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Schmerzmittel gehören für viele zum Alltag. In Deutschland greifen laut einer Erhebung der Techniker Krankenkasse rund 12 Millionen Menschen regelmäßig zu Tabletten gegen Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Schlafprobleme. Doch immer mehr Betroffene suchen nach Alternativen, die weniger Nebenwirkungen haben. Eine dieser Alternativen heißt Cannabidiol, kurz CBD. Die Substanz stammt aus der Hanfpflanze, macht aber nicht „high“. Stattdessen soll sie entspannen, Schmerzen lindern und Entzündungen hemmen – ganz ohne die typischen Risiken klassischer Medikamente.
Immer mehr Menschen interessieren sich für pflanzliche Präparate, die den Körper auf natürliche Weise unterstützen. CBD, das in Deutschland legal erhältlich ist, gehört inzwischen zu den bekanntesten Wirkstoffen aus der Hanfpflanze. Es wird aus speziellen Sorten gewonnen, die kaum Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten – also keinen psychoaktiven Effekt haben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewertete in einem Bericht von 2018 reines Cannabidiol als grundsätzlich gut verträglich und nicht suchterzeugend.
Wer sich für den Kauf interessiert, sollte auf Qualität achten. Dabei kann es sinnvoll sein, vorab in einem seriösen Cannabis Shop online nach geprüften Produkten zu suchen, die durch unabhängige Labore getestet wurden. Gute Anbieter veröffentlichen ihre Analysen transparent und nennen den exakten CBD- und THC-Gehalt. Nur so lässt sich sicherstellen, dass das Produkt legal und wirkungsvoll ist.
Cannabidiol, kurz CBD, entfaltet seine Wirkung über das sogenannte Endocannabinoid-System (ECS). Dieses körpereigene Netzwerk aus Rezeptoren, Botenstoffen und Enzymen spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung zahlreicher Prozesse – darunter Schmerzempfinden, Appetit, Stimmung, Schlaf und das Immunsystem. Im menschlichen Körper existieren zwei Haupttypen dieser Rezeptoren: CB1 und CB2. Während CB1-Rezeptoren vor allem im zentralen Nervensystem vorkommen und Einfluss auf Schmerzleitung und Stimmung nehmen, sitzen CB2-Rezeptoren überwiegend in Zellen des Immunsystems, wo sie Entzündungsreaktionen steuern.
CBD bindet sich nicht direkt an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, sondern scheint deren Aktivität auf indirekte Weise zu beeinflussen. Forschende vermuten, dass die Substanz die Konzentration körpereigener Cannabinoide wie Anandamid verändern kann, indem sie bestimmte Prozesse im Abbau dieser Botenstoffe moduliert. Anandamid gilt als ein Molekül, das an der Regulierung von Stimmung, Schmerzempfinden und Stressreaktionen beteiligt ist.

Auch auf das Nervensystem wirkt CBD auf vielfältige Weise. Forschende gehen davon aus, dass der Stoff an verschiedenen Signalwegen beteiligt ist, unter anderem am Serotoninsystem, das mit Stimmung und Stressverarbeitung in Verbindung steht. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass CBD bei manchen Menschen beruhigend wirken und innere Anspannung verringern kann. Wie stark dieser Effekt ausfällt, hängt jedoch von vielen individuellen Faktoren ab, etwa von der Dosierung, der körperlichen Verfassung und der Art der Anwendung.
Darüber hinaus hemmt CBD die Ausschüttung entzündungsfördernder Zytokine, also Proteine, die bei chronischen Schmerzen oder Autoimmunerkrankungen eine Rolle spielen. Dieser Effekt erklärt, warum viele Anwender von einer Verbesserung bei Gelenkschmerzen, Muskelentzündungen oder Spannungskopfschmerzen berichten. Die Wirkung hängt jedoch stark von individuellen Faktoren ab – etwa vom Stoffwechsel, der Körperchemie und der Art des eingenommenen Produkts. CBD-Öl, Kapseln oder Cremes wirken unterschiedlich schnell und unterschiedlich intensiv. Entscheidend ist eine konstante Einnahme über mehrere Tage, um den Spiegel im Körper aufzubauen.
In Deutschland unterliegt Cannabis als Arzneimittel strengen gesetzlichen Regelungen. Seit der Gesetzesänderung im Jahr 2017 dürfen Ärztinnen und Ärzte Cannabisblüten oder Cannabis-haltige Präparate verschreiben, wenn andere Behandlungen nicht ausreichend wirken. Voraussetzung ist, dass die Therapie medizinisch notwendig ist und von der Krankenkasse genehmigt wird. Eingesetzt wird medizinisches Cannabis vor allem bei chronischen Schmerzen, Spastiken infolge von Multipler Sklerose oder bei Krebspatienten zur Linderung von Übelkeit und Appetitlosigkeit. Die Dosierung wird individuell angepasst, da die Wirkstoffkonzentrationen stark variieren können.
CBD-Produkte unterscheiden sich davon deutlich. Sie gelten in Deutschland nicht als Betäubungsmittel, solange der THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt. Deshalb dürfen sie frei verkauft werden – in Apotheken, Reformhäusern oder Online-Shops. Diese gesetzliche Grenze soll sicherstellen, dass CBD-Produkte keine psychoaktive Wirkung haben. Dennoch kommt es häufig zu Verwechslungen. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher gehen davon aus, CBD und medizinisches Cannabis hätten denselben Effekt. Tatsächlich enthält medizinisches Cannabis neben Cannabidiol (CBD) auch Tetrahydrocannabinol (THC), den Wirkstoff, der für die schmerzstillende und psychoaktive Wirkung verantwortlich ist.

Offizielle Erhebungen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zeigen, dass die Verschreibung von medizinischem Cannabis in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Genaue Zahlen variieren je nach Quelle, doch der Trend deutet auf eine steigende Akzeptanz hin. Ärztinnen und Ärzte sehen Cannabis zunehmend als Ergänzung in der Schmerztherapie, insbesondere bei Patientinnen und Patienten, die auf herkömmliche Medikamente nicht ausreichend ansprechen oder unter Nebenwirkungen leiden.
CBD wird dagegen von vielen Menschen ohne ärztliche Verordnung genutzt – häufig zur Unterstützung des allgemeinen Wohlbefindens. Anwender berichten von positiven Effekten bei Schlafproblemen, innerer Unruhe, Migräne oder muskulären Verspannungen. Die Einnahme erfolgt meist in Form von Ölen, Kapseln oder Tees. Wissenschaftliche Untersuchungen, etwa am Universitätsklinikum Freiburg, weisen darauf hin, dass CBD das Stressempfinden verringern und das allgemeine Wohlbefinden fördern kann, ohne belastende Nebenwirkungen zu verursachen.