Die Fabelmans

Die Fabelmans“ öffnet das Fenster zu einer Ära, in der das Kino noch ein junges, verzauberndes Medium war. Dieser Film, ein autobiografisches Meisterwerk von Steven Spielberg, zeichnet die Anfänge eines angehenden Filmemachers nach. Wir folgen Sammy Fabelman, gespielt von dem jungen und talentierten Meteo Zoryon Francis DeFord, auf seinem Weg zur Selbstentdeckung. Seine Reise beginnt in den 1950er Jahren in einem beschaulichen Vorort von New Jersey. Dort erlebt er den Zauber des Kinos zum ersten Mal. Diese Erfahrung setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihn auf einen lebenslangen Pfad der Kreativität und Leidenschaft führt.

Die Fabelmans [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Michelle Williams, Paul Dano, Seth Rogen (Schauspieler)
  • Steven Spielberg (Regisseur) - Steven Spielberg (Autor) - Kristie Macosko Krieger (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Die Kamera fängt die idyllische Welt von Sammy ein, durchsetzt mit den Farben und Klängen einer vergangenen Zeit. Die Darstellungen von Michelle Williams und Paul Dano als Sammys Eltern, Mitzi und Burt Fabelman, verleihen der Erzählung Tiefe und Authentizität. Ihre komplexe Beziehung, geprägt von Liebe, Konflikten und künstlerischen Ambitionen, bildet das emotionale Gerüst des Films. Spielberg gelingt es, die Zuschauer in die intimen Momente von Sammys Familie einzutauchen zu lassen. Er verwebt geschickt die Realität mit der Fantasie, um eine Geschichte zu erzählen, die sowohl persönlich als auch universell ist.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Die Fabelmans“

Die Fabelmans„, ein Drama aus dem Jahr 2022, weist eine Länge von 151 Minuten auf und ist ab 12 Jahren freigegeben. Steven Spielberg führte Regie und trug auch zum Drehbuch bei, zusammen mit Tony Kushner. Die Hauptrollen spielen Gabriel LaBelle als Sammy Fabelman und Michelle Williams als Mitzi Fabelman. Weitere bedeutsame Darsteller sind Paul Dano, Seth Rogen, Julia Butters und Keeley Karsten.

Die Dreharbeiten fanden im Sommer 2021 in Kalifornien statt, wo Spielbergs Familie einst hinzog. Zu den Schauplätzen zählten Los Angeles, Moorpark, Malibu Beach, Whittier und die Universal Studios in Hollywood. Janusz Kamiński, der Kameramann, arbeitete mit Spielberg schon bei „West Side Story“ und anderen Projekten zusammen. Diverse ARRI-Kameras kamen dabei zum Einsatz.

Die Fabelmans erhielten hohe Anerkennung und wurden in die Top Ten des American Film Institute für 2022 aufgenommen. Im IndieWire Critics Poll erreichte der Film Platz fünf. Bei den Oscars 2023 wurde John Williams‘ Musik in eine Shortlist aufgenommen. Bei den British Academy Film Awards 2023 fand sich der Film in mehreren Longlists wieder, unter anderem für Beste Hauptdarstellerin (Michelle Williams).

Handlung vom Film „Die Fabelmans“

„Die Fabelmans“ erzählt die Geschichte von Sammy Fabelman. Alles beginnt 1952 in New Jersey, als Sammys Eltern, Mitzi und Burt, ihn zu seinem ersten Kinofilm mitnehmen. Der Film ist „The Greatest Show on Earth“. Sammy ist fasziniert von einer Zugszene. Er bittet um ein Modellset für Chanukka. Eines Nachts lässt er es abstürzen. Mitzi versteht seine Absichten. Sie erlaubt ihm, eine weitere Unfallszene zu filmen. Sammy nutzt dazu Burts 8-mm-Kamera. Bald filmt er regelmäßig, manchmal mit seinen Schwestern. 1957 bietet sich für Burt eine neue Arbeitsstelle in Phoenix, Arizona, an. Die Familie zieht um. Auf Mitzis Drängen kommt auch Burts Freund und Geschäftspartner Bennie Loewy mit.

In den folgenden Jahren entwickelt sich Sammy weiter als Filmemacher. Als Teenager dreht er Filme mit seinen Pfadfinderfreunden. Er experimentiert mit Postproduktionseffekten. Sammy erwirbt ein Abzeichen in Fotografie. Dann machen die Fabelmans einen Campingausflug, einschließlich Bennie. Sammy filmt ihren Urlaub. Kurz darauf stirbt Mitzis Mutter. Sie ist verzweifelt. Burt schenkt Sammy eine Filmschnittausrüstung. Er schlägt vor, aus dem Urlaubsmaterial einen Film zu machen, um Mitzi aufzumuntern. Sammy zögert zunächst, seinen nächsten Film zu planen. Burt sieht Sammys Leidenschaft für Film nur als Hobby. Er besteht darauf, dass der Heimfilm wichtiger ist. Am nächsten Morgen besucht Mitzis Onkel Boris, ein ehemaliger Löwenbändiger und Filmemacher, die Familie. Boris spricht nachts mit Sammy. Er erklärt ihm, dass Kunst und Familie oft im Widerspruch zueinander stehen.

Verborgene Wahrheiten

Sammy beginnt, das Urlaubsmaterial zu bearbeiten. Dabei entdeckt er Hinweise auf eine Affäre zwischen Mitzi und Bennie. Sammy und Mitzi geraten in einen Streit. Sammy hat sie und Bennie wochenlang schlecht behandelt. In einem Wutanfall schlägt Mitzi Sammy. Er hat ihr zuvor zugerufen, er wünschte sich, sie wäre nicht seine Mutter. Verzweifelt zeigt Sammy ihr das zusammengestellte Filmmaterial. Er verspricht, ihr Geheimnis zu bewahren. Kurz darauf wird Burt befördert. Ein weiterer Umzug steht an, diesmal nach Saratoga, Kalifornien. Bennie bleibt in Phoenix zurück. Er schenkt Sammy eine neue Kamera. Sammy lehnt sie zunächst ab. Bennie lässt ihn dafür bezahlen. Obwohl er die Kamera kauft, beschließt Sammy, sie nie zu benutzen.

Nach seiner Ankunft in Saratoga wird Sammy von Logan und Chad, zwei Mitschülern, antisemitisch beschimpft. Zudem beginnt er, mit der Christin Monica auszugehen. Bei einem Abendessen mit den Fabelmans schlägt Monica vor, den „Tag des Grabens“ am Strand zu filmen. Sammy akzeptiert, nachdem Monica ihm erzählt, dass ihr Vater eine 16-mm-Arriflex-Kamera hat. Nachdem die Familie von einer Mietwohnung in ein eigenes Haus umgezogen ist, geben Mitzi und Burt ihre Scheidung bekannt. Mitzi ist depressiv. Burt hat die Affäre entdeckt. Die Familie ist am Boden zerstört.

Von Abschlussball bis Hollywood

Beim Abschlussball gesteht Sammy Monica seine Liebe. Er bittet sie, mit ihm nach Hollywood zu gehen. Monica lehnt ab. Sie will an der Texas A&M University studieren. Die beiden trennen sich. Sammys Film „Ditch Day“ wird vorgeführt. Er ist ein Hit. Sammy stellt Logan positiv und Chad negativ dar. Logan konfrontiert Sammy. Sie einigen sich. Logan verteidigt Sammy gegen Chad. Am nächsten Morgen sprechen Mitzi und Sammy über die Zukunft. Sie rät ihm, seine Leidenschaft für das Filmemachen nicht aufzugeben.

Im folgenden Jahr lebt Sammy bei seinem Vater in Hollywood. Er möchte das College abbrechen. Aber er findet keine Arbeit in der Filmbranche. Burt akzeptiert widerwillig Sammys Leidenschaft. Er rät ihm, seinen Weg weiterzugehen. Sammy erhält ein Angebot, bei „Hogan’s Heroes“ mitzuarbeiten. Er lehnt ab. Bernard Fein, der Miterfinder der Serie, lädt Sammy ein, John Ford zu treffen. Ford gibt Sammy Bildgestaltungstipps. Gestärkt geht Sammy durch das Studiogelände. Die Kamera hält den Horizont zunächst in der Mitte fest. Dann kippt sie nach oben und platziert ihn am unteren Bildrand.

Filmkritik von „Die Fabelmans“

Steven Spielbergs „Die Fabelmans“ ist ein eindringlicher, autofiktionaler Einblick in seine eigene Kindheit und Jugend, vergleichbar mit Werken von Richard Linklater, Kenneth Branagh, Paolo Sorrentino und James Gray. Dieser Film markiert eine bemerkenswerte Wendung in Spielbergs Karriere. Er ist bekannt für seine bahnbrechenden Blockbuster wie „Der weiße Hai“, „Jäger des verlorenen Schatzes“ und „Jurassic Park“. Mit „Die Fabelmans“ kehrt er zu seinen Wurzeln zurück und schafft ein Werk, das sowohl die Magie des Kinos als auch persönliche Erlebnisse verbindet. Spielberg, der selten seine eigenen Drehbücher schreibt, präsentiert hier eine intime, persönliche Geschichte, die sein filmisches Universum erweitert.

Der Film beginnt mit Samuel „Sammy“ Fabelmans erster Begegnung mit dem Kino. Diese Erfahrung prägt ihn nachhaltig. Es ist die Inszenierung der Zugkollision in „Die größte Schau der Welt“, die Sammys Faszination für das Kino weckt. Spielberg zeigt diese Szene eindrucksvoll, mit Close-ups von Sammys paralysiertem Gesicht, das in Projektionslicht getaucht ist. Dies erinnert an die Ursprünge des Kinos und dessen Fähigkeit, Menschen zu faszinieren. Sammy beginnt bald, Szenen mit der Modelleisenbahn seines Vaters nachzustellen und zu filmen, unterstützt von seiner Familie.

„Die Fabelmans“ ist jedoch mehr als nur eine Ode an das Kino. Es ist auch eine tiefgründige Familiengeschichte. Spielberg betrachtet den Film als Möglichkeit, seine Eltern wieder zum Leben zu erwecken. Er zeigt die Komplexität und die Widersprüchlichkeiten seiner familiären Beziehungen. Spielbergs jüdische Identität und die Herausforderungen, denen er sich in der Schule stellen muss, sind zentrale Themen. Der Film ist eine selbsttherapeutische Reise, die sowohl universell als auch persönlich ist. Spielberg gelingt es meisterhaft, seine eigene Geschichte so zu erzählen, dass sie eine breite Resonanz findet. Die finale Szene bildet einen perfekten Abschluss und offenbart Spielbergs Inspirationsquellen. „Die Fabelmans“ steht als Spielbergs intimer Liebesbrief ans Kino und ist zugleich eines seiner besten Werke.

Letzte Aktualisierung am 29.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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