprechender KI gearbeitet. Aber auch im Glücksspielsektor konnte man schnell die Vorteile der KI erkennen: So hat es dann individuelle Bonus Aktionen für Poker Spieler gegeben oder auch bestimmte Angebote für Fans von Roulette. Aber die KI kommt im Glücksspiel nicht nur für die Werbung und den Bonus zum Einsatz. KI wird auch genutzt, wenn es darum geht, problematisches Spielverhalten zu erkennen.
Das Potenzial, das von der KI ausgeht, ist natürlich enorm. So etwa mit Blick auf Effizienz und Automatisierung. Routinetätigkeiten, beispielsweise die Verarbeitung diverser Transaktionen, aber auch die Betrugserkennung, können Kosten reduzieren und zugleich Ressourcen freisetzen. Auch im Bereich der Personalisierung gibt es Chancen: Werden große Datenmengen analysiert, können individuelle Angebote entstehen.
Aber natürlich gibt es auch Schattenseiten: Bestehende Vorurteile können durch diskriminierende Algorithmen verstärkt werden. Daher ist es wichtig, dass man stets auf Fakten achtet und mit der KI die Balance zwischen Sicherheitsstandards und Innovationsdrang schafft.
Wird die KI integriert, so ist das weit mehr als nur eine rein neue Technologie. Denn man wird hier vor fundamentale ethische Herausforderungen gestellt. Es geht um Diskriminierung, um Transparenz sowie um den Datenschutz.
Algorithmen, die etwa auf historischen Daten beruhen, können in der Kreditvergabe systematisch bestimmte Bevölkerungsgruppen benachteiligen. Das heißt, Frauen oder Minderheiten können durch unreflektierte Social Scoring-Modelle diskriminiert werden. Dagegen will man auch mit dem AI Act vorgehen. Hier wird vorgeschrieben, dass die KI-Systeme im Bereich der Kreditbewertung sehr streng überprüft werden müssen und es zudem auch eine Dokumentations- und Nachweispflicht geben muss. Dadurch kann in weiterer Folge eine faire Behandlung der Kunden erfolgen.
Banken müssen im Rahmen automatisierter Entscheidungsfindungen und Betrugserkennung sicherstellen, dass die KI-Systeme nachvollziehbar agieren. Das heißt, mit visuellen Dashboards könnten dann die KI-Modelle die Gründe offenlegen, warum dem Kreditantrag nicht positiv zugestimmt wurde. Wenn die Gründe bekannt sind, so stärkt das in weiterer Folge das Kundenvertrauen, weil der Kunde weiß, warum er abgelehnt wurde und was er zu machen hat, damit der nächste Antrag positiv zu seinen Gunsten gefällt wird.
Natürlich geht es auch um die Frage, was passiert mit den sensiblen Daten, wenn die KI Analysen durchführt. Viele Institute nutzen KI-basierte Analyseverfahren, damit es zur Erstellung von individuellen Risikoprofilen kommen kann. Eine Praxis, die durchaus dazu führt, dass ohne entsprechende Sicherheits- und Schutzmaßnahmen nicht gewährleistet werden kann, dass hier der Datenschutz entsprechendes Gewicht bekommt. Das heißt, man muss ganz genau darauf achten, dass keine Zweifel am Datenschutz aufkommen, wenn mit KI gearbeitet wird.
Wichtig ist, dass die Unternehmenswerte geklärt werden. Das heißt, den Kunden muss klar zu verstehen gegeben werden, welche Ziele mit dem Einsatz von KI erreicht werden sollen – auch die Mitarbeiter müssen wissen, wohin die Reise mit der KI geht.
Mit interdisziplinären Ethik-Komitees können Stakeholder eingebunden werden, die einerseits als interne, andererseits als externe Experten sowie Kundenvertreter agieren, damit hier der weitere Einsatz der KI evaluiert werden kann.
Neben der Förderung der Transparenz, damit auch die Kunden wissen, was mit der KI alles gemacht wird, sind natürlich auch die Mitarbeiter entsprechend zu schulen. Das heißt, Unternehmen sollten stets darauf achten, dass die Mitarbeiter im Bereich der KI immer auf dem neuesten Stand gebracht werden, damit auch die Kunden das Gefühl haben, dass man seine Materie im Griff hat.