Mein Kampf

Als Dokumentarfilm von historischer Tragweite betrachtet „Mein Kampf“ die politischen Entwicklungen, die zum Aufstieg des Nationalsozialismus führten. Er greift auf zeitgenössisches Material zurück, das einen weiten historischen Rahmen abbildet. So entsteht ein Werk, das Ursachen, Strukturen und Folgen in einer durchgehenden Chronologie sichtbar macht. Welche Wirkung entfaltet diese filmische Form der Geschichtsdarstellung heute?

Mein Kampf - Adolf Hitler
  • Leiser, Erwin(Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren

Der Film beginnt mit den politischen und sozialen Verwerfungen nach dem Ersten Weltkrieg und zeigt den Weg Hitlers an die Macht. Er dokumentiert den Umbau der Weimarer Republik zur Diktatur, die Verfolgung von Gegnern und Minderheiten sowie den Verlauf des Zweiten Weltkriegs. Archivaufnahmen zeigen die Besetzung europäischer Länder, die Lage in Polen und den industrialisierten Massenmord in Lagern wie Auschwitz oder Treblinka. Wie prägt diese visuelle Verdichtung den Blick auf diese Zeit?

Drehorte, Regie und Besetzung von „Mein Kampf“

Mein Kampf“ (Originaltitel: „Den Blodiga tiden“, deutsch: „Die blutige Zeit“) ist ein 1960 erschienener schwedischer Dokumentarfilm des Regisseurs und Drehbuchautors Erwin Leiser. Produzent war Tore Sjöberg, die Musik komponierte Marton Lorand, den Schnitt verantwortete Ingemar Ejve. Paul Klinger sprach die Kommentatorstimme in der deutschen Version. Der 122 Minuten lange Kompilationsfilm erhielt das Prädikat besonders wertvoll und ist ab 12 Jahren freigegeben. Gedreht wurde er 1959 in Schweden.

Die Uraufführung fand am 25. April 1960 in Göteborg statt, kurz darauf erfolgte die deutsche Premiere. Für die deutsche Fassung wurde Filmmaterial aus „Triumph des Willens“ verwendet. Leni Riefenstahl erhob Klage wegen Urheberrechtsverletzung, ein gerichtliches Verfahren endete mit einer Einigung. In den USA kaufte Columbia den Film für 50.000 US-Dollar und erzielte ein geschätztes Einspielergebnis von 1,45 Millionen US-Dollar.

Handlung vom Film „Mein Kampf“

Der Film „Mein Kampf“ nutzt seinen provokanten Titel, um die katastrophalen Konsequenzen der nationalsozialistischen Herrschaft darzustellen. Er beginnt mit der politischen und gesellschaftlichen Lage nach dem Ersten Weltkrieg und führt zu einem zerstörten Europa mit Millionen Toten. Im Mittelpunkt stehen der industrielle Massenmord an den europäischen Juden sowie an anderen verfolgten Gruppen. Die Dokumentation zeigt diesen Zusammenhang als direkte Folge des nationalsozialistischen Systems. Dabei setzt sie die

Ereignisse in einen größeren historischen Rahmen, um die Ursachen dieser Entwicklung in Deutschland und ihre weltweiten Auswirkungen darzustellen. Anders als viele Werke zum Thema konzentriert sich der Film nicht nur auf die Jahre der Diktatur. Er bezieht die Zeitspanne seit dem Ende des Ersten Weltkriegs ein, um ein umfassenderes Bild zu schaffen. Dadurch werden politische Instabilität, wirtschaftliche Krisen und gesellschaftliche Spannungen als Ausgangspunkte sichtbar. Die Erzählweise ordnet diese Faktoren klar in die Entwicklung des Nationalsozialismus ein. Die Darstellung verdeutlicht, wie diese Vorgeschichte entscheidend zum späteren Verlauf beitrug. Somit entsteht ein geschlossenes historisches Bild, das die Eskalation der Ereignisse nachvollziehbar macht.

Historische Mahnung für kommende Generationen

Für die Umsetzung nutzte Regisseur Erwin Leiser umfangreiches Archivmaterial aus alliierten Sammlungen und polnischen Beständen. Besonders markant ist der Einsatz von originalem NS-Propagandamaterial, das zu einer einprägsamen Montage verdichtet wurde. Die Kommentare bleiben bewusst knapp und sachlich, auch wenn die Bilder oft erschütternd wirken. Diese Kombination aus Distanz und Authentizität verleiht der Darstellung eine beklemmende Aktualität. Zugleich entsteht so eine eindringliche Mahnung an kommende Generationen, vergleichbare Entwicklungen zu verhindern. Der Film bewahrt damit seinen dokumentarischen Charakter und seine historische Präzision.

Der chronologische Aufbau zeigt den Weg des Nationalsozialismus von seinen Anfängen bis zum Zusammenbruch. Dabei wird deutlich, wie Hitler und seine Anhänger die Schwächen der Weimarer Republik nutzten, um 1933 die Macht zu übernehmen. Es folgt die Darstellung der Gleichschaltung, der systematischen Verfolgung politischer Gegner und der Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung. Der Film führt diese Entwicklung bis zur Ghettoisierung und zum organisierten Massenmord in Lagern wie Auschwitz, Majdanek und Treblinka. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Ereignissen in Polen, die beispielhaft für die Ausbreitung der NS-Herrschaft stehen.

Filmkritik von „Mein Kampf“

Mein Kampf“ präsentiert sich als klar strukturierte filmische Analyse der nationalsozialistischen Herrschaft und ihrer Konsequenzen. Der Film lädt dazu ein, die Mechanismen hinter Propaganda und politischer Radikalisierung nachvollziehbar zu reflektieren. Er setzt auf authentisches Material und eine präzise Montage, die Verbindungen zwischen Aufstieg und katastrophalem Verlauf sichtbar macht, ohne unnötigen Kommentar. Dabei bleibt die Ausdrucksweise nüchtern, wodurch der Blick frei bleibt für die Schwere der Bilder und die Klarheit der historischen Zusammenhänge.

Erwin Leiser führt den Zuschauer entlang einer chronologischen Linie, die vom Ende des Ersten Weltkriegs über den Machtgewinn Hitlers bis zur Errichtung der totalitären Diktatur reicht. Er zeigt, wie politische Opportunismen, Massenmanipulation und Verfolgung ineinandergriffen. Die filmische Abfolge lässt das Kriegsgeschehen und die Vernichtungspolitik in klaren Bildern nachvollziehen—bis hin zur industriellen Auslöschung von Millionen in den Vernichtungslagern. Die dokumentarische Umsetzung bleibt sachlich, während sie die Dimension des historischen Geschehens konsequent greifbar macht.

Letzte Aktualisierung am 7.10.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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