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Nach dem Tod der elf israelischen Athleten in München 1972 erteilt Premierministerin Golda Meir dem unerfahrenen Mossad-Agenten Avner Kaufmann den Auftrag, einen Rachefeldzug gegen die mutmaßlichen elf palästinensischen Attentäter zu starten. An seiner Seite stehen der Fälscher Hans, der Sprengstoffexperte Robert, der Fahrer Steve und Karl.
Ein Informant namens Louis liefert Avner und seinem Team die Aufenthaltsorte der mutmaßlichen Attentäter. Doch nach einigen Fehlschlägen bei der Eliminierung der Palästinenser wachsen Zweifel an der Mission. Als Carl, Robert und Hans auf mysteriöse Weise sterben, beschleicht Avner der Verdacht, dass auch er und Steve bald ausgeschaltet werden sollen.
Der Thriller „München“ ist eine internationale Koproduktion aus Frankreich, Kanada und den USA. Gedreht wurde unter anderem in Budapest und auf Malta. Regie führte der erfolgreiche Drehbuchautor und mehrfach Oscar-prämierte Steven Spielberg. Der US-amerikanische Film entstand 2005.
Zum Stab gehörten die Drehbuchautoren Tony Kushner, Eric Roth und Charles Randolph. Neben Spielberg selbst produzierten Kathleen Kennedy, Berry Mendel und Colin Wilson. Die Kamera führte der polnische Kameramann Janusz Kaminski, bekannt aus „Schindlers Liste„. Michael Kahn übernahm den Schnitt. Die einfühlsame Musik komponierte Spielbergs Stammkomponist John Williams.
Die Hauptrollen spielten internationale Stars wie die Australier Eric Bana und Geoffrey Rush, der Brite Daniel Craig, der Deutsche Hans Zischler und der Franzose Mathieu Kassovitz.
Seine Premiere feierte das Drama am 26. Januar 2006 in München. Der Film dauert 157 Minuten und erhielt eine Altersfreigabe ab 16 Jahren. 2006 wurde „München“ für den Oscar und den Golden Globe Award nominiert. Ein Jahr später gewann er den Grammy Award. Zudem erhielt er von der deutschen Film- und Medienbewertung das Prädikat „besonders wertvoll“.
Der Politthriller beginnt mit einer Rückblende in den September 1972. Während der Olympischen Spiele in München dringen palästinensische Terroristen der PLO in das olympische Dorf ein. Millionen Menschen verfolgen das dramatische Ereignis live am Bildschirm.
Auch Mossad-Agent Avner Kaufmann sieht die Ereignisse mit seiner schwangeren Frau Daphna im Fernsehen. Kurz darauf erhält er einen Auftrag von Premierministerin Golda Meir: Er soll die überlebenden Täter und Drahtzieher eliminieren. Sein Team besteht aus Fahrer Steve, dem belgischen Sprengstoffexperten Robert, Fälscher Hans und Carl, der vielseitig einsetzbar ist. Über Kontaktpersonen in Deutschland erhalten sie erste Hinweise auf die Aufenthaltsorte der Attentäter.
In einer dramatischen Rückblende nehmen Palästinenser israelische Athleten als Geiseln und töten diejenigen, die Widerstand leisten. Avner und sein Team eliminieren daraufhin den ersten Drahtzieher des Massakers. Ihr Informant Louis liefert weitere Adressen mutmaßlicher Täter. Doch als eine Telefonbombe nicht zündet, zweifeln sie an seiner Vertrauenswürdigkeit.
Später gerät eine Bombe außer Kontrolle und bringt Avner sowie unschuldige Hotelgäste in Gefahr. Diese Pannen lassen die Agenten über den Sinn ihrer Mission nachdenken. Bei einem weiteren Racheakt in Beirut unterstützt das Militär die Operation. Doch ihre Aktionen ziehen die Aufmerksamkeit von CIA und KGB auf sich.
Als Louis Avner seinem Vater vorstellt, verspricht dieser weitere Waffen und Informationen. Doch Avner bleibt misstrauisch. In Zypern eskaliert die Situation, als eine andere Gruppe von Palästinensern dasselbe von Louis bereitgestellte Versteck beansprucht.
Beim fünften Attentat versagt Roberts Bombe erneut. In letzter Sekunde wirft Hans eine Handgranate und tötet das Ziel. Während der anschließenden Schießerei stirbt ein hochrangiger KGB-Agent. Robert gesteht, dass er eigentlich Bomben entschärft. Als das Team versucht, den Drahtzieher Salameh in München zu töten, vereitelt die CIA die Aktion. Avner erkennt, dass sie selbst ins Visier geraten sind, und bringt seine Familie nach Brooklyn in Sicherheit.
Nach den Morden an Carl, Robert und Hans versuchen Avner und Steve, Salameh zu töten. Doch auch dieser Versuch scheitert. Enttäuscht reist Avner zu seiner Frau nach Amerika und erklärt seinem Chef Ephraim, dass er den Geheimdienst verlässt.
In der Schlussszene zeigt die Kamera die Skyline von New York mit den Türmen des World Trade Centers. Sie zieht eine Parallele zu den Anschlägen vom 11. September 2001. Neun der Attentäter des Olympia-Massakers wurden eliminiert. Salameh, ein Doppelagent und Anführer von „Schwarzer September“, starb am 22. Januar 1979 in Beirut durch eine Autobombe.
Meisterregisseur Steven Spielberg integriert in „München“ Original-TV-Aufnahmen von 1972 und verwebt sie geschickt mit der Filmhandlung. So entsteht eine fesselnde Geschichte, die die komplexe Thematik des Nahostkonflikts authentisch vermittelt. Besonders eindrucksvoll gelingt dies in einer Szene mit Avner, der den Mossad-Agenten Aviv verkörpert. Als er die gezielten Tötungen der mutmaßlichen Attentäter hinterfragt, wendet sich sein Vorgesetzter Ephraim von ihm ab. Die Botschaft ist klar: Wer die Ermordung der palästinensischen Terroristen nicht befürwortet, kann kein Freund Israels sein.
Spielberg widmet sich nicht nur den israelisch-palästinensischen Konflikt, sondern thematisiert auch den internationalen Terrorismus. Dies unterstreicht er eindrucksvoll in der Schlussszene, als die Kamera auf das World Trade Center schwenkt – ein klares Symbol für spätere Terroranschläge.
In Deutschland zog „München“ fast eine Million Zuschauer in die Kinos. Der Oscar-nominierte Film überzeugt durch seine brillante Inszenierung, musste aber auch Kritik einstecken. Einige Stimmen bezeichneten ihn als antiisraelisches und rassistisches Drama. Dennoch sehen die meisten Zuschauer ein gelungenes Politdrama, das zum Nachdenken über Hass, Vergeltung und Gewalt anregt.
Letzte Aktualisierung am 7.10.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API