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In „Der Leuchtturm“ wird das Leben von Ephraim Winslow auf eine harte Probe gestellt. Der junge Mann nimmt den Job als Leuchtturmwärter an und trifft auf Thomas Wake. Diese isolierte Insel bietet raues Wetter und harte Arbeit. Schnell wird Winslow klar, dass die strengen Anforderungen von Wake nicht die einzigen Herausforderungen sind. Die beiden Männer müssen nicht nur miteinander auskommen, sondern auch mit ihren inneren Dämonen kämpfen.
Im Laufe der Zeit beginnen die Grenzen zwischen Realität und Wahn zu verschwimmen. Winslow wird von seltsamen Visionen heimgesucht, die sein mentales Gleichgewicht stören. Ein Sturm zieht auf und verstärkt die Spannungen zwischen den beiden Männern. Die ständige Bedrohung der Isolation führt zu gefährlichen Konflikten. Während sie sich in einem Spiel von Macht und Paranoia verlieren, bleibt die Frage nach ihrer wahren Identität und Vergangenheit im Raum stehen. Wie weit werden sie gehen, um ihre Geheimnisse zu bewahren?
„Der Leuchtturm“ (Originaltitel: „The Lighthouse“) ist ein Horrorfilm unter der Regie von Robert Eggers, der 2019 veröffentlicht wurde. In den Hauptrollen sind Robert Pattinson als Ephraim Winslow/Thomas Howard und Willem Dafoe als Thomas Wake zu sehen. Weitere Darsteller sind Valeriia Karaman als Meerjungfrau und Logan Hawkes als der echte Ephraim Winslow. Der Film feierte seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes und kam im November 2019 in die deutschen Kinos. Mit einer Laufzeit von 109 Minuten und einer Altersfreigabe ab 16 Jahren beeindruckte der Film mit seiner Schwarz-Weiß-Ästhetik und dem ungewöhnlichen 1,19:1-Seitenverhältnis.
Die Dreharbeiten fanden im Frühjahr 2018 in der Küstenstadt Yarmouth, Halifax und auf Cape Forchu in Kanada statt. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem bei den Independent Spirit Awards 2020, wo Willem Dafoe als Bester Nebendarsteller geehrt wurde. Auch die Kameraarbeit von Jarin Blaschke erhielt besondere Anerkennung. Insgesamt erzielte „Der Leuchtturm“ weltweit 18,3 Millionen US-Dollar an den Kinokassen.
Ephraim Winslow beginnt in den 1890er Jahren einen vierwöchigen Dienst als Leuchtturmwärter auf einer abgelegenen Insel vor der Küste Neuenglands. Unter der strengen Aufsicht des erfahrenen Seemanns Thomas Wake muss Winslow schwere körperliche Arbeit verrichten, während Wake ihm den Zugang zum Leuchtturmlicht verwehrt. Winslow entdeckt eine kleine Figur einer Meerjungfrau, die er heimlich bei sich trägt. Bald beginnt er, seltsame Visionen von Seeungeheuern und treibenden Baumstämmen zu haben. Ein lästiger einäugiger Möwenvogel stört ihn, doch Wake warnt ihn davor, diesen zu töten, da Möwen angeblich die Seelen verstorbener Seemänner tragen.
Am Tag vor ihrer geplanten Abreise findet Winslow eine tote Möwe im Trinkwasser, und der Sturm verschärft sich. Wütend schlägt er den einäugigen Vogel brutal tot. Die beiden Männer trinken sich regelmäßig in einen Rausch und entdecken, dass der Sturm verhindert, dass das Versorgungsschiff sie abholt. Winslow entdeckt den Körper einer Meerjungfrau, die ihn durch ihr markerschütterndes Schreien in Angst versetzt. Wake informiert Winslow, dass sie bereits seit Wochen gestrandet sind, obwohl Winslow glaubt, die Rettung sei nur einen Tag überfällig.
In den folgenden Tagen verstärkt sich die Feindseligkeit zwischen den Männern, aber es gibt auch kurze Momente der Nähe. Winslow versucht, die Schlüssel zum Leuchtturm zu stehlen, wird jedoch von Wake gestoppt. Schließlich gesteht Winslow unter Alkoholeinfluss, dass sein richtiger Name Thomas Howard ist und er die Identität eines Mannes angenommen hat, den er ertrinken ließ. In einem wahnhaften Zustand schlägt Wake Winslow vor, dass dieser den Verstand verloren habe, und zerstört das einzige Boot, das Winslow zur Flucht nutzen wollte.
In einem verzweifelten Kampf tötet Winslow schließlich Wake und nimmt dessen Schlüssel, um die Laterne im Leuchtturm zu erreichen. Als er die Laterne endlich erblickt, öffnet sich das Licht, und Winslow wird von einer unerträglichen Helligkeit erfasst. Er schreit verzweifelt und stürzt die Stufen hinab. Später liegt er verwundet auf den Felsen der Insel, während Möwen auf seine freigelegten Organe einpicken, was auf ein schicksalhaftes Ende hindeutet.
„Der Leuchtturm“ beeindruckt durch seine bedrückende Atmosphäre und die herausragenden schauspielerischen Leistungen von Robert Pattinson und Willem Dafoe. Die Inszenierung von Robert Eggers nutzt geschickt das Schwarz-Weiß-Format, um die Isolation und den Wahnsinn der Charaktere visuell zu verstärken. Der Film setzt auf subtile psychologische Spannungen, die sich im Laufe der Handlung intensivieren. Die klaustrophobische Stimmung wird durch den engen Handlungsort und das Unwetter verstärkt, was die Dynamik zwischen den Figuren aufwühlt und unerträglich macht. Eggers gelingt es, den Zuschauer in die düstere Welt des Films zu ziehen, ohne auf klassische Horrorelemente zu setzen.
Die Charaktere verlieren zunehmend ihre Stabilität, was den Verlauf der Geschichte unvorhersehbar gestaltet. Besonders beeindruckend sind die nuancierten Darstellungen von Dafoe und Pattinson, die durch ihr Wechselspiel aus Macht und Verzweiflung fesseln. Die Themen Wahnsinn und Machtkampf durchziehen die gesamte Handlung und schaffen eine dichte Erzählung. Die audiovisuelle Gestaltung verstärkt dieses Gefühl und macht „Der Leuchtturm“ zu einem intensiven Filmerlebnis. Der Film fordert vom Zuschauer volle Aufmerksamkeit und hinterlässt ihn mit mehr Fragen als Antworten.
Letzte Aktualisierung am 6.09.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API