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„Emilia Pérez“ stellt eine ungewöhnliche Verbindung zwischen Thriller, Musical und Drama her. Rita Mora Castro, eine erfolgreiche, aber unzufriedene Anwältin, nimmt ein ungewöhnliches Angebot an. Der mächtige Kartellboss Juan „Manitas“ Del Monte will sein altes Leben hinter sich lassen und eine neue Identität annehmen. Rita organisiert eine geheime Operation, die den Wandel möglich macht. Manitas täuscht seinen Tod vor und wird zu Emilia Pérez. Jahre später kehrt Emilia mit einem neuen Ziel zurück. Sie will ihre Familie wiedersehen, doch die Vergangenheit bleibt nicht ruhen.
Die Begegnung mit Rita bringt alte Konflikte zurück. Emilia kämpft mit Schuldgefühlen und versucht, etwas Gutes zu bewirken. Während sie eine Organisation aufbaut, die Kartellopfern hilft, geraten alte und neue Beziehungen ins Wanken. Jessi, Emilias frühere Frau, verfolgt eigene Pläne, die für alle Beteiligten gefährlich werden. Vertrauen bröckelt, und verborgene Wahrheiten drohen ans Licht zu kommen. Doch kann Emilia die Kontrolle über ihr neues Leben behalten?
Jacques Audiard führte 2024 bei „Emilia Pérez“ Regie, einem Musical-Thriller mit einer Laufzeit von 130 Minuten. Karla Sofía Gascón spielt die Titelrolle Emilia Pérez, vormals Juan „Manitas“ Del Monte. Zoe Saldaña verkörpert die Anwältin Rita Moro Castro, während Selena Gomez als Jessi und Édgar Ramírez als Gustavo mitwirken. Adriana Paz übernahm die Rolle von Epifanía, Eduardo Aladro spielt Berlinger, und Mark Ivanir stellt Dr. Wasserman dar. Das Drehbuch verfasste Audiard gemeinsam mit Thomas Bidegain. Pascal Caucheteux, Valérie Schermann und Anthony Vaccarello produzierten das Werk, während Camille und Clément Ducol die Filmmusik komponierten. Kameramann Paul Guilhaume und Editorin Juliette Welfling waren ebenfalls beteiligt. Der Film wurde vollständig in Frankreich gedreht, wobei eine detailreiche Studiokulisse nahe Paris mexikanische Schauplätze ersetzte.
Die Premiere erfolgte am 18. Mai 2024 beim 77. Filmfestival von Cannes, wo „Emilia Pérez“ den Preis der Jury erhielt. Das Schauspielensemble wurde mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet. Zudem gewann der Film den Douglas Sirk Preis in Hamburg und erhielt eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis. Die Produktion wurde als französischer Beitrag für den Oscar 2025 eingereicht. Internationale Festivals in Toronto, San Sebastián, Busan und London präsentierten das Werk. Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 21. November 2024. Mit einem Budget von 25 Millionen Euro spielte „Emilia Pérez“ bis Ende November 8,5 Millionen US-Dollar ein.
Emilia Pérez beginnt mit der ambitionierten Anwältin Rita Mora Castro, die gegen ihre Überzeugungen einen spektakulären Fall übernimmt. Sie verteidigt die Frau eines prominenten Medienmoguls und argumentiert erfolgreich, dass der Mord ein Selbstmord war. Trotz ihres Sieges fühlt sich Rita unwohl, doch eine anonyme Kontaktaufnahme ändert ihr Leben. Ein mächtiger Kartellboss, Juan „Manitas“ Del Monte, bietet ihr eine lukrative Zusammenarbeit an. Er wünscht sich eine geschlechtsangleichende Operation, um sein bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Rita nimmt das Angebot an und begibt sich auf eine diskrete Suche nach einem geeigneten Chirurgen, die sie nach Bangkok und Tel Aviv führt.
Nach erfolgreicher Operation täuscht Manitas seinen Tod vor und nimmt eine neue Identität als Emilia Pérez an. Seine Familie, darunter seine Frau Jessi und die Kinder, wird aus Sicherheitsgründen nach Europa gebracht. Rita erhält eine hohe Summe für ihre Hilfe, während Emilia ein neues Leben beginnt. Vier Jahre später kreuzen sich Ritas und Emilias Wege erneut. Emilia sehnt sich nach ihren Kindern und bittet Rita um Unterstützung. Mit einer geschickten Tarnung gelingt es, Jessi und die Kinder zurück nach Mexiko zu bringen. Jessi ahnt nicht, wer Emilia wirklich ist, und akzeptiert sie nur widerwillig als neue Bezugsperson für ihre Familie.
Als Emilia sich an ihr neues Leben gewöhnt, wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Eine Begegnung mit einer verzweifelten Mutter bringt sie dazu, ihre Verantwortung als ehemalige Kartellführerin zu hinterfragen. Um Wiedergutmachung zu leisten, gründet sie eine Organisation, die dabei hilft, Opfer von Kartellgewalt zu identifizieren. Rita unterstützt sie dabei, doch einige der Spender haben fragwürdige Motive. Gleichzeitig entwickelt Emilia eine Beziehung zu Epifanía, einer Frau, deren gewalttätiger Ehemann durch die Organisation gefunden wurde. Während Emilia für Gerechtigkeit kämpft, verfolgt Jessi ihre eigenen Pläne. Sie rekonstruiert ihr Leben mit Gustavo, ihrer alten Liebe, und plant, mit ihm und den Kindern neu anzufangen.
Als Emilia sich zu stark in die Familie einmischt, eskaliert die Situation. Jessi flieht mit den Kindern, während Emilia ihr Geld kürzt und Gustavo einschüchtert. Verzweifelt entführen Jessi und Gustavo Emilia und verlangen Lösegeld. Rita versucht zu vermitteln, doch ein Schusswechsel eskaliert. Emilia offenbart Jessi in letzter Sekunde ihre wahre Identität, doch es ist zu spät. Eine chaotische Auseinandersetzung im Auto endet in einer Tragödie: Jessi, Gustavo und Emilia sterben bei einem Unfall. Rita bleibt zurück und kümmert sich um die hinterlassenen Kinder. Während sie Abschied nimmt, feiert Epifanía Emilias Vermächtnis mit einer bewegenden Gedenkzeremonie.
„Emilia Pérez“ von Jacques Audiard präsentiert eine mutige Verschmelzung von Musical, Krimi und Komödie. Die Geschichte folgt einem mexikanischen Kartellboss, der eine Geschlechtsangleichung durchführt, um seiner Vergangenheit zu entkommen. Karla Sofía Gascón verkörpert die Hauptfigur mit beeindruckender Intensität, während Zoe Saldaña und Selena Gomez als Nebenfiguren glänzen. Die musikalischen Einlagen, komponiert von Camille und Clément Ducol, fügen der Erzählung eine dynamische Ebene hinzu. Trotz der kreativen Inszenierung kritisieren einige Stimmen die kulturelle Authentizität und die Darstellung transidenter Themen. Dennoch erhielt der Film Anerkennung bei internationalen Festivals und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Die Dreharbeiten fanden in Paris statt, was Diskussionen über die fehlende mexikanische Beteiligung auslöste. Zudem geriet Gascón aufgrund früherer kontroverser Äußerungen in die Kritik, was die Rezeption des Films beeinflusste. Trotz dieser Kontroversen bleibt „Emilia Pérez“ ein kühnes filmisches Experiment, das Genre-Grenzen sprengt und komplexe Themen anspricht. Die Mischung aus verschiedenen Stilen und die intensive Darstellung der Charaktere machen den Film zu einem bemerkenswerten Beitrag im aktuellen Kino.
Letzte Aktualisierung am 6.09.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API