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Der Film „Snow“ ist ein Drama aus dem Jahr 2008 und erzählt von Bosnien aus dem Jahr 1997. Zwei Jahre nach dem Friedensvertrag von Dayton spürt man immer noch die Folgen des Krieges im Bergdorf Slavno. Die Auswirkungen sind deutlich zu sehen. Insgesamt leben sechs Frauen hier mit einem Imam und seinem behinderten Enkel und weiteren Kindern. Nirgendswo ist auch nur ein einziger Mann zu sehen.
Der Film geht eine Stunde und 40 Minuten lang und hat eine Altersfreigabe von zwölf Jahren.
Der Film „Snow“ wurde unter der Regie von Aida Begic gedreht. Das dazugehörige Drehbuch wurde von ihr, Faruk Sabanovic, Franz, Rodenkirchen und Elma Tataragic geschrieben. Produziert wurde der Film sowohl in Bosnien, Herzegowina, Deutschland als auch in Frankreich und Iran von Francois D´Artemare, Benny Drechsel, Amra Baksic, Adis Djapo, Tina Smalcelj, Camo, Elma Tataragic und Karsten Stöter. Die Originalsprache des Films war Bosnisch. Für die musikalische Untermalung hat Igor Camo gesorgt. Erol Zubcevic war für die Kamera, während Miralem Zubcevic für den Schnitt zuständig war.
Die Besetzung bestand aus mehreren wichtigen Personen, wie zum Beispiel die vier Hauptdarstellerinnen Zana Marjanovic (Alma), Jasna Beri (Nadija), Sadzida Setic (Jasmina) und Vesna Masic (Safija). Nebenrollen, die für die Handlung wichtig waren, sind Mehmed (Emir Hadzihafizbegovic), Nena Fatima (Irena Mulamuhic), Sabrina (Jelena Kordic), Miro (Jasmin Geljo), Marc (Dejan Spasic), Lejla (Alma Terzic), Hamza (Muhamed Hadzovic), Ali (Benjamin Dip), Zehra (Nejla Keskic), Hana (Mirna Zdralovic) und Azra (Emina Mahmutagic).
Der Film spielt im Herbst 1997 in dem kleinen bosnischen Dorf Slavno in Ostbosnien. Nur die Frauen und Mädchen sind nach dem Krieg noch übrig, zusammen mit einem alten Großvater, der Imam von Beruf ist und selbst einen kleinen Jungen zu hause hat. Alle Männer sind aufgrund des Bosnienkrieges verschwunden und nicht mehr auffindbar. Sie wurden wahrscheinlich Opfer serbischer Tschetniks. Die Frauen vertreiben sich den Abend mit Spielen, bei denen die Eigenschaften der vermissten Personen pantomimisch nachgestellt werden sollten. Hier handelt es sich um den verzweifelten Versuch, seine Liebsten nicht zu vergessen.
Die unternehmungslustigste der Frauen namens Alma ist eine junge Witwe und versucht, den Familien beim Überleben zu helfen, indem sie Gebäck und Pflaumenmarmelade herstellt, aber das Dorf ist viel zu weit vom Markt entfernt, um regelmäßig Kunden zu haben. Zufällig treffen sie und eine andere Frau auf einen Lastwagenfahrer namens Hamza aus Zvornik, der den beiden anbietet, die Waren am darauffolgenden Mittwoch für sie zum Markt zu bringen. Er hält sich jedoch nicht an die Vereinbarung.
Plötzlich betreten Miro und Marc, serbische Agenten, die ausländische Firmen unterstützen, die Stadt und wollen das ganze Areal für 70.000 Mark ersteigern. Nach der Diskussion über den Vorschlag stimmt die Hälfte der Frauen des Dorfes zu und hofft auf ein besseres Leben in der Stadt. Alma und ihre kranke und alte Schwiegermutter Safija widersetzen sich jedoch, auch wenn der Winter naht und das Dorf Gefahr läuft, ganz von der Außenwelt isoliert zu bleiben. Nach einer Fehlfunktion ihres Autos und einem plötzlichen Sturm müssen die Vertragshändler im Dorf bleiben. Einer von ihnen, Miro, wird verletzt und enthüllt schließlich, dass die Leichen der verlorenen Kinder in der Blauen Grotte begraben sind. Einer der Waisenjungen hat ihn nämlich erkannt und auffliegen lassen.
Alle Dorfbewohner reisen, um die Überreste zu finden und sich mit ihren Erinnerungen zu versöhnen. Am Tag darauf fällt leise der erste Schnee, als Hamza, der Lastwagenfahrer, der vorgeschlagen hatte, ihre Waren zum Markt zu bringen, hereinfährt.
Der Film „Snow“ geht unter die Haut und ist nichts für schwache Nerven, da ruinierte Orte und Leichen gezeigt werden, an die man sich auch noch nach dem Film erinnert. Die Inszenierung bleibt dennoch behutsam, da man der Protagonistin nicht zu nahe treten möchte. Es wird die Monotonie des Alltags gezeigt. Die Handlung wird mit konventionellen dramaturgischen Mitteln vorangetrieben. Die Regisseurin wollte nämlich ein abgerundetes Ende. Die durchsichtige Symbolik der ganzen Unglücksfälle wirkt an manchen Stellen aufdringlich. Es wird ein Hoffnungsschimmer sichtbar, der durch den Schnee verkörperlicht wird. Die Spuren der Vergangenheit sollen durch den Schnee verdeckt werden, damit die Frauen endlich einen Neubeginn wagen können.
Die Endszene zeigt, dass ein Neubeginn möglich ist, da Hamza den Frauen helfen will, ihre Produkte zu verkaufen und unabhängig zu sein. Schließlich will man das eigene Dorf nicht den ehemaligen Feinden überlassen. Ob er ihnen nun hilft oder nicht, wird nicht gezeigt. Es bleibt den Zuschauern also selbst überlassen, wie sie sich das genaue Ende vor Augen ausmalen.
Es werden viele Szenen gezeigt, die einem das Herz brechen und sogar den Atem für einen Moment stocken lassen. Das nackte Überleben geht den Zuschauern unter die Haut, was der Grund ist, warum der Film überwiegend gut ankam. Der Balkankrieg wird hier schnell zusammengefasst und man kann etwas dazulernen. Im Jahr 2008 wurde der Film „Snow“ sogar beim Filmfestival von Cannes mit dem Grand Prix ausgezeichnet.
Letzte Aktualisierung am 30.09.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API