Deutsche Adipositas-Tagung 2011 in Bochum

Adipositas-Tagung

Dick sein“ bzw. „Adipositas“ (der Hang zur Fettleibigkeit) ist für viele ein unangenehmes Thema und doch muss es besprochen werden. Gerade in auch in Deutschland bringen viele Menschen zu viel Gewicht auf die Waage. Das kann natürlich grundsätzlich jeder für sich selbst sehen, wie er mag und muss sich auch selbst im Körper wohlfühlen, doch es gehen damit auch gesellschaftliche Fragen einher. Die Menschen werden schlichtweg dicker, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Insofern kann auch schon von einer Adipositas-Epidemie gesprochen werden.

Von Adipositas wird übrigens bei sehr starkem Übergewicht gesprochen. Sie wirkt sich nicht nur auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen aus, sondern freilich auch auf das Gesundheitssystem. Bei der 27. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft wurden jetzt in Bochum Wege und Lösungen besprochen, um mit diesem Thema umzugehen. Mehrere Experten waren vor Ort, die vor allem auch über die Gründe von Übergewicht sprachen, die oftmals auch in Umweltfaktoren zu finden sind.

Die 27. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft

Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft lud zur 27. Jahrestagung ein, die vom 6. bis zum 8. Oktober 2011 in Bochum stattfand. Tagungspräsidenten waren Professor Stephan Herpertz und Professor Thomas Reinehr. Als Thema der diesjährigen Tagung wurde “Adipositas in der ersten Lebenshälfte” gewählt. Der Grund dafür liegt darin, dass viele Weichen für Übergewicht bereits im frühen Alter gestellt werden. Neben der Veranlagung spielen also auch Umwelteinflüsse eine ganz große Rolle, wie sich die Gesundheit und das Gewicht eines Menschen entwickeln. Insofern können in frühen Jahren die Weichen auch sehr positiv gestellt werden, sofern man weiß, wo genau anzusetzen ist.

Die dazugehörige Webseite der Tagung adipositas2011.de gibt Einblicke in die Konferenz und welche Redner vor Ort waren. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, findet generell interessante Einblicke, die natürlich vor allem auch für das Fachpublikum gedacht sind. Der Blick der Tagung sollte sich nicht alleine nur auf Forschungsschwerpunkte legen, die aktuell sind, sondern auch auf psychosoziale Ansätze, die mindestens genauso wichtig sind, um Adipositas effektiv bekämpfen zu können.

Das Programm der Adipositas Tagung 2011

Es wurde ein breites Programm gestaltet, bei dem vor allem Vorträge und Diskussionen stattfanden, an denen mehrere Fachleute teilnehmen. Das Programmkommitee war breit aufgestellt. Dazu gehörten Professor Aloys Berg aus Freiburg, PD Dr. Thomas Ellrott aus Göttingen, Professor Hans Hauner aus München, Professor Stephan Herpertz aus Bochum, PD Dr. Anke Hinney aus Essen, Professor Hans-Georg Joost aus Potsdam-Rehbrücke, Professor Simone Munsch aus Lausanne, Professor Thomas Reinehr aus Witten/Herdecke, Doris Steinkamp aus Essen, Dr. Christine Stroh aus Gera, Professor Martin Wabitsch aus Ulm, Professor Petra Warschburger aus Potsdam und Professor Martina de Zwaan aus Erlangen.

Die Themen der Adipositas Tagung waren zunächst allgemein gehalten, darunter wurden dann einige Vorträge, Diskussionen und Symposien abgehalten. Die Themen waren Adipositas im Kindes- und Jugendalter, Gen- und Umweltinteraktion, psychische Komorbidität und psychosoziale Folgen, Essstörungen, Prävention, Therapie und Transfer adipöser Jugendlicher in die medizinische Versorgung. Einig war man sich darin, dass es nicht alleine nur einen Hebel gibt, an dem anzusetzen ist, um Adipositas zu bekämpfen.

Am Donnerstag, dem 6. Oktober, wurde der Kongress um 13:00 Uhr eröffnet. Danach wurde zudem auch noch die Industrieausstellung eröffnet. Es folgten freie Vorträge, ein Satelliten-Symposium und die Hauptsitzung. Am Abend folgte eine Begrüßung in der Ausstellung. Der Freitag war noch voller gepackt und begann direkt mit freien Vorträgen ab 8:00 Uhr. Über den Tag gab es natürlich auch mehrere Pausen, die auch immer wieder Gelegenheit für die Teilnehmer boten, sich die Poster- und Fachausstellung anzuschauen. Dazwischen gab es Symposien und am Vorabend ein politisches Streitgespräch. Der Tag endete mit einem feierlichen Festabend. Der Samstag bot noch Gelegenheit für Festvorträge der Preisträger sowie den Abschluss der Jahrestagung.

Vom 8. bis zum 9. Oktober 2011 fand zudem noch in Essen das Internationale Symposium “From Causes of Obesity to Clinical Applications” statt.

Was ist Adipositas?

Fettleibigkeit und FettsuchtDer Begriff Adipositas bedeutet gemeinhin Fettleibigkeit oder auch Fettsucht. Das Wort leitet sich vom lateinischen Begriff “adeps” für Fett ab. Gemeint ist damit aber nicht alleine nur, dass jemand zu viel Gewicht auf den Rippen hat, sondern tatsächlich an einer Ernährungskrankheit leidet. Auch eine Stoffwechselkrankheit kann damit im Zusammenhang stehen.

Adipöse Menschen haben meist sehr viel Übergewicht, was aus einem hohen Kalorienüberschuss liegt, das meist täglich eingenommen wird. So verfügt der Körper über zu viel Fett, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Das Gewicht alleine sagt dabei nicht unbedingt etwas darüber aus, wie gesund ein Mensch wirklich ist. Weitere Faktoren sind, wo das Körperfett sitzt, wie viel der Mensch sich sonst bewegt und ansonsten auch der allgemeine Lebensstil.

Fazit zur Deutsche Adipositas-Tagung 2011 in Bochum

Die Deutsche Adipositas-Tagung 2011 in Bochum hat den Fokus auf die jungen Jahre eines Menschen gelegt. Da sich Fettsucht nicht alleine nur aus der Veranlagung speist, sondern auch sehr stark aus Umwelteinflüssen, sind die ersten Jahre eines Menschen umso wichtiger, um einen gesunden Pfad einzuschlagen. Entsprechend sind nicht nur die rein medizinischen Faktoren wichtig, sondern auch psychosoziale Fragen. Über drei Tage dauerte die Tagung in Bochum, auf der mehrere Experten zu Wort kamen.