Wie Ernährung die Zahngesundheit beeinflusst

Zahngesundheit und Ernährung - Ein Mädchen beim Zähne putzen

Grundsätzlich gilt – Lebensmittel, welche gut für den Körper sind, sind auch gut für die Zähne. Durch unsere Nahrung nehmen wir gleich auf verschiedene Weisen Einfluss auf unsere Mundgesundheit. Einerseits liefern die Nährstoffe innerhalb der Nahrung die wichtigen Bausteine für gesunde Zähne, andererseits wirken sich die verzehrten Lebensmittel beim Kauen unmittelbar lokal auf unsere Zähne aus.

Dazu kommt noch die Beeinflussung der Mundflora, der Mikroorganismen, die in unserer Mundhöhle angesiedelt sind und ebenfalls einen immensen Einfluss auf die Mundhygiene haben.

Zahngesundheit beginnt mit den ersten Zähnen

Von Anfang an ist die Ernährung entscheidend für unsere Gesundheit. Daher ist es unabdingbar von Beginn an auf gesunde Nahrungsmittel zu achten. Ganz besonders in den ersten Lebensjahren befindet sich unser Immunsystem im Lernmodus. Es entwickelt sich stetig weiter. Hier entscheidet sich, ob ein Immunsystem auf solidem Fundament oder wackeligen Beinen erbaut wird. Eine gesunde und individuelle Ernährung ist der Grundstein der Gesundheit und damit auch der Mundgesundheit.

Darüber hinaus sind regelmäßige Vorsorge- und Kontrolltermine beim Zahnarzt unerlässlich. Neben Fehlstellungen, die in jungen Jahren schnell korrigiert werden können, bis zu unvermeidbaren kleinen unentdeckten Löchern, sind diese Termine ein Muss. Auch professionelle Zahnreinigungen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen meist eine Reinigung pro Jahr. Da heutzutage allerdings immer mehr Leistungen aus eigener Tasche gezahlt werden müssen, ist es empfehlenswert, frühzeitig eine entsprechende Versicherung abzuschließen, um bei eventuell benötigtem Zahnersatz oder Prophylaxe-Leistungen zu profitieren und aber auch handlungsfähig zu sein. Leider muss aus finanziellen Gründen allzu oft auf helfende Maßnahmen verzichtet werden.

Die wichtigsten Nährstoffe: die Mischung machts

Natürlich gibt es einige, sehr wichtige Nährstoffe, die für unsere Zahngesundheit ganz besonders hervorzuheben sind. Allerdings ist unser Organismus extrem komplex, sodass eine Fokussierung auf vereinzelte Nährstoffe nicht selten zu Problemen führen kann. Sei es im Falle einer Überversorgung durch bestimmte Nährstoffe oder durch einen Mangel vernachlässigter Nährstoffe.

Die wichtigsten Nährstoffe: die Mischung machtsInsgesamt sollte man daher immer auf einen gesunden Mix aller Nährstoffe achten und die Ernährung abwechslungsreich und vollwertig gestalten. Dennoch sind einige Nährstoffe hervorzuheben. Eines der wichtigsten Nährstoffe ist das Vitamin A, welches auch einen direkten Bezug zu den Augen, der Leber und des Immunsystems insgesamt hat. Die Vorstufe, das Beta-Carotin, welches vom Körper in Vitamin A umgewandelt wird, ist in orangefarbenem Obst und Gemüse, wie Karotten, Kürbis und Paprika, aber auch in Tomaten und einigen Salaten zu finden.

Das Vitamin C ist wohl jedem als das Vitamin bekannt, dass sehr wichtig für unser Immunsystem ist. Es ist nicht nur Bestandteil des Dentins, des Zahnbeines, sondern unterstützt zudem die Kollagenbildung im Zahnfleisch. Vitamin C findet man in höherer Konzentration unter anderem in Petersilie, Paprika, Grünkohl, Brokkoli und Zitronen.

Vitamin D, das Sonnenvitamin, reguliert die Speicherung von Calcium, was wichtig für Zähne und Knochen ist und sorgt für die Produktion antimikrobieller Proteine, also Proteine, die gegen „schädliche“ Bakterien wirksam sind. Der Aufenthalt an der frischen Luft, insbesondere in der Sonne fördert die eigene Vitamin D Produktion. Aber auch durch Lebensmittel, wie fettiger Fisch, Eier und verschiedene Fleischsorten aus biologischer Landwirtschaft können für die Vitamin D Zufuhr verwendet werden.

Das Spurenelement Fluorid ist häufig in Zahnpasta vorzufinden, denn es hält die Zähne weiß und stärkt den Zahnschmelz. Es sorgt damit für einen guten Schutz gegen schädigende Einflüsse wie die Kariesbildung, aber auch gegen Einflüsse von Nahrungsmitteln wie Kaffee, saurer Wein und Essig sowie Weißbrot, weißer Reis und weiße Nudeln.

Die Mundflora: ein sensibles System

Die Mundflora: ein sensibles SystemSeit einigen Jahren hat die Forschung an unserem Mikrobiom, also die Gesamtheit aller Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Viren usw.), die in und auf uns leben rasant an Fahrt aufgenommen. Ein Mikrobiom ist so individuell wie ein Fingerabdruck und von Mensch zu Mensch verschieden. So auch die Zusammensetzung unserer sogenannten Mundflora, also der Mikrobenbesiedelung innerhalb unserer Mundhöhle.

Es gibt allgemein weder „gute“ noch „schlechte“ bzw. „schädliche Bakterien“. Auch wenn wir im letzten Absatz aus Einfachheitsgründen davon sprachen. Von schlechten Bakterien ist häufig die Rede, wenn es um eine Fehlbesiedelung geht. Nimmt man unpassende Nahrungsmittel in gesteigerten Mengen zu sich, beispielsweise zuckerhaltige Lebensmittel, begünstigen diese das explosionsartige Wachstum entsprechender, bereits in normalen Mengen vorhandener Mikroben. Das Gleichgewicht der Mundflora ist daher durcheinandergeraten. Die nun mengenmäßig stark vertretenen Mikroben nehmen nun schädlichen Einfluss, beispielsweise in Form von Karies.

Daher gilt auch für unsere Mundgesundheit: Abwechslungsreiche Nahrung und das Vermeiden von einseitiger und ungesunder Ernährung ist wahrlich entscheidend.

Gesunde Ernährung für gesunde Zähne

Wie ausgeführt, ist es unabdingbar, das sensible Gleichgewicht der Mikroben in der Mundhöhle zu fördern. Dies gilt selbstverständlich auch für den Rest des Mikrobioms, insbesondere für die Mikroben im Verdauungstrakt. Als Präbiotika bezeichnet man Ballaststoffe, die sozusagen das Futter für die Mikroben darstellt. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit genügend pflanzlichen Ballaststoffen sind somit der Grundstein für ein gesundes Leben. Auch mit Probiotika, also mit Mikroben versehende Lebensmittel, wie fermentierte Speisen (Sauerkraut usw.) oder Milchprodukte wie Joghurt wirken unterstützend.

Unser Speichel, in dem sich auch unsere Mikroben befinden, übernimmt reinigende Aufgaben im Mundraum. Speichelanregende Lebensmittel sind daher förderlich für die Mundgesundheit.

Alle kauintensiven Lebensmittel, wie rohes Gemüse und Obst oder auch Vollkornbrot regen die Speichelproduktion an. Vorsicht bei Fruchtzucker und selbstverständlich auch bei zuckerhaltigen Lebensmitteln. Ein Kaugummi ist daher nur zuckerfrei erlaubt.