Anora

Der Film „Anora“ beginnt im russisch geprägten Teil Brooklyns, wo die junge Stripperin Ani arbeitet. Sie führt ein einfaches Leben, bis sie dem reichen Studenten Vanya begegnet. Er stammt aus einer Oligarchenfamilie, lebt sorglos in einer Villa und feiert sein Geld weg. Aus einem kurzfristigen Deal entwickelt sich schnell mehr, denn Vanya will Ani nicht mehr nur stundenweise. Gemeinsam feiern sie Silvester, reisen nach Las Vegas und heiraten plötzlich. Ani gibt ihr bisheriges Leben auf und zieht bei ihm ein.

Anora
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Mikey Madison, Mark Eydelshteyn, Yura Borisov (Schauspieler)
  • Sean Baker(Regisseur) - Sean Baker(Autor) - Alex Coco(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren

Bald mischen sich Vanyas Eltern ein und versuchen, die Ehe aufzulösen. Ani kämpft um die Beziehung, während ihr klar wird, dass Vanya von seiner Familie abhängig ist. Es kommt zu körperlichen Auseinandersetzungen und psychischem Druck, dem Ani nicht tatenlos begegnet. Auch Macht, Geld und Herkunft spielen eine große Rolle. Ani stellt sich dem Konflikt, aber muss schwierige Entscheidungen treffen. Wie viel Kontrolle bleibt einem Menschen, wenn andere über das eigene Leben bestimmen wollen?

Drehorte, Regie und Besetzung von „Anora“

Der Film „Anora“ entstand 2024 unter der Regie von Sean Baker, der auch Drehbuch und Schnitt übernahm. In der Hauptrolle spielt Mikey Madison die Figur Anora („Ani“). Mark Eydelshteyn verkörpert Ivan („Wanja“), Juri Borissow spielt Igor, Karen Karaguljan den Toros und Watsche Towmasjan den Garnick. Die Musik stammt von Matthew Hearon-Smith, die Kamera führte Drew Daniels. Produziert wurde der Film von Sean Baker, Alex Coco und Samantha Quan. Mit einer Länge von 139 Minuten und einer FSK-Freigabe ab 16 Jahren vereint „Anora“ die Genres Romantik, Komödie und Drama.

Gedreht wurde in Las Vegas und New York, der Kinostart in den USA erfolgte am 18. Oktober 2024 durch Neon. In Deutschland lief der Film ab dem 31. Oktober 2024 im Kino. Die Premiere feierte „Anora“ beim Filmfestival in Cannes, wo der Film mit zehnminütigem Applaus und der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Später folgten fünf Oscars, unter anderem für Film, Regie, Drehbuch und Hauptdarstellerin. Weltweit spielte der Film bisher 53,5 Millionen US-Dollar ein. Die Rechte im deutschsprachigen Raum sicherten sich Focus Features und Universal Pictures International.

Handlung vom Film „Anora“

Anora „Ani“ Mikheeva lebt mit 23 Jahren in Brighton Beach, einem russisch geprägten Viertel von Brooklyn. Als Stripperin hält sie sich über Wasser, bis sie dem reichen Studenten Vanya begegnet. Der 21-Jährige stammt aus einer Oligarchenfamilie und verschwendet sein Leben mit Partys. Vanya engagiert Ani zunächst für sexuelle Dienste. Doch bald will er mehr: Er bietet ihr Geld, um seine Freundin zu spielen. Gemeinsam feiern sie Silvester und reisen mit Freunden nach Las Vegas. Dort überrascht Vanya Ani mit einem Heiratsantrag, um nicht nach Russland zurückkehren zu müssen. Ani akzeptiert – sie heiraten spontan.

Zurück in New York zieht Ani in Vanyas Villa und kündigt ihren Job. Als Vanyas Eltern vom Ehevertrag erfahren, reagieren sie mit Druck. Vanyas Mutter Galina schickt Toros, seinen Paten, um die Ehe zu annullieren. Zusammen mit zwei Männern stellt dieser Ani zur Rede. Die Situation eskaliert, Ani wird festgehalten und zur Annulierung gedrängt. Vanya taucht ab, während Ani erkennt, dass Vanya keine Kontrolle über sein eigenes Leben hat. Trotzdem hilft sie bei der Suche. Gemeinsam fahren sie zum Gericht, doch die Ehe bleibt aufgrund der Umstände gültig.

Abrechnung am Flughafen

Am Flughafen kommt es zum Eklat. Vanya fügt sich dem Willen seiner Familie und trennt sich von Ani. Diese kündigt daraufhin an, eine Scheidung einzureichen, was Galina mit Drohungen beantwortet. Ani erkennt, dass Vanya sie nie wirklich beschützen wird. Ohne Absicherung unterschreibt sie die Auflösung der Ehe. Sie spricht offen aus, dass Vanyas Motive nicht aus Liebe, sondern aus Trotz gegenüber seiner Mutter entstanden sind. Mit erhobenem Kopf verlässt sie die Szenerie, während Galina jeden Versuch einer Entschuldigung unterbindet.

Igor begleitet Ani zurück nach Brooklyn. Dort kommt es zu einem offenen Gespräch über die vergangenen Ereignisse. Ani wirft Igor vor, sie körperlich missbraucht zu haben, was dieser bestreitet. Am nächsten Morgen bringt er sie nach Hause und gibt ihr den Ehering zurück. Ani lässt sich auf Intimität ein, doch sie bricht schließlich in Tränen aus. Igor hält sie fest, während Ani all das verarbeitet, was sie in den vergangenen Tagen erlebt hat.

Filmkritik von „Anora“

Sean Bakers „Anora“ verknüpft soziale Themen mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte, ohne in Kitsch zu verfallen. Die Hauptfigur Ani wird durch Mikey Madison eindrucksvoll und glaubwürdig verkörpert. Ihre Entwicklung von einer Stripperin hin zu einer Frau mit Ansprüchen, Zweifeln und Haltung verläuft nachvollziehbar. Baker verzichtet auf einfache Gut-und-Böse-Zeichnungen und stellt komplexe Abhängigkeiten in den Mittelpunkt. Durch präzise Dialoge und klare Bilder entsteht eine dichte Atmosphäre, die konstant Spannung aufbaut.

Vanya, gespielt von Mark Eydelshteyn, erscheint zunächst naiv, offenbart aber schnell emotionale Unsicherheiten. Die Beziehung zwischen ihm und Ani basiert auf gegenseitigem Nutzen, wird aber durch äußere Machtverhältnisse erschüttert. Bakers Inszenierung bleibt ruhig, nutzt aber gezielt Tempo- und Tonwechsel. Vor allem die zweite Hälfte des Film verdeutlicht die Ungleichgewichte zwischen Herkunft, Geld und Entscheidungsfreiheit. „Anora“ zeigt präzise, wie dünn das Gleichgewicht zwischen persönlichem Wunsch und gesellschaftlicher Realität sein kann.

Letzte Aktualisierung am 6.09.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API