Schlechtester Oktober seit 2018: Prognostizierter „Uptober“ wurde zum Desaster

Schlechtester Oktober seit 2018: Prognostizierter "Uptober" wurde zum Desaster

Nach Monaten der Stabilität hat der Kryptomarkt einen unerwarteten Einbruch gehabt. Zum ersten Mal seit vier Monaten ist der Bitcoin-Kurs wieder unter die Marke von 100.000 US Dollar gefallen. Der Preis der weltweit bedeutendsten Kryptowährung hat allein in den vergangenen Wochen mehr als 10 Prozent verloren. Auch andere digitale Währungen wie Ethereum oder Solana mussten teils noch größere Verluste hinnehmen. Und als Draufgabe ist der Einbruch im Oktober passiert, der von den Krypto-Fans auch gerne als „Uptober“ bezeichnet wird.

Handelskonflikt hat Abwärtsspirale am Kryptomarkt ausgelöst

Der Preissturz des Bitcoin hat einen deutlichen Einschnitt in einer bislang stabilen Phase markiert. Noch im Sommer galt die Marke von 100.000 US Dollar als sicherer Boden, mehrfach war der Kurs an diesem Wert abgeprallt, ohne ihn tatsächlich zu unterschreiten. Anfang Oktober hat sich das Bild jedoch schlagartig geändert. Eine plötzliche Eskalation im Zollstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China führte zu panikartigen Verkäufen, die sowohl die traditionellen Finanzmärkte als auch den Kryptosektor erfasst haben.

US Präsident Donald Trump hatte an jenem Wochenende überraschend angekündigt, neue Strafzölle in Höhe von 100 Prozent auf chinesische Importe zu erheben. Eine Entscheidung, die die globalen Aktienmärkte ins Wanken brachte – besonders hart hat es den Kryptomarkt getroffen. Innerhalb weniger Stunden verlor der Bitcoin über 8 Prozent seines Wertes und fiel von rund 120.000 US Dollar auf etwa 112.000 US Dollar. Der Einbruch traf viele Anleger unvorbereitet, weshalb es zu weiteren Panikverkäufen kam.

In den folgenden Tagen zeigte sich der Markt nur kurzzeitig stabil. Nach einer Phase seitlicher Kursbewegungen setzte sich der Abwärtstrend dann plötzlich weiter fort – auf einmal ging es sogar kurzzeitig unter 100.000 US Dollar.

Ein schwarzer Oktober für Bitcoin

Besonders bemerkenswert ist der Zeitpunkt des Rückgangs, denn der Oktober galt in der Geschichte des Bitcoin bislang als überdurchschnittlich starker Monat. In der Krypto-Community hatte sich sogar der Begriff „Uptober“ etabliert. Ein Wortspiel, das die Tendenz zu steigenden Kursen in diesem Zeitraum beschreibt. Seit dem Jahr 2018 hat der Bitcoin in keinem Oktober mehr nennenswerte Verluste verzeichnet.

Doch 2025 kam alles anders. Der Monat war geprägt von schwachen Wirtschaftsdaten, geopolitischen Spannungen und einer allgemeinen Risikoaversion an den Finanzmärkten. Viele Anleger haben ihr Kapital aus risikobehafteten Anlagen abgezogen, darunter auch Kryptowährungen. Laut CNBC hat sich dieser Trend zusätzlich dadurch verstärkt, dass negative Nachrichten von den klassischen Finanzmärkten zunehmend direkte Auswirkungen auf den Kryptobereich haben. „Schlechte Nachrichten sind für Kryptowährungen derzeit besonders schädlich, während positive Meldungen kaum Resonanz erzeugen“, so ein Analyst.

Das Verhalten der Anleger hat gezeigt, dass das Vertrauen in die Stabilität digitaler Vermögenswerte derzeit brüchig ist. Viele kurzfristig orientierte Investoren hätten sich zurückgezogen, während langfristige Halter abwarteten. Die Folge ist eine gedämpfte Marktstimmung – ein deutlicher Kontrast zu den euphorischen Monaten zuvor.

Psychologische Marken und historische Parallelen

Der Fall unter die symbolische Marke von 100.000 US Dollar war nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein psychologisches Ereignis. Solche runden Schwellen wirken in der Welt der Finanzmärkte oft wie Barrieren – wenn eine fällt, kann das Vertrauen der Anleger erheblich leiden. Analysten erinnern in diesem Zusammenhang an das Jahr 2018, als der Bitcoin im Oktober ebenfalls an Wert verlor und im darauffolgenden November eine regelrechte Talfahrt erlebte.

Damals war der Kurs allerdings noch im Bereich weniger tausend US Dollar – die Dimensionen sind heute also deutlich größer als vor sieben Jahren. Dennoch zeigen sich Parallelen: Nach einer Phase relativer Stabilität folgte jeweils ein scharfer Einbruch, ausgelöst durch politische oder wirtschaftliche Unsicherheiten. Jedoch ist auch anzumerken, dass damals keine großen Investoren involviert waren, zudem hat man den Bitcoin auch nicht als Zahlungsmittel wahrgenommen. Heute gibt es bereits einige Online Shops sowie auch Bitcoin Casinos Deutschland, die Kryptowährungen akzeptieren. Vor allem im Bereich Glücksspiel und Online Gaming hat sich der Bitcoin über die Jahre etablieren können.

Uptober 2025 - Psychologische Marken und historische Parallelen

Marktbeobachter sehen in der aktuellen Entwicklung aber auch ein mögliches Zeichen für eine gesunde Korrektur. Nach Monaten des stetigen Anstiegs könnte der Rückgang eine mögliche Überhitzung am Markt entschärfen.

Wie es für den Bitcoin weitergehen kann

Aktuell bewegt sich der Bitcoin-Kurs knapp über der 100.000 US Dollar-Marke, doch die Stimmung bleibt weiterhin angespannt. Viele Anleger beobachten den Markt vorsichtig, während Analysten versuchen, den weiteren Trend abzuschätzen. Sollte die politische Lage zwischen den USA und China erneut eskalieren, könnte das zu weiteren Verkäufen führen.

Gleichzeitig setzen Optimisten darauf, dass sich die Märkte nach einer kurzen Phase der Unsicherheit wieder stabilisieren. Schließlich hat der Bitcoin in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass er selbst nach massiven Verlusten wieder auf neue Höhen steigen kann.

Ob die 100.000 US Dollar-Grenze diesmal hält oder unterschritten wird, dürfte über die kurzfristige Entwicklung des gesamten Kryptomarkts entscheiden. Für viele Investoren bleibt der Bitcoin trotz aller Schwankungen das Symbol für die Zukunft digitaler Finanzsysteme, auch wenn diese Zukunft derzeit auf wackligen Füßen steht.