Chilischoten – das Eldorado für Hobbyzüchter

Chilischoten - ein Eldorado für Hobbyzüchter

Chilischoten bieten 200 aromatische Verbindungen

Chili ist das komplexeste Gemüse der Welt, denn Biologen konnten bislang rund 200 aromatische Verbindungen in den Chilisorten ausmachen, die Züchtern ein reichhaltiges Experimentierfeld ermöglichen. Chilis zeichnet eine enorme Vielfalt an Farben, Formen und Geschmacksrichtungen aus. Der Geschmack bietet je nach Sorte Chilischoten ein breites Spektrum, von süß, fruchtig, rauchig, würzig, scharf und schneidig bis bonbonartig.

Der Schärfegrad reicht von der einfachen Gemüsepaprika mit 0-10 Scoville-Einheiten bis zur hochgezüchteten Carolina Reaper, die als schärfste Chili der Welt 2,2 Millionen Scoville-Einheiten auf die Waage bringt. Diese Vielfalt ist es schließlich, die so viele Anwender davon überzeugt, sich selbst die besten und aufregendsten Chilisorten nach eigenen Vorlieben anzupflanzen.

Chilis sind ein Eldorado für Hobby-Gärtner und Pflanzenzüchter. Zu finden sind zahlreiche Chilisorten aus allen Ländern unter anderem hier: https://www.zamnesia.com/de/531-peppershop

Fans lieben das Pepper-High?

Verantwortlich für das Pepper-High der Chilischoten ist das Alkaloid Capsaicin, das die eigentümliche Hitze und Schärfe der Chilischoten erzeugt. Zunutze machen sich Fans der „super-hots“, wie die schärfsten Chilisorten im englischsprachigen Raum genannt werden, einen regulierenden Mechanismus im Hormonhaushalt des Menschen. Kommt es zu einem Schmerzempfinden, werden automatisch Endorphine und Adrenalin und damit Glückshormone ausgeschüttet, die dem Verletzten bei der Schmerzbewältigung helfen.

Schmerzrezeptoren und damit Glückshormone werden auch aktiviert, wenn die empfindliche Mundschleimhaut auf das scharfe und heiße Capsaicin trifft. Ein unangenehmer Schmerz wie bei einer Verletzung ist dies natürlich nicht, wie Fans scharfer Chilischoten wissen, sondern eher eine aufregende Geschmacksexplosion im Mund. Deswegen können sich die Konsumenten ganz auf die Auswirkungen der Endorphin-Ausschüttung konzentrieren, die als euphorisierend wahrgenommen wird. Je schärfer der Chili ist, desto mehr Endorphine werden empfangen.

Warum die Bezeichnung Spanischer Pfeffer?

Christopher Columbus brachte die Chilischoten nach EuropaEs war Christoph Kolumbus, dem es gelang, auf seiner Amerikafahrt die in der Neuen Welt beheimatete Chilischote nach Europa zu bringen, wo sie ebenso wie die aus Übersee stammende Kartoffel und viele andere Köstlichkeiten zunehmend kultiviert wurde. Der Entdecker ging davon aus, in Indien gelandet zu sein. Aus diesem Missverständnis resultiert die Bezeichnung „Indianer“ bzw. „Red Indians“ für die dortigen Ureinwohner.

Kolumbus dachte deshalb, eine Verwandte des von Indien eingeführten Schwarzen Pfeffers in der Hand zu halten, dessen Schärfe allerdings durch das Alkaloid Piperin und damit nicht durch Capsaicin verursacht wird. Dieses Missverständnis führte zur Bezeichnung Spanischer Pfeffer für die Chilisorten. Der Popularität für die neuen Gewürze tat diesem Fehler keinen Abbruch und die europäische Küche wurde um neue aufregende Gewürzvarianten bereichert.

Speisen nach indischer und mexikanischer Art

Mexiko und Asien sind Länder, die für ihre feurig scharfe Küche bekannt sind. Mexikanische und asiatische Restaurants in Deutschland geben nur unzureichend eine Vorstellung von der Schärfe dieser Küchen. Denn die europäischen Restaurants sind auf den europäischen Geschmack abgestimmt und selbst scharfe Gerichte sind in Bezug auf den Schärfegrad nur ein müder Abklatsch von dem, was in Asien und Mexiko auf den Teller kommt.

Wer scharfes Essen liebt und selbst nach originär mexikanischer und asiatischer Art speisen möchte, kann sich seine Gerichte fortan mit den schärfsten Exemplaren der Chilischote zubereiten. Die breite Auswahl unterschiedlicher Geschmacksrichtungen unterstützt zusätzlich dabei, die eigenen Kochkünste zu entfalten.

Chilischoten und Gesundheit

Die Faustregel „je heißer das Land, desto schärfer die Küche“, hat einen sinnvollen Hintergrund. Scharfe Chilischoten machen das Essen nämlich länger haltbar, da sie den Sauerstoff von ihm fernhalten. In der traditionellen amerikanischen Medizin wurden Chilischoten als Heilmittel gegen Hexenschuss, Magenprobleme, Kreislaufbeschwerden, Migräne, Bluthochdruck, Gürtelrose und Muskelschmerzen verwendet. Sie wirken sich antibakteriell (unter anderem durch ihre Flavonoide), immunsuppressiv, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und schleimlösend gegen Erkältungen aus.

Im Ayurveda wiederum gilt die Geschmacksrichtung scharf generell als kreislaufanregend, wärmend und leicht austrocknend. Der Körper profitiere von Vitalität und der Geist von Wachheit. Zum Gesundheitseffekt von Chilischoten gehört auch, dass eine Feuerschote mehr Vitamin C enthält als eine Zitrone oder Orange. Die in der Chilischote vorhandenen Carotinoide sind die Vorstufe zur Bildung von Vitamin A. Schließlich bieten Chilischoten ein reiches Spektrum gesunder Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Magnesium.

Abnehmen mit Chilischoten

Chilischoten können beim Abnehmen helfen. Zunächst kurbeln Chilischoten den Stoffwechsel an und wirken dadurch als Fatburner. Da der Körper nämlich gegen die Hitze kämpft, hat er einen höheren Energieverbrauch. Die Wirkung kann eine halbe Stunde anhalten. Wissenschaftlich belegt ist in diesem Zusammenhang eine durch Capsaicin gesteigerte Thermogenese des menschlichen Körpers um 25 %.

Die feurigen Früchte bringen den Körper zudem dazu, mehr Verdauungssäfte zu produzieren. Auch dies trägt zu einer beschleunigten Verdauung bei und ist insbesondere beim Abbau deftiger und fettreicher Speisen hilfreich. Der Abnehmeffekt wird dadurch gesteigert, dass der Körper durch die Schärfe der Chilischoten an der Bildung weiterer Fettzellen gehindert wird.

Ein weiterer diätetischer Effekt entsteht schließlich durch die Eigenschaft der Feuerschoten, das Hungergefühl zu unterdrücken.