Was verändert das neue Online Glücksspielgesetz wirklich?

Online Glücksspielgesetz

Das Online Glücksspiel ist in Deutschland seit Jahren ein Markt mit undurchschaubaren Regeln und Gesetzen. Daraus entwickelte sich eine Branche, die im Grauen agiert. Bei den Bundesländern herrscht seit Jahren Uneinigkeit. Die Anbieter von Glücksspielen und Lottogesellschaften arbeiten daran, Gesetzesentwürfe nach ihren Wünschen durchzubekommen. Nach vielen Gerichtsprozessen hatte man sich Ende 2020 anscheinend geeinigt und wollte ein gemeinsames Online Glücksspielgesetz schaffen, um das Glücksspiel im Internet und die Online Casinos in Deutschland zu legalisieren.

Mittlerweile ist das neue Glücksspielgesetz in Kraft getreten und sorgt neben Verwirrung auch für Gegen- sowie Zuspruch seitens der Verbraucher und Anbieter. Wie sollen sie mit den neuen Regelungen umgehen und was verändert sich wirklich? Auf diese Fragen haben wir versucht, eine Antwort zu finden.

Hintergrund des neuen Glücksspielgesetzes

Bisher unterlag der Glücksspielmarkt in Deutschland einer klaren Aufteilung und Regelung. Der Staat besaß ein Monopol auf Sportwetten und das Lotto. Glücksspielautomaten dagegen durften ebenfalls von privaten Anbietern betrieben werden. Mit dem Internet jedoch kamen das Internet und zahlreiche neue Möglichkeiten auf. Unzählige Anbieter tummeln sich mittlerweile auf dem Online-Markt, die meisten davon stammen aus dem Ausland. Die bisherigen Gesetze können die Situation nicht länger vereinbaren und regeln. Hinzu kommt, dass die deutschen Anbieter von Lottostellen in den letzten Jahren riesige Verluste hinnehmen mussten, weil die Konkurrenz im Internet zu groß wurde. Hierunter leidet auch der deutsche Staat. Warum? Weil er Steuereinnahmen von den Lottogesellschaften generiert, die sich mit ihren Verlusten verringert.

Daher trat eine Reform der aktuellen Gesetze dringend in den Vordergrund. Die Entwürfe des neuen Gesetzes sahen vor, Online Casinos und Poker unter Auflagen zu erlauben. Man wollte den Schutz der Nutzer erhöhen und sich für die Suchtprävention einsetzen. Ein Punkt aus dem neuen Glücksspielvertrag bekam die meiste Aufmerksamkeit: Er sieht vor, dass es in Zukunft pro Person eine monatliche Obergrenze von 1000 Euro geben soll. Dies würde bedeuten, dass man maximal 1000 Euro pro Monat in Online Casinos einzahlen kann. Außerdem werden die einzelnen Angebote nun getrennt voneinander behandelt: Wenn ein Anbieter Casino und Sportwetten anbietet, erscheinen diese nun separat auf der Webseite. Einzahlungen müssen häufig für jede Art getätigt werden, bei manchen Anbietern ist ein Geldtransfer zwischen den Slots und Sportwetten möglich.

Hintergrund des neuen GlücksspielgesetzesAuf den ersten Blick scheint dies aus Sicht des Verbraucherschutzes wie eine gute Idee. Auf diese Weise sollen die Nutzer vor sich selbst geschützt werden. Überwacht werden soll dies von einer neuen Glücksspielbehörde OASIS, die eine zentrale Datei aller Spieler verwaltet und kontrolliert. Allerdings muss noch geklärt werden, wie der Datenschutz geregelt wird und wie die Limitierung im Detail funktionieren soll. Hier dürften sich früher oder später neue Probleme auftun.

Hinzu kommt, dass das Maximum von 1000 Euro zu weiteren Problemen führen könnte: Es könnte dafür sorgen, dass die Anbieter von Glücksspielen intensiver um ihre Kunden buhlen müssen, um neue Kunden zu akquirieren und diese mit verlockenden Angeboten langfristig an sich zu binden. Welche Effekte dieses Vorgehen auf den Spielerschutz ausüben wird, kann man sich leicht ausmalen. Das Gesetz enthält also einige Problemfelder, die gelöst werden müssen.

Ist das neue Online Glücksspielgesetz hilfreich?

Wer profitiert von diesem Online Glücksspielgesetz? Profitieren sollen vor allem die Nutzer, die einen besseren Schutz genießen sollen. Vor allem spielsüchtige Nutzer stehen im Fokus der Politiker. Ein solcher Schritt stellt unserer Meinung nach einen Schritt in die richtige Richtung dar, denn der Schutz der Nutzer sollte an höchster Stelle stehen.

Ist das neue Glücksspielgesetz hilfreich?Wie genau sich die einzelnen Regeln und Gesetze aber auswirken werden, kann man jetzt jedoch noch nicht absehen, weil es durchaus einige Probleme mit dem Gesetz gibt. Neben dem Nutzen dürfte der Staat am meisten davon profitieren, denn es geht auch darum, Steuereinnahmen zu sichern und eine gewisse Kontrolle über den Glücksspielmarkt zu behalten.

Anbieter von Glücksspielen im Internet dagegen können das Gesetz als negativ betrachten, weil dort nun reguliert wird, was das Zeug hält. Viele ausländische Anbieter verabschiedeten sich bereits vom deutschen Markt. Es wäre auch keine Überraschung, würden noch mehr Anbieter vom deutschen Markt verschwinden. Die monatliche Obergrenze von 1000 Euro dürfte den Glücksspiel-Anbietern Löcher in die Bilanzen reißen.

Zumindest kurzfristig ist das Online Glücksspielgesetz ein Verlustgeschäft für sie. Nach einer Marktbereinigung werden es vor allem die großen und bekannten Unternehmen sein, die von weniger Konkurrenz auf dem Markt profitieren könnten. Die genauen Auswirkungen des Gesetzes wird man jedoch erst in ein paar Jahren erkennen können.

Bis dahin kann man sich als sicherheits besorgter Nutzer von Glücksspielen im Internet darüber freuen, dass der deutsche Staat ein neues Gesetz auf den Weg gebracht hat für die beliebten Spiele. Denn die deutschen Nutzer werden von dem Gesetz profitieren, indem sie einen zusätzlichen Schutz gegenüber unseriösen Online-Anbietern bekommen. Setzt man den Schutz der eigenen Bürger an die erste Stelle, dann hat der Gesetzgeber hiermit ein positives Werk auf den Weg gebracht. Nun bleibt zu hoffen, dass das Gesetz auch reibungslos umgesetzt wird, sodass man als Verbraucher von einem hilfreichen Gesetz profitieren kann.