Besteuerung von Nebeneinkünften in Deutschland

Besteuerung von Nebeneinkünften in Deutschland

„Nur zwei Dinge sind sicher im Leben: Der Tod und die Steuer.“ Das sagte der US-Amerikaner Benjamin Franklin schon vor mehr als 300 Jahren. Seither hat sich viel verändert, aber die Steuern sind geblieben. Doch wie sieht es eigentlich mit Nebeneinkünften aus?

Als Nebeneinkünfte werden Einnahmen aus einem Nebenjob, selbstständige Tätigkeiten, Mieteinnahmen und Kapitalerträge gesehen. Im Jahr 2025 gibt es in Deutschland einen Grundfreibetrag von 11.784 Euro für ledige Personen, Ehepaare dürfen zusammen bis zu 24.192 Euro pro Jahr dazuverdienen. Im kommenden Jahr werden die Beträge auf 12.384 Euro und 24.696 Euro angehoben. Dazu gibt es eine Nebenjob-Freigrenze für Übungsleiter & Ehrenamt in Höhe von 3.000 Euro pro Jahr als Übungsleiter und 840 Euro pro Jahr im Ehrenamt. Als Übungsleiter wird zum Beispiel ein Amateurtrainer des lokalen Fußballvereins angesehen. Eine Steuererklärung wird zur Pflicht, wenn Sie Nebeneinkünfte über 410 Euro jährlich erzielen.

Gewinne aus Casinos müssen derweil nicht versteuert werden, da Glücksspiel nicht professionell betrieben wird. Anders sieht es bei professionellen Pokerspielern aus. Erspielen Sie sich ganz klassisch einen Gewinn am Slot oder beim Blackjack in Online Casinos ohne deutsche Lizenz, müssen keine Steuern abgeführt werden, gleiches gilt für Gewinne in Casinos mit einer GGL-Lizenz.

Bedeutung der Einkommensteuer

Bei der Einkommensteuer handelt es sich um eine Personensteuer, die auf Einkünfte natürlicher Personen anfällt. Das gilt auch für Anteilseigner an einer Personengesellschaft. Beispiele sind hier Kommanditgesellschaften oder offene Handelsgesellschaften. Unterschieden wird in Gewinneinkünfte aus Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft, Einkünften aus einem Gewerbebetrieb und Einkünften aus einer selbständigen Arbeit.

Eine weitere Unterscheidung gibt es bei den Überschusseinkünften, denn hier wird zwischen Einkünften aus einer nicht selbständigen Arbeit, Einkünften aus Kapitalvermögen und Einkünften aus Vermietung und Verpachtung unterschieden.

Die Nebeneinkünfte werden vom Finanzamt zum Hauptverdienst zugerechnet. Dadurch steigt logischerweise der Steuersatz. Haben Sie zum Beispiel ein Jahresgehalt von 50.000 Euro und erhalten 5.000 Euro aus Nebeneinkünften, dann wird das Gesamtjahreseinkommen von 55.000 Euro versteuert.

Versteuerung von Kryptowährungen

Versteuerung von KryptowährungenGewinne mit Kryptowährungen sind im Gegensatz zu Aktiengewinnen keine Kapitalerträge, sondern gelten beim Finanzamt als private Veräußerungsgeschäfte. Hier müssen Gewinne dann versteuert werden, wenn zwischen dem Kauf und dem Verkauf weniger als ein Jahr liegt. Sollten Coins länger als ein Jahr gehalten werden, dann sind die Gewinne jedoch steuerfrei. Wenn Sie die Jahresfrist nicht einhalten möchten, können Sie sich an den Freibetrag von 600 Euro pro Jahr orientieren, denn dieser ist steuerfrei. Falls Sie Coins innerhalb eines Jahres verkaufen, dann werden die Gewinne zum persönlichen Einkommensteuersatz addiert. Dieser ist progressiv und liegt zwischen 14 und 45 %. Zur Übersicht haben wir ein Beispiel vorbereitet:

Im Januar 2023 kaufen Sie eine Kryptowährung für 10.000 Euro und verkaufen die gleiche Menge im Juli 2023 mit einem Gewinn von 5.000 Euro. Hier muss eine Steuer abgeführt werden, da die Haltezeit kürzer als ein Jahr ist. In so einem Fall wird der Gewinn zum persönlichen Jahreseinkommen addiert. Sollten Sie die Coins aber im Februar 2024 verkaufen, ist die Jahresfrist verstrichen und es fallen keine Steuern an. Wenn Sie Kryptogewinne nicht offiziell angeben, gilt das als Steuerhinterziehung. Bekannte Börsen wie Coinbase, Binance oder Crypto.com tauschen sich mit den Behörden aus. Demzufolge kann das Finanzamt bei einem Verdacht sogar Konto- und Wallet-Bewegungen anfragen.