Wenn im Winter die Schwermut kommt

Depressionen im Winter

Pünktlich im Winter, aber ungebeten, kommt bei Betroffenen die Schwermut bzw. auch Winterdepression genannt. Auf einmal werden die Beine zu Blei, die Tage zur Qual und das Einzige, das in diesen Zeiten noch interessiert, ist das eigene Bett. Obwohl auch der Winter fraglos seine Reize bietet, sofern die Covid-19-Pandemie nicht allen Winterfreuden einen dicken Strich durch die Rechnung macht, wird der Winter so leicht zum Feind, auf den Betroffene sich nicht wirklich freuen können, sondern den sie stattdessen zu fürchten beginnen.

Eine Winterdepression führt zu ähnlichen Symptomen wie eine unipolare Depression. Im Vordergrund stehen Symptome wie

  • Müdigkeit
  • Lustlosigkeit
  • Schwerfälligkeit
  • mangelnde Leistungsfähigkeit
  • Gereiztheit
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Unausgeglichenheit

Fallzahlen und Prävalenz

Die Winterdepression ist eine Volkskrankheit, etwa 9 % der Deutschen leiden an der bleiernen Wintermüdigkeit, Frauen sind dreimal stärker betroffen als Männer. Die Erkrankung erreicht ihren Höhepunkt um das 30. Lebensjahr, um dann bei Nichtbehandlung einen dunklen Schatten auf die gesamte Lebensmitte zu werfen. Erst im Seniorenalter flauen die Symptome der Schwermut bei den meisten Betroffenen allmählich ab. Die Fallzahlen für die Vorstufe der Winterdepression, den Winterblues, sind noch einmal deutlich höher.

Die Ursache der Störung

Deutschland befindet sich (noch) in der gemäßigten Klimazone, die sich durch ausgeprägte Jahreszeiten auszeichnet. Die unterschiedliche Intensität der Sonneneinstrahlung hat Auswirkungen auf den Hormonhaushalt. Nur an den sechs wärmeren Monaten kann der menschliche Körper nämlich ausreichend Vitamin D mithilfe der UV-B-Strahlen der Sonne bilden. Damit dies geschieht, muss er sich draußen aufhalten, denn bereits durch ein Fenster werden die Strahlen so abgeschwächt, dass eine Vitamin-D-Produktion nicht mehr möglich ist.

Vitamin D kann im Körper gut gespeichert werden. Dies hilft dabei, auch die kühleren Jahreszeiten unbeschadet zu überstehen. Bei Betroffenen einer Winterdepression funktioniert dieser Mechanismus aber nicht mehr richtig. Entweder speichern sie durch den Unwillen, auch im Sommer die Innenräume zu verlassen, in den warmen Jahreszeiten zu wenig Vitamin D für den Winter oder ihr Körper hat Schwierigkeiten bei der Bildung des Sonnenvitamins.

Die Behandlung der Winterdepression

Im Sommer ins Freie gehen

Im Sommer ins Freie gehenDie effektivste Form der Winterdepression vorzubeugen, ist es sicherlich, die warmen Monate zu gebrauchen, um in dieser Zeit genügend Sonne und damit Vitamin D in den körpereigenen Depots aufzutanken.

Ideal sind Strandtage, aber auch wer im Sommer nicht in den Urlaub fährt, kann die warmen Tage für Spaziergänge, Sport oder einfach für einen Besuch im Café nutzen.

Sonnenersatz durch Lichttherapie

Alternativ können Betroffene von Schwermut im Winter auch eine Lichttherapie beanspruchen. Erforderlich dafür ist allerdings eine stationäre Aufnahme, die folglich mit größeren Hemmschwellen verbunden ist. Betroffenen wird über eine Lichttherapie die Möglichkeit gegeben, dass ihr Körper wieder das mangelnde Sonnenvitamin bilden kann. Die Bestrahlung findet bei Werten von 10.000 Lux statt. In Innenräumen liegt die Helligkeit hingegen nur bei rund 500 Lux.

Vitamin-D-Supplemente

Vitamin-D als Nahrungsergänzungsmittel gegen SchwermutIn Form von Vitamin-D-Präparaten stehen auch Nahrungsergänzungsmittel zur Verfügung, die ein Mittel zur Vermeidung der Winterdepression sind. Zwar kann der Körper Vitamin D im Normalfall nur zu 10 % über die Nahrung aufnehmen. Die Vitamin-D-Supplemente sind aber derart hoch konzentriert, dass diese Schwerfälligkeit ausgeglichen werden kann.

Mit CBD durch die Winterdepression?

Ganzheitlicher ist allerdings die Einnahme von CBD, zumal die CBD Wirkung auch im Winter funktioniert. Das derzeit stark nachgefragte Cannabidiol ist wie THC ein Bestandteil der Hanfpflanze, wirkt im Gegensatz dazu aber nicht berauschend und halluzinogen, sondern weist stattdessen eine Reihe an nützlichen Funktionen für Körper und Geist auf, von denen uns zum Thema Winterdepression vor allem seine antidepressiven Eigenschaften interessieren. Das Präparat bieten Hersteller wie Cibdol über den Online-Handel an. Alternativ findet es sich auch in Reformhäusern, Drogerien und Apotheken.

Die antidepressiven Eigenschaften von CBD

Die Ganzheitlichkeit von CBD erklärt sich vor allem durch seine Interaktion mit dem Endocannabinoid-System des Menschen, das erst in den 1980er Jahren vom israelischen Mediziner und Forscher Raphael Mechoulam entdeckt worden war. Das Endocannabinoid-System (ECS) erstreckt sich über das Gehirn, die Nervensysteme, das Immunsystem und über Körperorgane und ist somit für eine Vielzahl von körperlichen und geistigen Funktionen verantwortlich.

Die Hypothese ist die, dass die mit dem ECS verbundenen Schaltkreise bei einem Mangel nicht mehr richtig funktionieren. Erst die Zuführung von CBD könne diese Regelkreise wieder in Schwung bringen. Die Aufnahme der Phytocannabinoide (pflanzlichen Cannabinoide) funktioniert in diesem Fall über Rezeptoren, bei denen besonders die CB1- und CB2-Systeme, aber auch viele andere Rezeptoren eine Rolle spielen.

Mental sind die Aufgaben des ECS für eine positive Stimmung zu sorgen, Angst und Stress zu lösen und einen gesunden Schlaf herbeizuführen, von Bedeutung. Dies gilt nicht zuletzt deshalb, weil gerade Betroffene einer Winterdepression nicht mehr richtig ein- und durchschlafen können, was die Symptomatik weiter verstärkt.

Herausragend ist schließlich die Bedeutung des ECS für den Hormonhaushalt. Von den geförderten Neurotransmittern befinden sich zahlreiche, die eine Depression und Schwermut im Winter zu überwinden helfen, nämlich neben dem Schlafhormon Melatonin die „Glückshormone“ Serotonin, Noradrenalin, Dopamin, Acetylcholin, Glutamat und GABA.