Königin der Wüste

Königin der Wüste“ ist ein Mix aus Naturfilm, Dokumentation und Romanze. Gertrude Bell war eine Pionierin, die sich dem Nahen Osten und der arabischen Welt annäherte, was für damalige Zeiten ungewöhnlich war. Sie war außerdem einer der wenigen ersten Frauen, die in Oxford studieren durfte. Sie war eine Forschungsreisende und Vermittlerin zwischen den Welten. Leider ist der Film nicht allzu spannend und die Story ist wenig griffig bzw. eingängig.

Königin der Wüste [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Nicole Kidman, James Franco, Damian Lewis (Schauspieler)
  • Werner Herzog (Regisseur) - Werner Herzog (Autor)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Der Film ist aus dem Jahr 2015 und wurde erstmalig auf der 65. Berlinale gezeigt. Es ist also eher ein Arthouse-Streifen, der jedoch auch in den normalen Kinos lief. Ursprünglich sollte Naomi Watts die Rolle der Gertrude Bell spielen.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Königin der Wüste“

Werner Herzog schrieb das Drehbuch und ist Regisseur des Film „Königin der Wüste„. In den weiteren Hauptrollen glänzen neben Nicole Kidman, James Franco (Henry Cadogan) und Robert Pattinson (Oberst Lawrence), auch bekannt als Lawrence von Arabien, der wirklich existiert hat. Sie stellen ihre beiden Liebhaber dar.

James Franco (Jahrgang 1978), der zum Beispiel in „127 Hours“ oder „Why Him?“ mitwirkte ist der geborene Schauspieler. Robert Pattinson, berühmt geworden durch die Twilight Saga ist eine Sahneschnitte, wirkt in diesem Film jedoch seltsam deplatziert und nicht authentisch. Nicole Kidman (The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit) trägt den Film solide, zeigt ihre Reitkünste und eine relativ ausdrucksstarke Mimik, trotz zugebotoxter Stirn.

Das Setting im Nahen Osten ist nicht jedermanns Geschmack, doch der Zuschauer erhält einen guten Eindruck der Landschaft in Ländern wie Syrien, Iran und Irak. Insgesamt wirkt der Film etwas schwülstig und speziell.

Handlung vom Film „Königin der Wüste“

Wir schreiben das Jahr 1892, Ende des 19. Jahrhunderts. Die hochintelligente Gertrude Bell, Mitglied der englischen High Society, will die Welt entdecken, vor allem weit entfernte Länder wie Indien und Arabien. Sie hat Geschichte in Oxford studiert und Historikerin, die mit den Männern in ihrer näheren Umgebung nicht viel anfange kann. Sie geht auf eine Abenteuerreise, ermöglicht, weil ihr Onkel britischer Botschafter in Persien ist.

Dort angekommen, umwirbt sie der Botschaftssekretär Henry Cadogan. Zwischen Gertrude und ihm entspinnt sich eine Liebschaft. Er zeigt ihr das Land, Basare und Oasen auf dem Rücken der Pferde, wobei sie sich immer näherkommen. Er will sie heiraten und schenkt ihr die Hälfte einer antiken Münze. Jedoch hat die Sache einen Haken, den Cadogan ist ein Spieler und hat dadurch hohe Schulden angehäuft.

Von Verlust zu Visionen

Dem Vater von Gertrude Bell ist dies im Übrigen ein Dorn im Auge und er lehnt die Verbindung zwischen den beiden ab. Sie reist nun nach Großbritannien zurück, um ihren Papa von einer Heirat zu überzeugen. Doch inzwischen hat Henry Selbstmord begangen. Nach dieser fürchterlichen Nachricht ist Gertrude zunächst gebrochen, lässt sich aber weiter von ihrer Abenteuerlust leiten und macht Expeditionen im Reich der Beduinen.

Sie studiert die Beduinen mit deren Scheichs. Auch von türkischen Militärs lässt sich die furchtlose Protagonistin nicht aufhalten. Es ist riskant, aber machbar. Der britische Vizekonsul Charles ist beindruckt von und bekundet Interesse an ihr als Frau. Akribisch führt sie Tagebuch schreibt Gertrude, während sie Salz- und Sandwüsten durchquert. Hier trifft sie nun unverhofft auf den englischen Archäologen T.E. Lawrence. Beide scheinen sich ineinander zu verlieben.

Zwischen Konflikt und Kultur

Gertrude wird immer furchtloser von Neugier getrieben und ist sogar im “Tal der Drusen” in Syrien unterwegs. Da sie Arabisch spricht, kommt sie gut klar und verdient sich den Respekt der Beduinen und Araber. Sie verfügt langsam aber sicher über geniales Insider-Wissen. Avancen von Charles gibt sie nicht nach, da sie sich sowieso kaum noch einmal eine Liaison mit einem Mann vorstellen kann. Schließlich gerät sie doch noch unfreiwillig in Gefangenschaft, doch kann durch souveränes Auftreten entkommen.

Sie geht nach Damaskus, inzwischen tobt der Erste Weltkrieg, in dem Charles fällt. Gertrude wird nun politische Beraterin in Kairo, wo sie wieder auf Lawrence trifft. Sie ist ein Verbindungsglied zwischen der arabischen und westlichen Welt – die Königin der Wüste.

Filmkritik von „Königin der Wüste“

Gertrude Bell war tatsächlich eine mächtige Frau und eine Feministin, ihrer Zeit voraus. Damals gab es noch nicht so viele interessante, politisch engagierte Frauen. Sie war für viele emanzipierte Frauen ein Vorbild. Sie agierte als Diplomatin in Arabien. Aus diesem Grund wurde ihre Biografie „Königin der Wüste“ verfilmt und ihrem Leben ein filmisches Denkmal gesetzt. Jedoch wirkt die Szenerie für die Sehgewohnheiten von Europäern erstmal etwas befremdlich, jedoch sind einige grandiose Bilder entstanden und eingefangen worden.

Das Schauspiel-Ensemble gibt sich Mühe, ist in der Besetzung vielleicht nicht ganz optimal. Eine fantasievolle Charakterstudie über Gertrude Bell, die mit Charme und Herz diesen Flecken Erde eroberte, ist es auf jeden Fall – durchaus sehenswert. Sie war eine clevere Strippenzieherin, ihrer Zeit weit voraus, die interessanten Männern begegnete. Nicole Kidman hat ihre Wandlungsfähigkeit gezeigt.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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