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Es wäre leicht untertrieben, beim Rizinusöl von einem traditionellen Heilmittel zu sprechen, denn tatsächlich wird es schon seit mehreren Tausenden von Jahren von Menschen genutzt. Einerseits kommt das Öl, das aus der Pflanze Ricinus communis gewonnen wird, als heilendes Mittel zum Einsatz, andererseits aber auch als Geheimwaffe für die Schönheitspflege.
Rizinusöl hat sich in vielerlei Hinsicht einen guten Namen machen können. Anwendung findet es bei Haut- und Haarproblemen, ebenso für die Nagelpflege oder für Wimpern. Auch bei Verdauungsproblemen ist der Einsatz von Rizinusöl nicht fremd. Als Bartwuchsmittel setzen immer häufiger Männer auf das natürliche Wundermittel. Mehr zum Öl und den unterschiedlichen Formen der Anwendung gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Beim Rizinusöl handelt es sich im wahrsten Sinne um ein Wundermittel, da es aus dem sogenannten Wunderbaum gewonnen wird, dessen lateinischer Name Ricinus communis lautet und der auch als Rizinusbaum bekannt ist. Als Castor Oil ist das Pflanzenöl im englischen Raum bekannt, da es der britische Arzt Peter Canvane im 18. Jahrhundert als solches bezeichnet hat.
Das aus den Samen der tropischen Pflanze gewonnene Öl ist generell farblos oder hat eine leichte gelbliche Färbung vorzuweisen. Es hat einen milden Geschmack, der trotzdem nicht sehr angenehm ist. Anbaugebiete der Rizinus (Ricinus communis L.) sind unter anderem in China, Brasilien und auch Indien zu finden. Schon seit Jahrtausenden wird das Öl zu unterschiedlichen Zwecken genutzt.
Da der Rizinusbaum viel Feuchtigkeit und Wärme braucht, ist er vor allem in tropischen Gebieten zu finden. Das Öl stammt aus den Samen, die ungefähr zur Hälfte aus dem begehrten Öl bestehen. Gewonnen wird das dickflüssige Öl durch Kaltpressung der zuvor geschälten Samen. Die Kaltpressung ist schonender, allerdings weniger ertragreich als die Heißpressung. Nach der Pressung muss das Öl noch gereinigt werden, um unerwünschte Reststoffe zu entfernen. Dafür wird es raffiniert. Dabei wird das Öl durch eine Behandlung mit Wasserdampf von Schleim und Säure befreit. Im Anschluss ist somit auch nicht mehr das hochgiftige Protein Rizin enthalten.
Aufgrund der Herstellungsprozesse gibt es unterschiedliche Formen von Rizinusöl, das entsprechend für verschiedene Zwecke genutzt wird.
Von kaltgepresstem Öl wird gesprochen, wenn die Samen vor der Pressung nicht erhitzt werden. Das ist die schonendste Art, um die optimale Wirkung von Rizinusöl zu erhalten, auch wenn auf diesem Wege weniger Öl gewonnen werden kann.
Vor der Pressung werden die Samen des Rizinus geschält, im Anschluss wird das Öl gefiltert. Aufgrund dieser Herstellungsmethode sind die Preise für kaltgepresstes Öl tendenziell höher, vor allem wenn es sich um ein Bio-Produkt handelt. Da aber bei mancher Anwendung nur ein paar Tropfen benötigt werden, kann der Kauf dennoch lohnen.
Wenn die Heißpressung genutzt wird, kann mehr Öl gewonnen werden. In diesem Fall werden die Samen erhitzt und dann in Schneckenpressen zerdrückt, sodass möglichst viel Öl austreten kann. Im Anschluss kann auch noch der übrig gebliebene Presskuchen dank chemischer Mittel bearbeitet werden, um daraus das Restöl zu gewinnen. Dieses gewonnene Öl hat allerdings eine niedrigere Qualität. Das durch Heißpressung hergestellte Öl kann außerdem noch raffiniert werden. Durch verschiedene Anwendung können so schleimige und säurehaltige Inhalte entfernt werden.
Wenn von hydriertem Rizinusöl die Rede ist, dann ist damit ein gehärtetes Mittel gemeint, weshalb oft auch der Name Rizinuswachs genutzt wird. In diesem Prozess werden zunächst auch die Samen des Wunderbaums Ricinus communis geschält und gepresst. Später dann aber wird noch zusätzlich Wasserstoff hinzugefügt, der eine Bindung mit der Säure eingeht. Auf diese Weise bleibt die Hydroxygruppe übrig und es entsteht ein Fett, sodass das Wachs gebildet werden kann. Das dehydrierte Rizinusöl kann auch mit alkalischen Stoffen zusammenkommen. Auf diesem Wege lassen sich die ungesättigten Fettsäuren für eine weitere Verwendung gewinnen.
Schon lange wird Rizinusöl für unterschiedliche Gebiete genutzt, die sich grob in medizinisch und pflegend einordnen lassen.
Wenn es um Haare und haarige Probleme geht, dann empfiehlt sich definitiv der Blick in Richtung Rizinusöl. Wer zum Beispiel unter trockenem Haar leidet, das eher spröde und ohne Glanz ist, der kann mit dem Öl aus den Samen des Wunderbaums wahre Wunder wirken. Auch Probleme mit Schuppen können damit angegangen werden. Dazu das Öl ungefähr 120 Minuten einwirken lassen und anschließend mit einem guten Shampoo auswaschen. Auch für das Wachstum von Haaren kann es positive Effekte geben. Zum einen sorgt das Öl für einen gesünderen Gesamteindruck, zum anderen kann es die Durchblutung anregen.
Bei unreiner Haut versuchen Betroffene oft viele verschiedene Mittel, die dann doch wieder nicht wirken. Da kann das Rizinusöl gerade hilfreich sein, denn das im Öl enthaltene Fett schützt die Haut, sorgt für eine Straffung und kann entsprechend auch Falten mildern. Auch gegen Warzen oder zur Behandlung von vernarbten Stellen kann das Öl genutzt werden. Durch die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren kann die Kollagen Produktion der Haut angeregt werden. Entsprechend lohnt sich eine regelmäßige Nutzung.
Vor allem Frauen wollen gerne schöne, volle Wimpern und gepflegte Augenbrauen haben. Was Wimpern und Augenbrauen angeht, erweist sich Rizinusöl ebenfalls als ein kleines Wundermittel. Das Öl sorgt für Feuchtigkeit, sodass die Wimpern sich besser herrichten lassen und sie einen schönen Glanz bekommen. Das gilt auch für die Augenbrauen. Über Nacht einwirken lassen, ist dabei allerdings nicht notwendig. Vorsicht ist außerdem geboten, damit das Öl nicht ins Auge kommt. Wenn das geschieht, sofort mit kaltem Wasser waschen.
Neben der pflegenden Wirkung hat sich Rizinusöl schon lange auch als Heilmittel einen guten Ruf verdient. Das gilt insbesondere auch als Abführmittel. Wer entsprechend unter Verstopfung leidet, was wirklich unangenehm sein kann, der kann auf die abführende Wirkung des Öls setzen. Dazu bis zu zwei Esslöffeln Rizinusöl zu sich nehmen und auf die befreiende Wirkung warten, was ein paar Stunden dauern kann. Ob das Öl nun pur oder im Zusammenhang mit einem süßen Beigeschmack eingenommen wird, ist egal. Wichtig ist nur, dass man nicht zu viel einnimmt und wenn auch nur über wenige Tage. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollte man einen Arzt aufsuchen.
Männer, die gerne einen vollen Bart tragen, sollten diesen regelmäßig pflegen. Neben dem Waschen und Stutzen empfiehlt sich auch ein hochwertiges Bartöl, dass es zum Beispiel in Form von Bartöl Extreme Wachstum gibt. Dieses Öl enthält noch zusätzlich einen hohen Anteil an Rizinusöl, um für mehr Bartwachstum zu sorgen. Die Nährstoffe und Vitamine, die im Öl enthalten sind, sorgen dafür, dass die es eine Stärkung der Haut bis hin zu den Haarwurzeln geben kann, wodurch das natürliche Wachstum der Haare angeregt wird. Dazu täglich ein paar Tropfen Öl nehmen und sanft in den Bart einmassieren.
Zwar kennt es wohl jeder vom Namen, aber für den Gebrauch stellen sich doch einige Fragen zum Rizinusöl. Die wichtigsten davon mitsamt Antworten gibt es folgend zu lesen.
Prinzipiell gilt, dass Rizinusöl ungefährlich ist, vor allem wenn es für die äußere Anwendung genutzt wird. Wer das Öl jedoch als Abführmittel nimmt, sollte zum einen nicht zu viel davon nehmen und zum anderen auch nicht länger als ein paar Tage. Es können Magen-Darm Beschwerden, Durchfall und auch Übelkeit auftreten.
Wer Rizinusöl als Abführmittel nutzen will, sollte ein bis zwei Esslöffel zu sich nehmen. Die Wirkung sollte ungefähr innerhalb von drei bis vier Stunden eintreten. Wichtig ist jedoch, dass man nicht zu viel und zu lange das Öl zu sich nimmt.
Rizinusöl hat viele Vorteile, kann aber durchaus auch bei empfindsamen Menschen zu allergischen Reaktionen führen. Das gilt vor allem für die Haut, bei der Rizinusöl häufig zum Einsatz kommt. Daher sollte man stets mit geringen Mengen anfangen.
Der Wunderbaum hat es in sich, aber tatsächlich sind es weniger die Blätter, vor denen man sich in Acht nehmen sollte und mehr die Samen. Aus denen wird das Rizinusöl gewonnen, doch bei purem Verzehr können sich hochtoxisch sein. Daher dürfen die Samen nicht konsumiert werden.
Es gibt traditionelle Mittel, die sich einfach über Jahrhunderte und länger bewährt haben. Dazu zählt auch das Rizinusöl, das aus den Samen des Wunderbaums gewonnen wird. Das Öl enthält viele Nährstoffe und Vitamine, die sich in vielerlei Hinsicht nutzen lassen. In der Pflege kann das Öl für Haare, Wimpern und Augenbrauen genutzt werden. Ebenso auch zur täglichen Bartpflege, wodurch der Bartwuchs sogar angeregt werden kann. Als Heilmittel hat Rizinusöl vor allem als Abführmittel einen guten Ruf und kann bei entsprechenden Beschwerden eingenommen werden.
