Blood Father

Im Thriller „Blood Father“ steht das Verhältnis zwischen Vater und Tochter im Mittelpunkt. Die Geschichte bewegt sich in einem Umfeld aus Schuld, Flucht und schleichender Vergeltung. Dabei wirft der Film Fragen nach Verantwortung, Vergebung und persönlicher Veränderung auf. Das Genre selbst bringt klare Konventionen mit, doch der Film nutzt sie nicht als starre Vorlage, sondern als Rahmen für eine sehr private Auseinandersetzung.

Blood Father [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Mel Gibson, Erin Moriarty, William H. Macy (Schauspieler)
  • Jean-François Richet(Regisseur) - Chris Briggs(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren

Ein tätowierter Ex-Häftling trifft auf eine Jugendliche, die zwischen Reue und Abhängigkeit schwankt. Ihre Wege kreuzen sich, als Gefahr droht. Die Eskalation beginnt mit einem Hilferuf, der sich zu einem Kampf um Kontrolle und Schutz steigert. Gewalt und Nähe stehen nebeneinander. Das Umfeld wechselt zwischen Wüste, Vorstadt und Gefängnis. Figuren handeln, ohne sich zu erklären. Beziehungen verdichten sich im Tempo der Flucht. Am Ende bleibt ein Fragment von Erinnerung. Was bleibt, wenn Bindung nur in der Krise spürbar wird?

Drehorte, Regie und Besetzung von „Blood Father“

Der Thriller „Blood Father“ erschien 2016 und hat eine Laufzeit von 88 Minuten. Die Altersfreigabe liegt bei FSK 16. Mel Gibson spielt den trockenen Ex-Knacki John Link, dessen Tochter Lydia, verkörpert von Erin Moriarty, in Schwierigkeiten gerät. In weiteren Rollen treten William H. Macy als Kirby Curtis, Elisabeth Röhm als Ursula sowie Diego Luna als Jonah auf. Thomas Mann spielt Jason, Michael Parks übernimmt die Rolle des Preacher und Dale Dickey ist als Cherise zu sehen.

Jean-François Richet führte Regie, während Peter Craig zusammen mit Andrea Berloff das Drehbuch schrieb. Die Dreharbeiten starteten am 5. Juni 2014 in Albuquerque, New Mexico, und dauerten bis zum 3. Juli. Gedreht wurde unter anderem in Wüstengebieten. Robert Gantz übernahm die Kameraarbeit, Sven Faulconer komponierte die Musik. Den weltweiten Vertrieb sicherte sich Wild Bunch, die US-Rechte gingen an Lionsgate. Die Premiere fand am 21. Mai 2016 bei den Filmfestspielen in Cannes statt. In Deutschland erschien der Film am 28. Oktober 2016 auf Blu-ray und DVD.

Handlung vom Film „Blood Father“

John Link lebt zurückgezogen in einem alten Wohnwagen und arbeitet als Tätowierer. Er versucht, seine Vergangenheit als Gewalttäter hinter sich zu lassen. Alkohol meidet er seit zwei Jahren. Plötzlich steht seine Tochter Lydia vor ihm. Seit Jahren hatten die beiden keinen Kontakt. Lydia steckt in ernsten Schwierigkeiten und braucht Hilfe. Sie hat sich von ihrem Freund Jonah getrennt und lebt nun auf der Flucht. John zögert nicht lange. Trotz aller Differenzen nimmt er sie auf und will sie beschützen. Es beginnt eine Flucht, die sie quer durch staubige Straßen und dunkle Erinnerungen führt.

Lydia stammt aus wohlhabenden Verhältnissen, ist aber schon mit 14 Jahren von zu Hause fort. In Los Angeles lernte sie Jonah kennen, einen älteren Mann mit kriminellem Hintergrund. Er manipulierte sie, zog sie in gefährliche Machenschaften hinein. Als sie sich aus seiner Kontrolle befreite und sogar auf ihn schoss, setzte Jonah alles daran, sie zurückzuholen. John und Lydia fliehen gemeinsam. Sie reisen im Auto, später auf Johns altem Motorrad. Es ist keine einfache Fahrt. Die Angst fährt mit. Doch zwischen Vater und Tochter entsteht eine vorsichtige Verbindung.

Lydias Befreiung aus dem Schatten

Die Situation eskaliert, als Jonah Lydia aufspürt und entführt. John handelt sofort. Er kämpft sich durch die Wüste und stellt sich den Verfolgern. In einem heftigen Gefecht gelingt es ihm, Lydia zu retten. Dabei erleidet er schwere Verletzungen. In ihren Armen stirbt er, nachdem er fast alle Gegner ausgeschaltet hat. Jonah überlebt. Die Polizei nimmt ihn später fest. Für Lydia verändert sich alles. Sie hat den Menschen verloren, der sie zuletzt noch beschützt hat. Doch seine Opferbereitschaft wird sie prägen. Sie erkennt, was Familie bedeuten kann.

Ein Jahr später sitzt Lydia in einer Selbsthilfegruppe. Sie spricht offen über ihren Vater und ihr Leben. Die Drogen hat sie aufgegeben. Sie versucht, einen neuen Weg zu gehen. Ihre Mutter sieht sie noch ein letztes Mal. Zum Abschied übergibt sie ihr ein Paket. Darin liegt eine Bibel, die Jonah aus dem Gefängnis geschickt hat. Zwischen den Seiten findet Lydia ein Stück Haut – darauf tätowiert ihr Name. Das Tattoo stammt von Jonah. Offensichtlich wurde er im Gefängnis zur Rechenschaft gezogen. John hatte dafür gesorgt. Lydia bleibt zurück, mit Schmerz, aber auch mit Klarheit.

Filmkritik von „Blood Father“

Blood Father“ zeigt Mel Gibson in einer Rolle, die ihm wie auf den Leib geschnitten scheint: ein heruntergekommener Ex-Krimineller, der zwischen Schuld und Pflichtgefühl einen letzten Versuch startet, etwas richtig zu machen. Der Film verbindet rauen Ton mit schnörkelloser Inszenierung. Dabei wirken die Actionszenen nicht überladen, sondern zweckmäßig. Jean-François Richet setzt auf klare Bilder und konzentriert sich auf das Wesentliche. Die Kamera bleibt oft dicht an den Figuren, was die emotionale Spannung steigert. Auch die Nebenrollen fügen sich stimmig ins Gesamtbild, ohne vom Kern der Geschichte abzulenken.

Die Dynamik zwischen Vater und Tochter wirkt glaubwürdig. Erin Moriarty bringt Lydia als verletzliche, aber nicht naive Figur auf die Leinwand. Das Zusammenspiel mit Gibson funktioniert, weil beide Figuren durch ihre Brüche interessant bleiben. Der Film verzichtet auf moralische Urteile und lässt Handlungen für sich sprechen. Trotz der vertrauten Grundidee entsteht keine bloße Wiederholung bekannter Muster. „Blood Father“ bleibt geradlinig und direkt. Am Ende bleibt kein Platz für Pathos, nur für die Frage, was Verantwortung im Kern bedeutet.

Letzte Aktualisierung am 22.09.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Eden
Kino & Filme
Eden
Death of a Unicorn
Kino & Filme
Death of a Unicorn