150-jähriges Jubiläum von Max und Moritz

Für sich alleine sind die Namen „Max“ und „Moritz“ nicht spektakulär, doch im Verbund kennt wohl jeder Max und Moritz. Das sind zwei Lausebengel, die schon ziemlich alt sind. Im Jahr 1865 erschien die erste Ausgabe von Autor Wilhelm Busch. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass somit eines der berühmtesten Bücher der Kinderliteratur geschrieben wurde.

Die beiden Jungen stehen auch heute noch für allerhand Unsinn, den junge Menschen so anstellen können. Dabei sind die Bücher keineswegs zimperlich und haben noch nicht einmal ein Happy End. Im Jahr 2015 wird also Geburtstag gefeiert. Das 150 Jahre Jubiläum von Max und Moritz, die noch lange nicht vergessen sind.

Die Entstehung von Max und Moritz

Heute kennt die Namen Max und Moritz, zumindest im Verbund, eigentlich jeder. Doch wie hat die Sache eigentlich angefangen? Über 150 Jahre ist es jetzt her, als Wilhelm Busch seinen ersten Entwurf vorgezeigt hat. Das war schon 1864, doch der erste Verleger hat diese abgelehnt. Ein Jahr später erhielt Wilhelm Busch dann eine Zusage. Die kam von dem Verleger Kaspar Braun. Es wurde die erste Ausgabe gedruckt, die sich schon kurz darauf richtig gut verkaufte. So konnte Wilhelm Busch schon zu seinen Lebzeiten mit ansehen, wie seine Lausbuben Geschichten ein internationaler Erfolg wurden. Ein Jahr später gab es schon eine dänische Übersetzung, später dann sogar englische und japanische.

Heute wird oftmals auch die Frage gestellt, ob sich bei Max und Moritz eigentlich um ein Kinderbuch handelt. Das hängt sicherlich von der Definition ab. Wenn Kinderbücher wirklich nur eine heile Welt zeigen, dann sind die Geschichten der beiden Jungen sicherlich nicht als Kinderbuch zu verstehen. Viele Kommentatoren sehen das Buch auch als einen politischen Beitrag, da darin viele soziale Missstände aufgezeigt werden. Elternlose Kinder gab es nicht nur in dieser Geschichte, sondern waren ein echtes und ernstes Problem. Zudem geht es im Buch auch brutal zu, wie das Ende zeigt, in dem beide Jungen in der Mühle zu Tode gemahlen werden.

Die Geschichten von Max und Moritz

Das Buch handelt von den beiden elternlosen Max und Moritz, die insgesamt sieben Streiche durchführen, von denen berichtet wird. Im ersten Streich geht es um die Witwe Bolte, die Hühner hat, die von Max und Moritz dazu gebracht werden, sich selbst zu erhängen. Das leitet direkt zum zweiten Streich über, in dem die Witwe diese Hühner braten will. Durch den Schornstein angeln sich Max und Moritz die bratenden Hühnchen. Die Witwe verhaut daraufhin ihren Hund mit dem Kochlöffel, glaubt sie doch, er wäre es gewesen.

Im dritten Streich sägen die beiden einen Holzsteg durch, der vor dem Haus von Schneider Böck über einen kleinen Bach führt. Der Schneider fällt daraufhin ins Wasser und wird von zwei Gänsen gerettet. Das das Leib und Leben der Opfer den beiden Lausbuben oft egal gewesen ist, zeigt sich auch im vierten Streich, in dem sie Schießpulver in die Meerschaumpfeife von Lehrer Lämpel tun. Der überlebt, wenn auch mit dunklem Gesicht und verkohlten Haaren. Danach geht es zu Onkel Fritz, dem die beiden eine Tüte voll Maikäfer ins Bett schütten.

Die Streiche waren bis dahin geheim und oft gefährlich, doch bis jetzt konnten Max und Moritz immer entkommen. Eng wird es aber im sechsten Streich, denn hier brechen sie beim Zuckerbäcker ein. Beide fallen in den Brotteig und können sich nicht befreien. Diese Situation nutzt der Bäcker, um die beiden zu Brote zu backen. Doch sie schaffen es, sich aus den Laiben zu befreien. Das war schon eng, doch der siebte Streich soll dann der letzte werden. Sie schneiden Löcher in die Säcke des Getreidebauern, der sie daraufhin in das Mahlwerk wirft. Max und Moritz werden zu Tode gemahlen und den Hühnern zum Fraß vorgeworfen.

Einflüsse von Max und Moritz

Sehr schnell konnte sich das Buch Max und Moritz enorm großer Beliebtheit erfreuen und das sogar auf dem internationalen Markt. Das hing auch mit den Zeichnungen zusammen, die es im Buch von Wilhelm Busch angefertigt gab. Interessanterweise hatte das Buch damit einen weitreichenden Einfluss. Das Buch gilt heute als ein Vorläufer des modernen Comics. 1897 wurden für das New York Journal kleine Comicstrips angefertigt. Das waren die “Katzenjammer Kids”.

Der Zeichner Rudolph Dirk bekam den Auftrag, etwas wie Max und Moritz anzufertigen. Das hat übrigens auch noch Wilhelm Busch miterlebt, der 1908 verstarb.

Fazit zum 150-jährigen Jubiläum

Masken der beiden Lausbuben Max und MoritzNoch im 20. Jahrhundert wurde das Buch um die beiden Lausbuben Max und Moritz zu einem Welterfolg, was somit auch Erschaffer Wilhelm Busch miterleben konnte. Das Buch wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und gilt nur oberflächlich als Kinderbuch. Es zeigt soziale Missstände dieser Zeit und ist auch nicht zimperlich, was die Darstellung von Gewalt angeht. Letztendlich müssen die Lausbuben für ihre Streiche mit dem Tod büßen, was tatsächlich oftmals die Strafe für elternlose Kinder zu dieser Zeit war, die beispielsweise Essen geklaut haben. Zum 150. Jubiläum gibt es extra eine Gedenkbriefmarke, außerdem auch eine Webseite 150-jahre-max-und-moritz.de, auf der die kurzen Abenteuer nachgelesen werden können.

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