Warum das Einkommen von Softwareentwickler nicht mehr vom Standort abhängen muss

Warum das Einkommen von Softwareentwicklern nicht mehr vom Standort abhängen muss

In der Vergangenheit war das zu erwartende Gehalt eines Softwareentwickler stark von dem Standort des Softwareentwicklers abhängig.

So war es nicht unüblich das ukrainische IT- und Software-Experten nur ein Bruchteil des Gehalts seiner deutschen oder britischen Kollegen erwarten konnten. Warum war das so und warum ist das IT-Outsourcing nun so beliebt?

Unterschiede im Gehalt von Softwareentwicklern

Es ist kein Geheimnis das Mitarbeiter desselben Fachbereichs unterschiedlich viel an unterschiedlichen Standorten verdienen. Das liegt großteilig am in Land herrschenden Lohnniveau sowie an Steuern, lokalen Wirtschaft, Branchenmarkt und anderen Gründen. Der Grund warum sich das Lohnniveau nicht global anpasst ist die Gebundenheit der Arbeitsleistung zum Standort.

Dies ist in der Softwareentwicklung hingegen nicht mehr ganz so der Fall. Unter Umständen sind Präsenz Softwareentwicklungsteams von Vorteil, dennoch steht einem modernen Team nichts in Weg auch Remote-zusammenzukommen. Sofern stellt sich die Frage warum qualitativ gleichwertig Mehrwertschaffende Mitarbeiter auf dem International Markt, unterschiedliche Gehälter bekommen.

Der Standort wird für die Softwareentwicklung immer unwichtiger

Produktpreise passen sich auf den dafür Zielgerichteten Mark an. So passen sich Softwareprodukte ob in Hochlohnzahlenden- oder Niedriglohnzahlenden Ländern entwickelt auf einander an, da diese oft den selben Markt ansprechen.

Der Standort wird für die Softwareentwicklung immer unwichtigerNearshore-Softwareentwickler aus bekannten Outsourcing Standorten wie beispielsweise Osteuropa stellen sich somit zurecht die Frage warum diese deutlich weniger Gehalt erwarten dürfen als ähnlich qualifizierte Fachkräfte aus Hochlohnländern wie Deutschland, Großbritannien oder den USA.

Diese Situation hat sich unter anderen aufgrund der Covid-19-Pandemie in den letzten zwei Jahren stark gewandelt. So wurde die Akzeptanz auch von vielen Mittel- und Großunternehmen immer größer Remote-Mitarbeiter aus dem Ausland einzustellen. Somit hat sich der der Personalmarkt besonders in der IT- und Softwarebranche globalisiert, was sich besonders für die Niedriglohnländer bezahlt gemacht hat.

Gehaltsanstieg durch IT-Fachkräftemangel

Gehaltsanstieg durch IT-FachkräftemangelDer schnelle Anstieg der digitalen Wirtschaft sowie die Abhängigkeit an dieser ist ein globales Phänomen. Das Problem ist, das die dadurch entstehenden Stellen nicht in diesem Tempo belegt werden können. Die besonders hohe Nachfrage an Entwicklern mit dem nur wenig flexiblen Fachkräftemarkt führte zu einem rasanten Gehaltsanstieg innerhalb der Branche.

So profitierten Global IT-Fachkräfte und Softwareentwickler von der Gehaltsinflation, die der beliebten IT-Outsourcing Standorte wie beispielsweise der Ukraine oder Polen haben jedoch besonders davon profitiert.

Der Grund des schnellen Wandels

Unternehmen aller Branchen müssen sich digital für die Zukunft vorbereiten. So sind immer mehr ob neue Start-Ups oder etablierte Großkonzerne daran interessiert Softwareentwicklungsprojekte umzusetzen. Dafür sind IT-Experten und Softwareentwickler notwendig, die auf den heimischen Arbeitsmarkt in Deutschland oder Großbritannien bereits in Junior- oder Mid-Level Positionen sehr hohe Gehälter gewohnt sind. In Kombination mit der jüngsten Gehaltsinflation hat damit zur folge das viele Projektbudgets gesprengt und in einigen Fällen Projekte wirtschaftlich Lebensunfähig gemacht wurden.

Die Covid-19 Pandemie hat gezeigt das man auch Remote Erfolgreich Projekte umsetzten kann. So haben sich viele Unternehmen aufgrund von Preiseinsparungen und anderen bekannten Umständen dafür entschieden Remote-Mitarbeiter aus dem Ausland einzustellen. Das hatte kaum einen Unterschied gemacht da auch lokale Mitarbeiter großteilig auf Homeoffice gewechselt sind.

Als Auswirkung darauf gab es folgende Reaktionen:

  • Die bisherige Abneigung vieler lokalen Softwareentwicklung gegenüber der Teamarbeit mit Remote-Mitarbeitern aus dem Ausland hat stark nachgelassen. Von wo die Mitarbeiter arbeiten ist irrelevant, so also auch in welchen Land sich dieser genau befindet. Das mündetet für viele Mitarbeiter in höhere Gehälter.
  • Die lange Phase in der aufgrund der ausgebrochenen Covid-19 Pandemie viele Teams nur noch Homeoffice gemacht haben führte bei vielen Arbeitgebern zum Umdenken. So sind teilweise große Kritiker der Remote-Arbeit zum Fan geworden und stellen nun aktiv externe Teammitglieder ein.
  • Der Wandel vom Angebot und Nachfrage in der IT-Branche hatte zu einem neuen Verhältnis geführt. So sind qualifizierte und erfahrene Entwickler in einer so guten Position, die sich andere Fachkräfte nur wünschen würden. So können diese horrenden Gehälter unabhängig vom eigenen Standort verlangen.

Personalvermittler aus den traditionellen Niedriglohnländern berichten von unglaublichen Gehaltssteigerungen im Jahr 2021. Projekte den Anfang des Jahres geplant und Ende des Jahres umgesetzt werden sollten, wurden Großteilig neu ausgehandelt. Gehaltserhöhungen von 20 bis 30 % waren keine Seltenheit, sondern eher die Regel.

Deswegen ist der Osten für IT-Projekte so beliebt

Für Westeuropäische Arbeitgeber ist der Osten recht angenehm. Westeuropäische Unternehmen schätzen die bequemen Reisemöglichkeiten sowie recht gute Englischkenntnisse sowie komfortablen Zeitzonen. Auch sind die Entwickler aus dem Osten einer der besten der Branche und gehören dennoch weltweit nicht zu den Bestverdienern. Das Gehalt ist trotz der starken Marktdynamik im Osten stark angestiegen, dennoch ist es immer noch niedriger als in Hochlohnländern, wie Deutschland oder Großbritannien, weshalb Unternehmen weiterhin 10-30% Projektkosten einsparen können. Dies lohnt sich schon bei kleineren Entwicklungsprojekten, bei großen Projekten könnte dies jedoch einen großen Unterschied machen.

Die Zukunft des IT-Outsourcing

Die Gehaltsinflation vieler IT-Fachkräfte und Softwareentwickler aus dem Ausland mag für einige Unternehmen bestimmt hart sein. Dennoch werden die meisten der Unternehmen in der Lage sein dies wirtschaftlich überleben zu können. Vielleicht profitieren diese sogar von der neu gewonnenen Motivation der Remote-Mitarbeiter die nun nicht mehr nur ein Bruchteil des Gehalts Ihrer ausländischen Kollegen verdienen.