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„Miss Undercover“ kombiniert Polizeiarbeit mit der Welt der Schönheitswettbewerbe, ohne sie einander anzupassen. Der Kontrast steht im Zentrum: Grob trifft auf glatt, Routine auf Inszenierung. Der Film stellt ein Spannungsfeld her, in dem äußere Form und beruflicher Ernst nebeneinanderlaufen. Dabei entsteht keine Überhöhung, sondern ein Rahmen, in dem Gegensätze nebeneinander bestehen dürfen.
Gracie wird nach einem missglückten Einsatz vom Außendienst abgezogen. Als sich eine neue Bedrohung rund um eine Misswahl abzeichnet, kehrt sie als Bewerberin zurück – allerdings nicht freiwillig. Ein Coach übernimmt ihre Transformation, während im Hintergrund die Ermittlungen stocken. Die Hinweise führen schließlich zu internen Verbindungen, die weit über das Wettbewerbsformat hinausreichen. Wie verändert der Fall Gracie – und was bleibt am Ende von der Tarnung?
„Miss Undercover“ ist eine US-amerikanische Actionkomödie aus dem Jahr 2000 mit einer Laufzeit von 109 Minuten. Die Regie übernahm Donald Petrie, das Drehbuch stammt von Marc Lawrence, Katie Ford und Caryn Lucas. Die Musik komponierte Ed Shearmur, während László Kovács die Kamera führte und Billy Weber den Schnitt übernahm. Sandra Bullock, die auch als Produzentin mitwirkte, verkörpert die FBI-Agentin Gracie Hart. In weiteren Rollen spielen Benjamin Bratt als Eric Matthews, Michael Caine als Victor Melling, Candice Bergen als Kathy Morningside, Ernie Hudson als Harry McDonald und William Shatner als Stan Fields.
Gedreht wurde der Film unter anderem in New York City, San Antonio, Austin und Weehawken. Wichtige Szenen entstanden im Driskill Hotel, an der Bass Concert Hall und im Omni Austin Hotel. „Miss Undercover“ erhielt eine FSK-Freigabe ab 12 Jahren. Die deutsche Erstausstrahlung fand am 19. September 2004 auf RTL statt. Mit einem Einspielergebnis von über 212 Millionen US-Dollar weltweit entwickelte sich der Film zu einem großen finanziellen Erfolg. Eine Fortsetzung erschien im Jahr 2005.
Gracie Hart greift schon als Kind ein, wenn jemand unfair behandelt wird. In der Schule trennt sie zwei kämpfende Jungs, doch ihr Mut kommt nicht gut an. Der Junge, den sie mag, fühlt sich gedemütigt, weil er Hilfe von einem Mädchen bekommt. Als er sie harsch zurückweist, schlägt sie zu. Jahre später arbeitet Gracie beim FBI. Sie ist schlagfertig, direkt und unkonventionell. Während eines Einsatzes weicht sie vom Protokoll ab, um einem Kriminellen das Leben zu retten. Ihr Eingreifen endet in einem Desaster, und sie landet hinter einem Schreibtisch.
Ein Drohbrief kündigt ein Attentat bei der Miss-United-States-Wahl an. Eric Matthews, Gracies Kollege, übernimmt die Leitung der Ermittlung. Gracie liefert wichtige Ideen, doch Eric nimmt die Lorbeeren. Als verdeckte Ermittlerin soll eine Agentin am Wettbewerb teilnehmen. Da keine der Kandidatinnen geeignet ist, schlägt Eric Gracie vor. Sie ersetzt Miss New Jersey und erhält ein intensives Coaching vom exzentrischen Victor Melling. Widerwillig lässt sich Gracie auf das Makeover ein und lernt, wie sie sich auf der Bühne präsentieren soll.
Gracie freundet sich mit Cheryl an, der Miss Rhode Island. Sie mischt sich unter die Teilnehmerinnen und bleibt aufmerksam. Verdächtige gibt es viele – darunter die Organisatorin Kathy Morningside, ihr Assistent Frank und selbst Cheryl. In einer heimlichen Aktion lädt Gracie die Finalistinnen zum Feiern ein, um sie besser kennenzulernen. Dabei erfährt sie, dass Kathy einst unter dubiosen Umständen zur Siegerin gekürt wurde. Als Gracie ihre Theorie meldet, stößt sie auf taube Ohren. Die Ermittlungen werden eingestellt, weil der ursprüngliche Täter bereits gefasst wurde.
Trotz Abzug ihrer Einheit bleibt Gracie vor Ort. Zusammen mit Victor und dem zurückgekehrten Eric kommt sie der Wahrheit näher. In letzter Sekunde erkennt Gracie, dass der Sprengsatz in der Siegerkrone steckt. Mit einem beherzten Wurf rettet sie Cheryl und alle Anwesenden vor der Explosion. Kathy und Frank werden verhaftet. Die Motive wurzeln tief in Kathys Vergangenheit. Am Ende wird Gracie nicht nur als Heldin gefeiert – sie erhält außerdem den Titel „Miss Congeniality“ von ihrer neuen Freundin Cheryl und beginnt, die Werte des Wettbewerbs neu zu verstehen.
„Miss Undercover“ verbindet klassische Actionelemente mit komödiantischem Timing und einer überraschend stimmigen Hauptfigur. Sandra Bullock trägt den Film mit souveränem Gespür für Tempo, Körperkomik und emotionalem Unterton. Ihre Figur wirkt glaubhaft, weil sie nicht überzeichnet, sondern nachvollziehbar bleibt. Die Umwandlung einer ungehobelten FBI-Agentin zur anpassungsfähigen Schönheitskönigin folgt klarer Dramaturgie, ohne an Tempo zu verlieren. Dabei setzen Regie und Schnitt auf Kontraste, die sowohl komisch als auch strukturell wirksam funktionieren.
Obwohl der Spannungsbogen punktuell vorhersehbar wirkt, sorgt das Setting für ausreichend Abwechslung. Der Wechsel zwischen Ermittlungsarbeit und Bühnenwelt schafft Momente mit Witz, aber auch mit echtem Rhythmus. Nebenfiguren wie Victor Melling oder Cheryl Frasier bleiben markant und tragen dazu bei, dass die Geschichte nie ins Leere läuft. Die finale Zuspitzung nutzt klassische Thriller-Muster, ohne ihren komödiantischen Tonfall zu verlieren. So gelingt dem Film ein Stil, der weder anbiedert noch überfordert. „Miss Undercover“ bietet damit ein durchweg stabiles Kinoerlebnis mit Charakter und Struktur.
Letzte Aktualisierung am 1.11.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API