Bagman

Im Horrorfilm „Bagman“ treffen klassische Kindheitsängste auf das Misstrauen gegenüber vertrauten Orten. Wer sich als Erwachsener alten Erinnerungen stellt, riskiert oft mehr als nur ein ungutes Gefühl. Der Film setzt nicht auf plakative Schockmomente, sondern baut seine Bedrohung langsam und konsequent auf. Zwischen familiärem Konflikt und psychischer Belastung entsteht eine Atmosphäre, die Raum für Zweifel lässt.

Bagman
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Sam Claflin, Antonia Thomas, Caréll Vincent Rhoden (Schauspieler)
  • Colm McCarthy(Regisseur) - John Hulme(Autor) - Marty Bowen(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren

Patrick kehrt mit seiner Familie in das leerstehende Haus seiner Kindheit zurück. Statt Ruhe finden sie dort eine unheimliche Legende, die Patrick nie losließ. Eine düstere Kreatur mit einem Sack soll brave Kinder holen – und sie hat offenbar nicht vergessen. Während der Druck im Haus wächst, beginnt sich Realität mit Erinnerung zu vermischen. Kann Patrick seine Familie retten, ohne sich selbst zu verlieren?

Drehorte, Regie und Besetzung von „Bagman“

Der Horrorfilm „Bagman“ erschien 2024 unter der Regie von Colm McCarthy und basiert auf einem Drehbuch von John Hulme. Die Hauptrolle des Patrick McKee übernimmt Sam Claflin, während Antonia Thomas Karina spielt. Steven Cree verkörpert Liam McKee, Jordan Gubian den jungen Liam. Weitere Rollen besetzen William Hope als Chief Isaacs, Frankie Corio als Emily, Adelle Leonce als Anna, Henry Pettigrew als Don und Sharon D. Clarke als Barbara. Produziert wurde der Film von Marty Bowen, John Fischer, Wyck Godfrey und Isaac Klausner. Die Kamera führte Nick Remy Matthews, für den Schnitt war Jeff Betancourt verantwortlich. Die Musik stammt von Tim Williams.

Die Dreharbeiten fanden in Bulgarien statt, unter anderem in den Nu Boyana Film Studios. Als Kulisse für die Höhle diente die Felsformation God’s Bridge. Hintergrundszenen wurden in New Jersey gefilmt. „Bagman“ wurde von Temple Hill Entertainment produziert und von Lionsgate Films vertrieben. Der Film feierte seine US-Premiere am 27. September 2024. Ab dem 18. Oktober war er bereits als VoD verfügbar. In Deutschland lief er am 5. Dezember 2024 an. Die Altersfreigabe liegt bei FSK 16, die Laufzeit beträgt 92 Minuten. Das geschätzte Budget lag bei 14,5 Millionen Dollar. Weltweit spielte der Film rund 1,3 Millionen Dollar ein.

Handlung vom Film „Bagman“

Patrick McKee kehrt mit seiner Frau Karina und dem gemeinsamen Sohn Jake in sein verlassenes Elternhaus zurück. Der Umzug erfolgt aus finanzieller Not, nachdem Patricks berufliche Existenz zusammengebrochen ist. In der Heimat übernimmt er einen Job bei seinem Bruder Liam, der eine Holzfirma leitet. Unweit des Hauses liegt ein verlassener Stollen, in dem einer alten Legende zufolge der „Bagman“ hausen soll. Dieses Wesen, so heißt es, verschlingt brave Kinder. Patrick erinnert sich an eine Begegnung mit dem Bagman aus seiner Kindheit, bei der er nur knapp entkommen konnte.

Im neuen alten Zuhause häufen sich bald seltsame Ereignisse. Lichter flackern, Stromausfälle treten auf, und Dinge bewegen sich von allein. Patrick beginnt zu glauben, dass der Bagman zurückgekehrt ist – und dass er es auf Jake abgesehen hat. Karina bleibt zunächst skeptisch. Psychologin Barbara versucht, rationale Erklärungen zu finden. Doch Patricks Angst wächst, besonders nachdem er meint, die Kreatur mit Jakes selbstgeschnitzter Flöte gesehen zu haben. Die Flöte hatte er zuvor weggeworfen. Sein Vater hatte ihm früher erklärt, der Bagman komme nur zu besonders folgsamen Kindern.

Flucht ist keine Lösung

Karina bringt Jake in Sicherheit und gibt ihn in die Obhut ihrer Schwester Arlene. Die vermeintlich sichere Umgebung in der Großstadt entpuppt sich als trügerisch. Auch dort taucht der Bagman auf, zwingt Arlene und Jake zur Flucht. Die Familie erkennt, dass Weglaufen keine Lösung mehr ist. Als Jake schließlich entführt und in den Stollen verschleppt wird, zögert Patrick nicht. Er folgt der Spur, überzeugt davon, seinen Sohn retten zu müssen. Doch im Inneren der Mine erkennt er: Nicht Jake, sondern er selbst ist das Ziel. Der Bagman hat ihn getäuscht.

Patrick stößt in der Dunkelheit auf sein altes Taschenmesser, das er kürzlich weggeworfen hatte. Dieses Symbol aus der Kindheit diente einst als Schutz, wie sein Vater behauptete. Er nutzt es, um den Bagman zu verletzen, und greift sich Jakes Flöte. Auf dem Weg nach draußen wird er erneut von der Kreatur gestellt. In einem letzten Versuch wirft er die Flöte hinaus ins Licht – und verschwindet im Sack des Wesens. Später findet die Polizei das Instrument und übergibt es Karina. Sie verlässt das Haus mit Jake, entschlossen, einen Neuanfang zu wagen.

Filmkritik von „Bagman“

Der Film „Bagman“ zeigt eindrucksvolle Ansätze mit seinem zentralen Folklore-Monster und beleuchtet Themen wie Angst und Verletzlichkeit. Sam Claflin agiert engagiert als Vater, der mit innerer Zerrissenheit kämpft. Dennoch bleibt die Geschichte oft klebrig vorhersehbar. Die Figuren bleiben flach und ihre Handlungen wirken dialoglastig und formelhaft. Besonders auffällig wirkt die Szene mit dem Holzflöten-Instrument des Kindes. Statt Spannung erzeugt sie eher Unbehagen beim Zuschauer. Die mehrfach eingesetzten Flashbacks und Nachtsequenzen scheinen repetitiv und verlangsamen den Erzählfluss spürbar. Die finale Konfrontation mit dem Monster enttäuscht, da das Wesen selbst wenig rätselhaft erscheint.

Trotz schwacher Momente bietet der Film eine gewisse atmosphärische Dichte, die sich aus dem Unterton familiärer Verpflichtung speist. Er wirkt solide handwerklich, verliert aber an Prägnanz. Die angestrebte Spannung erreicht selten echten Nervenkitzel. Die Thriller-Elemente fühlen eher wie bemühtes Gepflügeltsein durch vertraute Genre-Motive. Das Ende wirkt abrupt und pessimistisch umgesetzt, und es bleibt unklar, ob das Monster wirklich bedrohlich ist oder nur symbolisch. Dem Zuschauer bleibt eher ein Gefühl von Unausgegorenheit, nicht aber bleibender Horror.

Letzte Aktualisierung am 29.09.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API