Ruf der Wildnis

Im Abenteuerfilm „Ruf der Wildnis“ trifft eine literarische Vorlage aus dem Jahr 1903 auf die Bildsprache moderner Kinoproduktionen. Die Erzählung siedelt sich im rauen Norden des späten 19. Jahrhunderts an und verknüpft Naturmotive mit der Dynamik eines Überlebenskampfes. Dabei entsteht ein Spannungsfeld aus Zivilisation und Wildnis, das Raum für dramatische Wendungen bietet.

Ruf der Wildnis [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Harrison Ford, Omar Sy, Dan Stevens (Schauspieler)
  • Chris Sanders(Regisseur) - Michael Green(Autor) - James Mangold(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 6 Jahren

Buck, ein kräftiger Mischling, wird aus seinem behüteten Leben gerissen und findet sich in einer Welt voller Herausforderungen wieder. Er stößt auf Menschen, die sein Schicksal prägen, und auf Tiere, die seine Rolle infrage stellen. Schließlich führt ihn der Weg zu einer Entscheidung, die sein Leben für immer verändern wird. Wie weit kann ein Lebewesen seiner ursprünglichen Natur folgen?

Drehorte, Regie und Besetzung von „Ruf der Wildnis“

Ruf der Wildnis“ erschien 2020 unter der Regie von Chris Sanders und basiert auf dem Roman von Jack London aus dem Jahr 1903. Das Drehbuch schrieb Michael Green, die Produktion übernahmen James Mangold und Erwin Stoff. Für die Musik zeichnete John Powell verantwortlich, während Janusz Kamiński die Kameraarbeit leitete und David Heinz sowie William Hoy den Schnitt übernahmen. In den Hauptrollen sind Harrison Ford als John Thornton, Omar Sy als Perrault, Cara Gee als Françoise, Dan Stevens als Hal, Bradley Whitford als Richter Miller, Jean Louisa Kelly als Katie Miller, Michael Horse als Edenshaw, Karen Gillan als Mercedes und Colin Woodell als Charles zu sehen.

Der Film hat eine Laufzeit von 100 Minuten, ist ab 6 Jahren freigegeben und gehört zum Genre Abenteuerfilm. Die Dreharbeiten begannen im September 2018 in Los Angeles. Gedreht wurde nicht vor Ort, sondern überwiegend mithilfe von CGI, insbesondere für die Darstellung der Hunde. Außenszenen entstanden in Yukon, Vancouver und Santa Clarita. Die visuellen Effekte lieferte die Moving Picture Company unter Leitung von Erik Nash, unterstützt von Soho VFX und Technoprops. Das Budget lag zwischen 125 und 150 Millionen US-Dollar. Weltweit spielte der Film rund 110,8 Millionen US-Dollar ein, blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Zudem war es die erste Produktion unter dem Namen 20th Century Studios.

Handlung vom Film „Ruf der Wildnis“

Buck lebt im späten 19. Jahrhundert glücklich bei Richter Miller in Kalifornien, genießt liebevolle Zuwendung und Geborgenheit. Eines Nachts überfällt man ihn und verschifft ihn in den Yukon. Während der Fahrt zwingt ihn ein Besatzungsmitglied mit Schlägen zur Unterordnung. In Alaska rettet Buck einem Holzfäller namens John Thornton mit einer Harmonika einen wichtigen Gegenstand. Noch bevor er verramscht wird, erwirbt ihn Perrault mit seiner Partnerin Françoise für den Postschlitten. Dort trifft Buck weitere Schlittenhunde: Dolly, Pike, Jo, Billie, Dub, Dave, Sol-leks und den Anführer Spitz. Er lernt schnell Einsatz und Regeln.

Buck überzeugt Perrault, Françoise und die restlichen Schlittenhunde durch Mut und Geschick. Er befreit Françoise nach einem Eisunfall und wächst in der Rangfolge, was Spitz missfällt. Zugleich visioniert er einen schwarzen Wolf, der ihn geistig leitet während der Reisen. Eines Tages fängt Buck einen Hasen, lässt ihn laufen, doch Spitz tötet das Tier und attackiert ihn. Der Kampf scheint verloren, bis die Gruppe Buck unterstützt. Er verdrängt Spitz und übernimmt die Führung, woraufhin Spitz in die Wildnis verschwindet. Fortan zieht Buck den Schlitten, und aufgrund seiner Kraft erreicht das Team das Ziel rechtzeitig.

Zusammenleben in der Wildnis

Perrault erfährt, dass die Poststrecke durch Telegraphen ersetzt wird, weshalb er die Hunde veräußern muss. Buck landet bei Hal, einem ungütigen, unerfahrenen Goldsucher, der ihn und die anderen Schlittenhunde überlastet. Unter extremen Bedingungen kollabieren die Tiere auf einem instabilen Eis. Buck erstarrt, während Hal mit einer Waffe droht. Thornton erscheint, befreit Buck und die übrigen schuften weiter. Später im Saloon stößt Hal Thornton an – allein und ohne Hunde berichtet Hal von seinem Mißerfolg. Buck greift ein, verjagt Hal, und Thornton flieht mit ihm in die Wildnis. Sie entkommen über die Grenzen der Karte und finden eine verlassene Hütte in einem weiten Tal.

Dort leben Thornton und Buck fast ungestört, angeln und suchen nach Gold. Buck begegnet einer weiblichen weißen Wölfin, rettet einen Artgenossen und schwankt zwischen menschlicher Nähe und wildem Rudel. Thornton beschließt, nicht nach Hause, sondern in die Wildnis zurückzukehren. Er wirft außer etwas Proviantgeld das Gold zurück. Am Morgen will er Abschied nehmen, während Buck mit der Wölfin schläft. Plötzlich trifft Hal ein, erschießt Thornton und fordert Gold. Thornton wirft das Geld, beruhigt Buck mit letzten Worten: „Du bist zu Hause.“ Buck stößt Hal in die brennende Hütte, die einstürzt. Trauernd bleibt Buck beim verbrannten Ort, lebt fortan mit der Wölfin, zeugt Nachwuchs und führt das Rudel als Anführer.

Filmkritik von „Ruf der Wildnis“

Der Film „Ruf der Wildnis“ überzeugt mit einer klaren Haltung gegenüber dem Hauptmotiv: Buck zeigt tatsächlichen Überlebenswillen und empfundene Loyalität. Die Handlung verstärkt Gefühle, statt vage zu bleiben, und Ford verleiht seinem Charakter sichtbare innere Konflikte. Eine Szene sticht hervor, als Buck ein verletztes Tier befreit – sie zeigt spürbare Risikobereitschaft und emotionale Tiefe. Doch die digital gezeichnete Hauptfigur wirkt gelegentlich merkwürdig unecht und lenkt dadurch ab. Zudem trägt die Handlung im Mittelteil ein unnötig träges Tempo, das seine Wirkung schmälert. Die Balance zwischen Abenteuer und emotionaler Ernsthaftigkeit gerät gelegentlich ins Wanken.

Gleichzeitig erzeugt der Film wirkungsvolle Momente durch gezielte Dramatik. Die Kombination aus rauer Wildnis und Fingerspitzengefühl im Erzählton beeindruckt, ohne theatralisch zu wirken. Jedoch schwächt eine überdreht angelegte Schurkenfigur den ansonsten robusten emotionalen Kern merklich ab. Die Gegenüberstellung von wahrhaftiger menschlicher Bindung und digitaler Darstellung bleibt ambivalent. Der Film gelingt durch vereinzelte starke Szenen, verliert aber durch tonale Unstetigkeit und technische Unausgewogenheit insgesamt an geschlossener Wirkung.

Letzte Aktualisierung am 5.10.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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