Liebesleben

Liebesleben“ ist ein Film von Maria Schrader, der auf dem gleichnamigen Bestseller von Zeruya Shalev basiert. Die Geschichte dreht sich um die junge Jara, die seit Jahren verheiratet ist und eine vielversprechende Karriere an der Universität hat. Ihre scheinbar perfekte Welt beginnt jedoch zu bröckeln, als ihr Vater zu seinem 60. Geburtstag nicht zu ihrem Picknick erscheint und ihre Mutter feindselig auf das Wiedersehen mit einem alten Familienfreund, Arie, reagiert. Arie, der in Paris gelebt hat, kehrt nach Israel zurück, da seine Frau sterbenskrank ist. Jara beginnt eine intensive und oft selbstzerstörerische Beziehung mit ihm.

Liebesleben
  • FSK 16
  • Garty, Neta, Serbedzija, Rade, Feldshuh, Tovah (Schauspieler)
  • Schrader, Maria (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren

Die Beziehung zu Arie wirft Jara in eine emotionale Achterbahnfahrt. Er behandelt sie respektlos, doch sie fühlt sich immer wieder zu ihm hingezogen. Arie beschreibt sich als gelangweilt und ständig auf der Suche nach stärkeren Reizen. Jara wird zunehmend hin- und hergerissen zwischen ihrem bisherigen Leben mit ihrem Mann Joni und den leidenschaftlichen, aber schmerzhaften Begegnungen mit Arie. Die Enthüllungen über die Verbindungen ihrer Eltern zu Arie lassen Jara schließlich viele ihrer langjährigen Unsicherheiten verstehen. Doch kann sie am Ende wirklich Frieden mit ihrer Vergangenheit finden?

Drehorte, Regie und Besetzung von „Liebesleben“

Der deutsch-israelische Spielfilm „Liebesleben“ (hebräisch חיי אהבה) aus dem Jahr 2007 unter der Regie von Maria Schrader basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Zeruya Shalev. Das Drehbuch schrieben Maria Schrader und Laila Stieler. Produziert wurde der Film von Stefan Arndt und Andro Steinborn, die Musik komponierte Niki Reiser. Die Kamera führte Benedict Neuenfels, der Schnitt lag in den Händen von Antje Zynga. Die Hauptrollen besetzen Neta Garty als Jara, Rade Šerbedžija als Arie, Tovah Feldshuh als Hannah und Stephen Singer als Leon. Weitere Darsteller sind Ishai Golan als Joni, Aryeh Moskona als Nathan, Caroline Sihol als Josephine, Assi Dayan als Jaras Professor und Clara Khoury als Schira. Zeruya Shalev spielt eine kleine Nebenrolle als Bibliothekarin.

Der Film, der an Drehorten in Köln, Nordrhein-Westfalen gedreht wurde, hat eine Länge von 114 Minuten und eine Altersfreigabe von FSK 16. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter zwei Bayerische Filmpreise für die beste Kamera (Benedict Neuenfels) und die beste Musik (Niki Reiser) sowie eine Auszeichnung beim Filmfest in Rom. Bei den Deutschen Filmpreisen 2008 gewann Benedict Neuenfels ebenfalls den Preis für die beste Kamera, und Christian M. Goldbeck wurde für das beste Produktionsdesign nominiert. Die Produktionsfirmen waren Bayerischer Rundfunk (BR), Transfax Film Productions und X-Filme Creative Pool. Der weltweite Bruttoertrag des Films „Liebesleben“ betrug 1.186.250 US-Dollar.

Handlung vom Film „Liebesleben“

Die junge Jara lebt seit einigen Jahren in einer stabilen Ehe. Ihre Karriere an der Universität sieht vielversprechend aus und ihre Wohnung ist komfortabel. Trotz dieser positiven Aspekte ihres Lebens, erlebt sie Enttäuschung, als ihr Vater seinen 60. Geburtstag feiert und nicht zu dem von ihr organisierten Picknick erscheint. Seine Unsicherheit und Schwierigkeiten fallen ihr sofort auf. Ihre Mutter reagiert feindselig, als Arie, ein alter Freund der Familie, nach Israel zurückkehrt. Arie hat in Paris gelebt, während seine Frau nun sterbenskrank in einer Klinik liegt. Jara beginnt eine sexuelle Beziehung mit Arie.

Arie behandelt Jara respektlos, dennoch zieht es sie immer wieder zu ihm hin. Er beschreibt sich als gelangweilt und sucht ständig nach stärkeren Reizen. Jara steht zwischen ihrem bisherigen Leben mit ihrem Mann Joni und der selbstzerstörerischen Suche nach Alternativen. Sie lässt sich wiederholt auf sexuelle Begegnungen mit Arie ein. In diesen Momenten wird die Verbindung zu ihrem Vater und ihrer Mutter immer deutlicher. Arie hatte einst Jaras Mutter geliebt, aber da er keine Kinder bekommen konnte, heiratete sie Jaras Vater. Arie zog nach Paris, was die Beziehung weiter belastete.

Vergangenheit und Erkenntnisse

In Paris suchte Jaras Mutter Arie auf, doch er wies ihren Wunsch nach einem gemeinsamen Leben zurück. Jaras Vater nahm seine Familie wieder auf, musste jedoch einige Zeit später wegen Depressionen für sechs Monate in die Klinik. Diese Geschichte bleibt lange Zeit unausgesprochen. Am Ende erfährt Jara von Arie die wahren Hintergründe, warum ihre Mutter sie nie lieben konnte. Diese Erkenntnis bringt Jara eine gewisse Erleichterung und hilft ihr, die komplexe Dynamik ihrer Familie besser zu verstehen. Arie bleibt ein ambivalenter Charakter in ihrem Leben.

Jaras Beziehung zu Arie bringt sie dazu, viele Aspekte ihrer Vergangenheit und Gegenwart zu hinterfragen. Die Enthüllungen über die Familiengeschichte klären viele ihrer langjährigen Unsicherheiten. Trotz der negativen Auswirkungen der Affäre mit Arie, findet Jara schließlich ein gewisses Maß an Frieden. Ihre Erkenntnisse über die vergangenen Ereignisse und die daraus resultierenden Gefühle helfen ihr, ihre eigene Identität und die Beziehung zu ihrer Mutter neu zu bewerten. So endet die Geschichte von „Liebesleben“ mit einer bittersüßen Note der Selbstfindung und inneren Klärung.

Filmkritik von „Liebesleben“

Liebesleben“ unter der Regie von Maria Schrader bietet eine komplexe Erzählung, die dennoch viele Zuschauer unbefriedigt lässt. Der Film basiert auf Zeruya Shalevs Bestseller, doch die Umsetzung auf der Leinwand wirkt oft fragmentiert. Neta Garty liefert eine überzeugende Darstellung der zerrissenen Jara, während Rade Šerbedžija als Arie eher blass bleibt. Trotz starker schauspielerischer Leistungen wirkt die Handlung durch die zahlreichen Rückblenden und emotionalen Verstrickungen überladen. Die Beziehung zwischen Jara und Arie erscheint oft unverständlich, was die emotionale Bindung zum Publikum erschwert.

Visuell beeindruckt der Film mit seiner Kameraführung von Benedict Neuenfels, die Atmosphäre und Spannung gut einfängt. Dennoch leidet die Geschichte unter einem unausgewogenen Drehbuch, das tiefere Einblicke in die Charaktere vermissen lässt. Die musikalische Untermalung von Niki Reiser passt gut, kann aber die narrative Schwäche nicht kompensieren. Die Themen Liebe und Selbstzerstörung werden zwar behandelt, doch bleiben viele Fragen offen. Insgesamt bleibt „Liebesleben“ hinter seinen Möglichkeiten zurück und bietet zwar einige bewegende Momente, verfehlt jedoch das Potenzial, eine wirklich packende Geschichte zu erzählen.

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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