Rheingold

Der Film „Rheingold“ erzählt die beeindruckende Geschichte von Giwar Hajabi, besser bekannt als der Rapper Xatar. Der Film, eine Mischung aus Biopic und Gangsterdrama, entführt uns in eine Welt, in der Träume und Realität, Musik und Kriminalität eng miteinander verwoben sind. Von den iranischen Wurzeln Hajabis bis hin zu den dunklen Straßen Bonns entfaltet sich eine Erzählung über Aufstieg, Fall und Wiedergeburt. Regisseur Fatih Akin, bekannt für seine intensiven Charakterporträts, zeichnet hier eine fesselnde Geschichte.

Rheingold
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Emilio Sakraya, Mona Pirzad, Kardo Razzazi (Schauspieler)
  • Fatih Akin (Regisseur) - Fatih Akin (Autor) - Fatih Akin (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren

Der Film beginnt mit Szenen aus Giwars Kindheit, die durch Flucht und familiäre Herausforderungen geprägt ist. Sie bilden den Grundstein für seinen späteren Lebensweg. Diese frühen Erfahrungen, gezeichnet von Verlust und Entbehrung, prägen seine Persönlichkeit und seinen unstillbaren Drang nach Erfolg. Als Erwachsener findet Giwar in der Welt des Hip-Hop und in kriminellen Machenschaften seinen Ausweg. Diese zwei Welten kollidieren spektakulär und führen zu einem Punkt, an dem Giwar sich zwischen Musik und Verbrechen entscheiden muss. „Rheingold“ ist somit nicht nur ein Film über einen Rapper, sondern auch ein tiefer Einblick in die Seele eines Mannes, der zwischen zwei Welten steht.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Rheingold“

Rheingold„, ein Spielfilm von 2022, inszeniert von Fatih Akin, erzählt die Geschichte des deutschen Rappers und Musikproduzenten Xatar. Basierend auf Xatars autobiografischem Roman „Alles oder Nix“, bildet das Gangster-Drama das Leben des Künstlers ab. Die Hauptrolle spielt Emilio Sakraya als erwachsener Giwar „Xatar“ Hajabi, mit Ilyes Raoul als jugendliche Version. Neben diesen zentralen Figuren tragen Arman Kashani, Mona Pirzad, Kardo Razzazi, Sogol Faghani und weitere das filmische Erlebnis.

Die Dreharbeiten erstreckten sich über mehrere Monate des Jahres 2021. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Bonn, verschiedenen deutschen Bundesländern und darüber hinaus. Internationale Szenen entstanden in den Niederlanden, Marokko und Mexiko, wo die finalen Aufnahmen erfolgten. Diese breite geografische Streuung verleiht dem Film Authentizität und Vielfalt.

Fatih Akin, der nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch schrieb und an der Produktion beteiligt war, arbeitete mit einem beeindruckenden Team. Zu diesem gehören Kameramann Rainer Klausmann und Cutter Andrew Bird. Die Musik stammt von Giwar Hajabi selbst, was dem Film eine persönliche Note verleiht. Mit einer Länge von 138 Minuten und einer Altersfreigabe ab 16 Jahren spricht „Rheingold“ ein breites Publikum an.

Handlung vom Film „Rheingold“

„Rheingold“ erzählt die Geschichte von Giwar Hajabi, später bekannt als Xatar. Im Iran geboren, flieht seine Familie als iranische Kurden in den 1980er-Jahren nach Deutschland. Giwars Eltern, beide Musiker, legen Wert auf seine musikalische Bildung, doch das Leben in einer Bonner Sozialbausiedlung ist hart. Nachdem sein Vater, ein Dirigent, die Familie verlässt, gerät Giwar auf Abwege. Sein Weg in die Kriminalität beginnt harmlos mit dem Kopieren von Pornos, steigert sich aber bald zum Drogenhandel.

Giwar, der sich durch Kraft- und Kampfsport körperlich stärkt, erhält den Spitznamen ‚Xatar‘. Bei einem Clubbesuch kreuzt sein Weg den von SSIO, einem aufstrebenden Rapper. Xatar findet bald seinen Beatproduzenten und startet seine musikalische Karriere. Doch das Leben als Großdealer bleibt nicht ohne Risiken. Nach einer knapp entkommenen Razzia flieht Xatar in die Niederlande. Dort beginnt er ein Musikstudium, das er jedoch vernachlässigt, um ein Türsteher- und Clubunternehmen aufzubauen. Nach Aufhebung seines Haftbefehls kehrt er nach Deutschland zurück und plant, ein Musiklabel zu gründen. Doch um die Startfinanzierung zu sichern, verstrickt er sich in ein riskantes Drogengeschäft.

Schulden beim Kartell

Xatar steht bald in der Schuld eines Drogenkartells. Um sich zu befreien, plant er einen Goldraub. Der Raub zieht fatale Konsequenzen nach sich. Auf der Flucht landet Xatar in einer syrischen Haftanstalt, wo er gefoltert wird, bevor er nach Deutschland ausgeliefert und zu einer Haftstrafe verurteilt wird. Im Gefängnis erkennt er, dass er seine Zeit für die Musik nutzen will. Heimlich nimmt er Texte auf, die über geschmuggelte SD-Karten an seinen Produzenten gelangen. So entsteht seine erste CD.

Im Gefängnis erlebt Xatar einen Moment der Ironie. Ein Haftwärter bittet ihn um ein Autogramm auf der CD seines Sohnes, und Xatar hält erstmals seine eigene CD in den Händen. Die Handlung springt in die Gegenwart, wo wir einen erfolgreichen Xatar sehen. Er lebt in einem Haus am Rhein, finanziert durch Plattenverkäufe. In einem Gespräch mit seiner Tochter betont er, kein Krimineller mehr zu sein. Auf ihre Frage nach dem geraubten Gold flüstert er ihr eine Antwort zu.

Die letzte Szene des Films ist eine visuell starke Anspielung. Die Kamera taucht in den Rhein, vorbei an drei Meerjungfrauen, die an einem großen Goldklumpen vorbeischwimmen. Dieser Verweis auf die Rheintöchter aus der Oper „Das Rheingold“ schließt den Kreis zu Giwars Kindheitserlebnissen mit seinem Vater. So verbindet der Film die raue Realität von Xatars Leben mit den mythologischen Elementen seiner Kindheitserinnerungen.

Filmkritik von „Rheingold“

In „Rheingold“ widmet sich Fatih Akin, bekannt für seinen Film „Gegen die Wand“, der wahren Geschichte des Rappers Xatar, bürgerlich Giwar Hajabi. Dieser zeichnet sich durch seinen Aufstieg aus ärmlichen Verhältnissen und seine anschließende Musikkarriere aus. Der Film beginnt mit Giwars früher Jugend, geprägt von Flucht und familiären Problemen, und beleuchtet seine Hinwendung zum Hip-Hop. Dennoch liegt der Fokus stark auf Giwars krimineller Laufbahn. Sein Einstieg in die Kriminalität und der folgende Goldraub werden ausführlich dargestellt. Diese Sequenzen sind zwar packend inszeniert, sorgen jedoch für narrative Unausgeglichenheit.

Das Drehbuch zeigt Xatars frühe Begegnungen mit der Musikwelt und seine Versuche, ein Musiklabel zu gründen. Diese Momente wirken jedoch nebensächlich, fast als wären sie nur ein Lückenfüller. Die Darstellung von Xatars musikalischem Werdegang erscheint konstruiert und wenig überzeugend. Der Film lässt den Zuschauer zweifeln, ob Xatars Musikkarriere aus echter Leidenschaft oder bloßer Langeweile im Gefängnis entstand. Akins Versuch, einen Gangsterfilm mit einem Musiker-Biopic zu verbinden, scheint hier zu kurz zu greifen. Die Metamorphose von Xatar vom Kriminellen zum Künstler wird nur oberflächlich behandelt.

Obwohl „Rheingold“ in einigen Momenten überzeugt, bleibt das Gesamtwerk hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Darstellungen des Gangsterlebens wirken teilweise ermüdend und die Dialoge aufgesetzt. Emilio Sakraya und Ilyes Moutaoukkil liefern als Xatar beeindruckende Performances, die jedoch durch die ungleichmäßige Erzählstruktur des Films gebremst werden. Akin präsentiert ein visuell ansprechendes Werk, das in seiner Gesamtheit jedoch zu episodisch und zerfahren wirkt, um sein volles Potenzial zu entfalten.

Letzte Aktualisierung am 29.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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