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Nachhaltigkeit ist notwendig und wird derzeit nicht erreicht, denn die Menschheit verbraucht etwa viermal soviel Ressourcen wie auf der Erde dauerhaft verfügbar sind. Wir leben also von der Substanz, was nicht unbegrenzt so weitergehen kann. Manche Dinge werden allgemein vorgeschrieben oder müssen sogar von der Politik entschieden werden. Viele Menschen haben aber auch ein individuelles Interesse, ihren eigenen persönlichen Bereich nachhaltiger zu gestalten. Dafür gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten und überhaupt ist wirkliche Nachhaltigkeit nur so zu erzielen und nicht nur durch Vorschriften.
Ein weiterer wichtiger Grund für mehr Nachhaltigkeit ist die Liefersituation von Rohstoffen wie fossilen Brennstoffen. Schon die Versorgung mit Öl und Gas für den Winter 2022/23 sieht nicht gesichert aus und weiter in der Zukunft sind erst recht Fragezeichen erkennbar. Wie lässt sich also ganz individuell nachhaltiger leben?
Ganz allgemein bedeutet Nachhaltigkeit nichts anderes als die Einhaltung der Grenzen des Verbrauchs auf ein langfristig mögliches Niveau. Ein Mangel an Nachhaltigkeit muss also zwangsläufig früher oder später auf eine Krise oder sogar einen Kollaps hinauslaufen. Das Ziel ist also, den Verbrauch an Ressourcen zu verringern. Zu den für den derzeitigen Wirtschaftskreislauf wichtigsten Rohstoffen gehören fossile Brennstoffe. Werden weniger davon benötigt, sinkt der CO2-Ausstoß und die Erderwärmung wird weniger drastisch ausfallen.
Eine Senkung des Verbrauchs dieser Rohstoffe hat aber noch andere Vorteile. Mit wenigen Ausnahmen wie Großbritannien und Norwegen werden in den meisten Petrostaaten die Einnahmen aus dem Export von Öl und Gas für die Stützung autoritärer Regime verwendet. Eine Abhängigkeit von solchen ist sowohl für die Abnehmer als auch für die eigene Bevölkerung ein großes Problem.
Im privaten Bereich werden fossile Brennstoffe neben dem Auto hauptsächlich für die Heizung verwendet. Die erste Idee für Einsparungen ist so einfach wie wirksam und besteht daraus, den Verbrauch zu senken. Dafür bieten sich mehrere Punkte an. Der erste ist sofort umsetzbar und besteht daraus, die Raumtemperatur zu senken. Jedes Grad weniger erbringt eine Einsparung von 6 Prozent. Eine Temperatursenkung von nur einem Grad ist kaum spürbar. Mehrere Grade weniger mit entsprechend höherer Einsparung sind spürbar, die tiefere Temperatur hat aber auch Vorteile wie eine geringere Anfälligkeit für Infektionen.
Nur etwas mehr Aufwand erfordert ein effizienterer Betrieb der Heizung. Entlüftet man die Heizkörper, hören die gurgelnden Geräusche auf, die Heizkörper werden auf der ganzen Oberfläche warm und der Verbrauch sinkt. Höher ist der Aufwand durch eine bessere Isolierung des Hauses. Diese verursacht zwar Kosten, verringert aber die Heizkosten in jedem zukünftigen Winter und zwar unabhängig davon, welche Heizung installiert ist. Damit kommen wir zur Änderung der Heizung selbst. Mit Sonnenkollektoren lässt sich im Sommer Warmwasser erzeugen, sodass man zumindest in der warmen Jahreszeit auf Öl oder Gas ganz verzichten kann. Auch im Winter bringen diese Kollektoren einen Vorteil, denn jedes Grad Erwärmung durch die Sonne spart entsprechend Brennstoff.
Auf der Verbraucherseite lässt sich die Effizienz hauptsächlich durch die Verwendung von stromsparenden Geräten erhöhen. Ein solcher Austausch ist ohne jede Einbuße an Komfort möglich und erhöht diesen oft sogar, weil die moderneren Geräte auch noch andere Vorteile bieten. Eine Einsparung ergibt sich insbesondere bei allen Geräten, die wie Kühlgeräte Temperatur kontrollieren und ständig in Betrieb sein müssen. Beispiele dafür sind die IFA 2022 Neuheiten, die auf der IFA vom 2. bis 6. September 2022 vorgestellt werden und zu denen auch komplette Neuentwicklungen gehören.
Neben Sonnenkollektoren für Warmwasser lassen sich auf einer geeigneten Fläche Photovoltaikelemente installieren. Für ihre optimale Nutzung empfiehlt sich ein Batteriespeicher, weil die Sonne oft gerade dann nicht scheint, wenn Strom gebraucht wird wie zur Beleuchtung während der Abend- und Nachtstunden.
Neben einem im Haus eingebauten Speicher kann diese Aufgabe auch die Batterie eines E-Autos übernehmen. Das E-Auto lässt sich dann also nicht nur mit Strom aus der Sonne laden, dieser Strom steht auch für die Verwendung im Haus zur Verfügung. Darüber hinaus lässt sich der so gespeicherte Sonnenstrom ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Dieses sogenannte bidirektionale Laden macht den Besitzer der Anlage mindestens teilweise unabhängig vom öffentlichen Stromnetz und kann dieses sogar stabilisieren.
Mehr Nachhaltigkeit lässt sich auch mit indirekten Maßnahmen erzielen. Die Verminderung des CO2-Ausstoßes ist wichtig, aber nicht der einzige Punkt. Es geht auch darum, das gesamte Ökosystem der Erde resilienter und widerstandsfähiger zu machen, ganz gleich welche Entwicklungen eintreten. Ein wesentlicher Aspekt dieser Resilienz ist die Artenvielfalt. Pandas und Schneeleoparden möchten alle erhalten, aber es geht mindestens so sehr auch um Tiere wie Insekten. Seit den achtziger Jahren ist der Bestand an diesen Kleinlebewesen in Europa um einen zweistelligen Prozentsatz gesunken. Mit der Ausnahme der Bienen sind die Auswirkungen praktisch noch kaum spürbar, aber das ökologische Gleichgewicht ist mit dieser Reduktion bereits jetzt prekärer geworden.
Im Gegensatz zur Erhaltung von Großsäugern kann jeder zu einer höheren Zahl und Vielfalt von Insekten beitragen. Der Verzicht auf künstliche Insektizide liegt am nächsten. Dann sollte man den eigenen Garten nur ein- bis zweimal pro Jahr mähen und so Lebensraum für mehr Pflanzen und Kleintiere schaffen. Ausländische Zierpflanzen mögen zwar schön aussehen, bringen für Bienen und andere Lebewesen im Garten aber nicht viel. Ganz allgemein steht Vielfalt für Stabilität und Nachhaltigkeit. Statt nur wenige Pflanzen zu züchten, kann man einen Garten auch weitgehend wild wachsen lassen. Man wird überrascht sein, was darin alles kreucht und fleucht.
