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Fantasy für ein junges Publikum trägt oft klare Strukturen, doch „Das Haus Anubis – Pfad der 7 Sünden“ verknüpft diese Form mit einer Welt, die vertraute Motive aus der Serie aufgreift und zugleich eigene Akzente setzt. Die Spannung entsteht durch Regeln, die magische Räume formen und Figuren zu präzisen Entscheidungen drängen. So entsteht ein Kosmos, der seine Dynamik aus Prüfungsmomenten und inneren Konflikten bezieht.
Die Handlung führt eine Gruppe durch eine Folge symbolischer Aufgaben, die mit moralischen Themen wie Eitelkeit, Neid oder Trägheit verknüpft sind und den Zusammenhang zwischen persönlicher Haltung und äußerem Fortschritt zeigen. Die Prüfungen schwächen die Gruppe, während der Druck stetig steigt und nur Daniel den Weg bis zur Burg fortsetzt. Dort löst er die letzte Aufgabe und beendet den Einfluss der magischen Welt, bevor alle ins Internat zurückkehren. Wie verändert eine Gruppe solche Erfahrungen?
Der Film „Das Haus Anubis Pfad der 7 Sünden“ erschien 2012 und basiert auf der gleichnamigen Mystery Serie. Die Regie führte Jorkos Damen, während Hans Bourlon, Elke de Gezelle und Gert Verhulst das Drehbuch schrieben. Olaf Janssens komponierte die Musik und Philippe Van Puyvelde übernahm die Kamera. Mathieu Depuydt verantwortete den Schnitt. Die Produktion lag bei Thorsten Wegener und mehreren Firmen, zudem entstand der Film vollständig in Belgien.
Die Besetzung umfasst Kristina Dumitru als Nina Martens, Daniel Wilken als Daniel Gutenberg und Marc Dumitru als Magnus von Hagen. Karim Günes spielt Kaya Sahin, während Florian Prokop Felix Gaber darstellt. Franziska Alber tritt als Delia Seefeld auf, Alexa Benkert als Charlotte Bachmann, Alicia Endemann als Luzy Schoppa und Féréba Koné als Mara Minkmar. Weitere Mitwirkende wie Collien Ulmen Fernandes, Bert Tischendorf und Smudo ergänzen das Ensemble. Der Film startete 2012 in deutschen Kinos, erreicht 82 Minuten Laufzeit, gehört zum Fantasy Genre und besitzt eine Freigabe ab null Jahren.
Die Geschichte beginnt damit, dass Daniel für Nina zwei alte Ringe erwirbt, denen der Händler eine besondere Herkunft zuschreibt. Einer stammt von Ritter Roman, der ihn einst verwarf. Als Daniel Nina den Ring an einem alten Steintor ansteckt, öffnet sich ein Portal in eine mittelalterliche Welt. Nina wird unmittelbar von Ritter Roman entführt. Daniel reagiert schnell und folgt ihr mit seinen Freunden durch das Portal. Die Gruppe erkennt, dass die Ringe ein uraltes Ritual ausgelöst haben und sie nun in einer gefährlichen Umgebung handeln müssen, um Nina wiederzufinden.
In der fremden Welt wird klar, dass Magister Marduk eine entscheidende Rolle spielt. Er hatte im Auftrag Ritter Romans den sogenannten Pfad der sieben Sünden erschaffen, um Eindringlinge abzuwehren. Daniel und die anderen stellen fest, dass jede Etappe dieses Pfades eine symbolische Prüfung darstellt, die jeweils eine der Todsünden widerspiegelt. Die Gruppe merkt, wie anspruchsvoll diese Prüfungen sind, da sie nicht nur körperliche Hindernisse, sondern auch innere Schwächen ansprechen. Bereits die ersten Herausforderungen zeigen, dass jeder Fehltritt ernste Folgen hat und einzelne Mitreisende in kritische Situationen geraten.
Während die Gruppe weiter voranschreitet, verschärfen die Prüfungen den Druck. Ein falscher Weg, eine trügerische Entscheidung oder persönliche Schwächen führen dazu, dass mehrere Begleiter ausfallen oder scheitern. Neid, Trägheit, Eitelkeit und Begierde treten auf unterschiedliche Weise in Erscheinung und erschweren den Fortschritt. Die Freunde müssen komplexe Rätsel lösen, gefährliche Landschaften durchqueren und sich immer wieder mit ihren eigenen Konflikten auseinandersetzen. Die Atmosphäre wird zunehmend bedrückender, da die Prüfungen zeigen, wie stark der Einfluss von Marduk und Roman ist, die die Gruppe weiter schwächen möchten.
Schließlich erreicht Daniel als letzter verbleibender Freund die Burg, in der Nina gefangen gehalten wird. Die vorangegangenen Prüfungen haben die Gruppe auseinandergerissen, doch sie ermöglichen Daniel, die entscheidenden Schlussfolgerungen zu ziehen. Mit Entschlossenheit dringt er in die Burg ein und befreit Nina aus Ritter Romans Gewalt. Nach der Rettung verschwindet die magische Welt, und alle Beteiligten kehren ins Internat zurück.
Der Film „Das Haus Anubis – Pfad der 7 Sünden“ liefert eine Inszenierung, die formal solide wirkt, aber ästhetisch kaum über Durchschnitt hinausragt. Die Kameraarbeit von Philippe Van Puyvelde hält Licht und Farben eher konventionell, wodurch magische Momente ihren Zauber verlieren. Olaf Janssens’ Musik versucht Spannung aufzubauen, doch die Tonspur unterfüttert Szenen nur beiläufig und erzeugt selten Atmosphäre. Einige Szenen wirken durch steife Mimik und überspitzte Gestik unausgereift. Eine Schlüsselszene, in der Figuren durch einen magischen Wald schreiten, offenbart das Problem: Der Versuch, durch Licht und Musik Atmosphäre zu schaffen, bleibt flach, weil weder Kamera noch Schauspiel den nötigen Ernst transportieren. Regie von Jorkos Damen bleibt linear und nimmt kaum Risiko.
Der Film spricht klar Kinder und Fans der gleichnamigen Serie an. Wer mit geringer Erwartung an Qualität den Film anschaut, findet vereinzelt charmante Passagen und ein vertrautes Ensemble. Erwachsene dagegen sehen einen Fantasy-Verschnitt mit statischen Bildern und wenig visuellem Anspruch. Der Rhythmus wirkt oft zäh, das Pacing schwankt. Unter dem Strich funktioniert der Film als leicht konsumierbare Unterhaltung für junge Zuschauer. Für alle anderen bleibt er austauschbar.
Letzte Aktualisierung am 6.12.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API