Electroboy

In „Electroboy“ porträtiert Regisseur Marcel Gisler das komplexe Leben von Florian Burkhardt. Dieser verließ sein enges Schweizer Umfeld, um in der Welt Ruhm und Anerkennung zu finden. Der Film zeigt, wie er sich immer wieder neu erfindet und verschiedene Karrieren einschlägt – von einem erfolgreichen Fotomodell über einen Webdesign-Pionier bis hin zu einem bekannten Musikdesigner. Durch Interviews und persönliche Erzählungen wird das faszinierende und zugleich problematische Leben Burkhardts enthüllt. Besonders das lange Gespräch mit Burkhardt in seiner Wohnung gibt tiefe Einblicke in seine Psyche und die Unterstützung durch seinen Mentor Urs „Fidji“ Keller.

Electroboy
  • Burkhardt, Florian, Burkhardt, Hildegard, Burkhardt, Peter J. (Schauspieler)
  • Lang, Anne-Catherine(Produzent) - Gisler, Marcel(Autor)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren

Während Burkhardts äußerer Erfolg glanzvoll erscheint, zeigt der Film auch seine inneren Konflikte und Ängste. Gisler nutzt eine dokumentarische Dramaturgie, um die verschiedenen Facetten seines Lebens darzustellen. Der Film wandelt sich zu einem intensiven Familiendrama und zeigt die emotionalen und psychischen Kämpfe der Charaktere. Gislers aktive Rolle im Film verleiht ihm eine zusätzliche Dimension und Authentizität. Wie gelingt es Florian Burkhardt, die Balance zwischen äußerem Glanz und innerem Frieden zu finden?

Drehorte, Regie und Besetzung von „Electroboy“

Der Dokumentarfilm „Electroboy“ von 2014 unter der Regie von Marcel Gisler. Der Film, der 117 Minuten dauert und eine Altersfreigabe von FSK 12 hat, präsentiert eine beeindruckende Besetzung: Florian Burkhardt als er selbst, Hildegard Burkhardt, Peter J. Burkhardt, Gregory David Mayo, Urs Keller (Fidji), Urs Althaus, Claudius Burkhardt und Theophil Butz. Die Produktion übernahm Anne-Catherine Lang, während Claudio (Balduin) Gianfreda die Musik beisteuerte, Peter Indergand die Kamera führte und Thomas Bachmann den Schnitt erledigte. Der Film wurde an diversen Orten in der Schweiz, Deutschland, Indien und den USA gedreht und feierte seine Premiere beim Internationalen Filmfestival von Locarno im Jahr 2014. Der Kinostart in der Schweiz war im November 2014 und in Deutschland sowie Österreich am 26. November 2015.

„Electroboy“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Zürcher Filmpreis 2014 und den Schweizer Filmpreis 2015 in den Kategorien bester Dokumentarfilm und beste Montage. Zudem war er auf der Auswahlliste für eine Nominierung beim Europäischen Filmpreis 2015. Weitere Anerkennung erhielt der Film beim Internationalen Dokumentarfilmfestival München 2015, wo er den Publikumspreis gewann. Die Finanzierung wurde durch das Bundesamt für Kultur, das Schweizer Fernsehen, die Zürcher Filmstiftung, die Filmstiftung St. Gallen, suissimage und die UBS Kulturstiftung ermöglicht.

Handlung vom Film „Electroboy“

Florian Burkhardt verlässt sein beengtes Schweizer Umfeld, um weltweit Ruhm und Anerkennung zu suchen. Der Film zeigt seine ständigen Neuanfänge, in denen er sich immer wieder neu erfindet. Als Model, Webdesign-Pionier und Musikdesigner erreicht er schnell Erfolg. Doch seine rastlose Suche nach Selbstverwirklichung wird zunehmend zu einer Flucht vor seiner eigenen Vergangenheit. Ein einschneidendes Ereignis aus seiner Jugend holt ihn schließlich ein, was seine glanzvolle Fassade ins Wanken bringt. Diese Konfrontation mit seiner Vergangenheit bildet einen zentralen Punkt im Film und zeigt die dunkleren Seiten seines schillernden Lebens.

Burkhardts schillerndes Leben wird von inneren Konflikten und Ängsten geprägt. Seine scheinbar perfekte äußere Welt steht in starkem Kontrast zu seinem inneren Kampf. Ein langes Interview in Burkhardts Wohnung bildet das Herzstück des Films. Burkhardt erzählt von seinem Aufstieg und den Höhenflügen in Los Angeles, begleitet von seinem Mentor Urs „Fidji“ Keller. Schrittweise wird Burkhardts Vergangenheit enthüllt und zeigt seine unglaublichen Selbst-Erfindungen, die oft schwer zu glauben sind. Diese Enthüllungen bieten einen tiefen Einblick in die Psyche eines Mannes, der immer auf der Suche nach mehr ist und dabei oft an seine eigenen Grenzen stößt.

Facettenreiches Leben

Am Ende wird die Geschichte zu einem Familiendrama, das die schmerzhaften Prozesse der Charaktere aufdeckt. Gisler verwendet eine dokumentarische Dramaturgie, um die verschiedenen Facetten von Burkhardts Leben darzustellen, und schafft es, eine Verbindung zwischen dem Publikum und den Protagonisten herzustellen. Seine Geschichte dient als Mahnung vor den Gefahren eines Lebens, das ausschließlich auf äußeren Erfolg ausgerichtet ist.

Filmkritik von „Electroboy“

Marcel Gislers Dokumentarfilm „Electroboy“ offenbart das faszinierende, aber auch turbulente Leben von Florian Burkhardt. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie Burkhardt sich immer wieder neu erfindet. Diese ständige Suche nach Anerkennung und Erfolg spiegelt seinen inneren Kampf wider. Ein zentrales Interview mit Burkhardt in seiner Wohnung bietet einen tiefen Einblick in seine Psyche. Hier berichtet er über seine spektakulären Erfolge und die Unterstützung seines Mentors Urs „Fidji“ Keller. Die sorgfältig aufgebauten, jedoch oft schwer fassbaren Selbstinszenierungen von Burkhardt werden schrittweise enthüllt und bieten ein eindrucksvolles Bild seiner inneren Konflikte.

Der Film wandelt sich allmählich zu einem intensiven Familiendrama, das die emotionalen und psychischen Kämpfe der Charaktere zeigt. Gisler nutzt eine dokumentarische Dramaturgie, um die Tiefen und Untiefen von Burkhardts Leben darzustellen, und schafft es, das Publikum emotional zu fesseln. Das aktive Eingreifen des Regisseurs in die Erzählung gibt dem Film eine zusätzliche Dimension und erhöht dessen Authentizität. Die packende Darstellung der Zerbrechlichkeit von Burkhardts äußerem Glanz im Gegensatz zu seinem inneren Leid verdeutlicht die Gefahren eines Lebens, das ausschließlich auf äußeren Erfolg fokussiert ist. Diese meisterhafte Dokumentation wurde zurecht mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet​.

Letzte Aktualisierung am 6.09.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API