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Mit „Das fünfte Element“ greift Luc Besson ein Motiv auf, das Science-Fiction seit jeher antreibt: den Konflikt zwischen menschlicher Zerstörung und Hoffnung auf Erlösung. Seine Zukunftsvision präsentiert eine überbevölkerte Welt, in der technische Perfektion und moralische Leere einander bedingen. Hinter der glänzenden Fassade aus Maschinen und Medien liegt eine Menschheit, die ihren Glauben an sich selbst beinahe verloren hat.
Mitten in diesem Geflecht erwacht Leeloo, das sogenannte fünfte Element, in einer Stadt, die niemals stillsteht. Sie trifft auf Korben Dallas, einen desillusionierten Taxifahrer, der ohne es zu wollen Teil einer kosmischen Rettungsmission wird. Während Gewalt, Macht und Gier das Geschehen bestimmen, entsteht ein Bündnis aus Mut und Vertrauen. Kann dieses Bündnis das drohende Ende wirklich aufhalten?
„Das fünfte Element“ (Originaltitel Le Cinquième Élément) ist ein 1997 erschienener Science-Fiction-Film von Luc Besson mit einer Laufzeit von 121 Minuten und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren. Besson führte Regie und schrieb gemeinsam mit Robert Mark Kamen das Drehbuch. Die Musik komponierte Éric Serra, die Kameraarbeit übernahm Thierry Arbogast, während Sylvie Landra den Schnitt verantwortete. In den Hauptrollen spielen Bruce Willis als Korben Dallas, Milla Jovovich als Leeloo, Gary Oldman als Zorg, Ian Holm als Vito Cornelius, Chris Tucker als Ruby Rhod und Luke Perry als Billy. Produziert wurde der Film von Gaumont und Patrice Ledoux. Gedreht wurde überwiegend in den Londoner Pinewood Studios sowie an Schauplätzen in Mauritanien und im Royal Opera House in London.
Der Film feierte seine Premiere am 7. Mai 1997 beim Filmfestival in Cannes und entwickelte sich zu einem der kommerziell erfolgreichsten europäischen Filme mit einem Einspielergebnis von über 260 Millionen US-Dollar. Das Werk erhielt den BAFTA Award für die besten visuellen Effekte und drei César-Preise, darunter für Regie, Kamera und Szenenbild. Thierry Arbogast erhielt in Cannes den Technischen Hauptpreis. „Das fünfte Element“ wurde außerdem für mehrere internationale Preise nominiert, darunter den Oscar und den Hugo Award. Jean Paul Gaultier entwarf über 900 Kostüme, die die futuristische Ästhetik prägten. Die Produktion war zum Zeitpunkt ihrer Entstehung die teuerste europäische Filmproduktion.
Im Jahr 1914 entdeckt der Archäologe Professor Pacoli in einem ägyptischen Tempel uralte Inschriften über eine mächtige Bedrohung, die alles Leben vernichten will. Neben ihm befinden sich der Reporter Billy und ein Priester, der das Wissen um eine Waffe bewahrt, die das Böse aufhalten kann. Diese Waffe besteht aus vier Steinen, die die Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft verkörpern, sowie einem geheimnisvollen fünften Element. Als plötzlich außerirdische Wesen, die Mondoshawan, erscheinen, nehmen sie die Steine und den Sarkophag an sich. Sie beauftragen den Priester, das Geheimnis über Generationen hinweg zu bewahren und den Tempel zu schützen.
Über zweitausend Jahre später bedroht ein gewaltiges, feuriges Wesen die Erde. Dieses Wesen, das sich selbst als „Mr. Shadow“ bezeichnet, arbeitet mit dem skrupellosen Industriellen Jean-Baptiste Emanuel Zorg zusammen. Zorg, Anführer eines gewaltigen Konzerns und Händler von Waffen, soll die vier Steine finden und sie dem Bösen übergeben. Unterstützt wird er von den brutalen Mangalores, einer kriegerischen Spezies, die von Menschen besiegt wurde. Während Zorg seine Macht ausweitet, beginnen die Mondoshawan, ihrerseits die Erde zu schützen. Sie senden das fünfte Element, eine Frau namens Leeloo, zur Erde, um die Menschheit zu retten.
Doch ihr Raumschiff wird zerstört, bevor sie ihr Ziel erreicht. Aus den verbliebenen Zellen rekonstruieren Wissenschaftler Leeloo in einem Labor, wo sie als perfektes menschliches Wesen bezeichnet wird. Nach ihrer Wiederbelebung flieht sie aus dem Forschungskomplex und stürzt in das fliegende Taxi des ehemaligen Eliteoffiziers Korben Dallas. Obwohl sie kaum miteinander kommunizieren können, beschützt Korben sie und bringt sie zu Pater Vito Cornelius, dem Nachfolger des Priesters von einst. Dort erkennt Cornelius Leeloos Bedeutung, während Zorg und die Mangalores weiterhin die Steine jagen. Schließlich erhält Korben den Auftrag, auf einem Luxusraumschiff nach Fhloston Paradise zu reisen, wo sich die Steine befinden sollen.
Auf dem Raumschiff kreuzen sich alle Wege erneut. Korben begleitet Leeloo, während Zorg und die Mangalores gleichzeitig angreifen. Inmitten des Chaos stirbt eine Sängerin, die die Steine versteckt hatte, doch Korben gelingt es, sie zu bergen und Leeloo zu retten. Zorg wird beim Versuch, eine Bombe zu entschärfen, getötet, als die Mangalores eine zweite Explosion auslösen. Zurück auf der Erde erreichen Korben, Leeloo und Cornelius den Tempel und aktivieren die vier Steine. Doch Leeloo zweifelt an der Menschheit, bis Korben ihr seine Liebe gesteht. Dadurch entfaltet sie ihre volle Kraft, besiegt das Böse und rettet die Welt.
Luc Bessons „Das fünfte Element“ bleibt ein grelles, zugleich faszinierendes Stück Science-Fiction-Kino, das seine Stärken in Stil und Tempo ausspielt. Der Film überzeugt mit visueller Opulenz, einem durchdachten Design und ironischer Distanz zur eigenen Absurdität. Bruce Willis trägt das Geschehen mit lakonischer Coolness, während Milla Jovovich zwischen Verletzlichkeit und Übermenschlichkeit changiert. Auch wenn Logik oft hinter Effekten verschwindet, entsteht ein energiegeladener Bilderrausch, der bis heute überrascht. Die Balance zwischen Komik, Action und Pathos hält erstaunlich gut, weil Besson trotz Übertreibung stets die Unterhaltung im Blick behält.
Doch bei allem Glanz kratzt der Film spürbar an der Oberfläche. Handlung und Figurenzeichnung wirken manchmal wie Staffage für die grelle Zukunftsoper. Jean-Paul Gaultiers Kostüme funkeln zwar, doch der filmische Kern bleibt dünn. Besonders die sexualisierte Darstellung weiblicher Figuren wirkt rückblickend plump und datiert. Dennoch gelingt es Besson, ein Stück Popkultur zu schaffen, das sich seiner Übertreibung bewusst ist. „Das fünfte Element“ glänzt nicht durch Tiefgang, sondern durch Mut zur Exzentrik – und genau das macht ihn bis heute sehenswert.
Letzte Aktualisierung am 13.10.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API