Der Kaufmann von Venedig

Der Kaufmann von Venedig“ ist eine filmische Bearbeitung eines Werkes von William Shakespeare. Dafür wurde eine Komödie des bekannten Mannes gewählt. Es gilt als ein Werk von den schwersten und tragischsten des wahrscheinlich leichten heiteren Fachs. Es kommen ganz deutlich die zeitgenössischen Klischees von einem geizigen, geldgierigen und hartherzigen jüdischen Händler in den Fokus des Zuschauers.

Der Kaufmann von Venedig
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Al Pacino, Jeremy Irons, Joseph Fiennes (Schauspieler)
  • Michael Radford (Regisseur) - Carey Brokaw (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Die Premiere des britischen Spielfilm „Der Kaufmann von Venedig“ fand im Jahre 2004 statt. Bekannt waren bereits einige Fernsehfassungen des Stücks, aber der Film erschien als die erste Kinofassung. Gearbeitet wurde mit einem Budget von 30 Millionen US-Dollar. Eingenommen wurde rund 21,5 Dollar.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Der Kaufmann von Venedig“

Michael Radford fand Gefallen daran, die Geschichte von „Der Kaufmann von Venedig“ aus dem 16. Jahrhundert wieder aufleben zu lassen. Vielen Menschen ist die harte Kost von Shakespeare ein Begriff aus der Schulzeit. Als Regisseur hat er die Geschichte abgefilmt mit einer Länge von 138 Minuten. Michael Radford wurde im Februar 1946 in Neu-Delhi geboren, Indien. Mittlerweile ist er als ein britischer Drehbuchautor und Filmregisseur auf der Bildfläche erschienen. Erste Schritte zum großen Erfolg tätigte Radford mit „Der Postmann“ aus dem Jahre 1994.

Zusätzlich schrieb er für „Der Kaufmann von Venedig“ das Drehbuch, auf der Grundlage des Stücks von William Shakespeare. In der Produktion gingen ihm Cary Brokaw, Jason Piette, Michael Cowan, Luciano Martino und Barry Navidi zur Hand.

Die Kameraführung übernahm Benoît Delhomme und setzte die liebevoll ausgesuchte Besetzung ins Bild: Al Pacino tritt als Shylock in Erscheinung. Jeremy Irons bringt dem Zuschauer Antonio näher. Joseph Fiennes zeichnet den Charakter Bassanio. Des Weiteren sind folgende Schauspieler zu sehen: Lynn Collins, Zuleikha Robinson, Kris Marshall, Charlie Cox, Heather Goldenhersh, Mackenzie Crook, John Sessions, Gregor Fisher, Ron Cook, Allan Corduner, Anton Rodgers, David Harewood und Jules Werner. Die Szenen schnitt Lucia Zucchetti. Später im Film untermalt die Musik von Jocelyn Pook die Bilder.

Handlung vom Film „Der Kaufmann von Venedig“

In den ersten Szenen wird dem Zuschauer klargemacht, wie es sich mit der antijüdischen Gesetzgebung in Venedig verhielt. Dies bezieht sich auf einen Zeitraum im 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit müssen Juden unbedingt im Getto leben, welche nachts zugesperrt werden. Hauptsächlich dürfen Sie nur die Tätigkeit des Geldverleihers ausüben. Des Weiteren sind die Juden schnell identifizierbar, weil sie in der Öffentlichkeit rote Hüte tragen müssen. Ein weiterer schlimmer Punkt ist, dass in unregelmäßigen Abständen Pogrome stattfinden, wobei Juden willkürlich ermordet werden.

Im Jahr 1596: Antonio ist ein venezianischer Kaufmann, der seinem Freund in der Not hilft, denn er leiht dem jungen unverheirateten Bassanio Geld. Der Grund für diese größere Ausgabe ist, dass Bassanio um die Hand der schönen Portia anhalten möchte. Die Dame ist eine reiche junge Adelige. Woher stammt das Geld? Antonio gehören mehrere Handelsschiffe, weshalb er nicht so flüssig ist. Aber mit dieser Garantie im Rücken borgt sich der Kaufmann Geld bei einem jüdischen Geldverleiher, mit dem Namen Shylock.

Shylocks tiefer Groll

Shylock leidet sehr darunter, dass die ansässige, christliche Mehrheit ihn verachtet. Deswegen hegt er tiefen Groll gegen die venezianische Gesellschaft. Mit diesem Hintergrund verzichtet Shylock auf die sonst üblichen Zinsen, setzt keinen Vertrag auf, sondern verlangt als Sicherheit ein Pfund Fleisch aus dem Körper von Antonio, falls es nicht zur Rückzahlung kommt. Antonio nimmt diese Klausel nicht ernst und willigt dem Geschäft zu. Damit der Deal besiegelt wird, unterschreibt Antonio einen Schuldschein. Im Innern glaubt er, dass es nie so weit kommt, denn seine Handelsschiffe kehren bald reich beladen nach Venedig zurück. In der Zwischenzeit wechselt der christliche Diener von Shylock zu Bassanio, wodurch Shylock beleidigt reagiert. Zur gleichen Zeit nutzt seine Tochter Jessica das Geld des Vaters, um mit einem Christen durchzubrennen.

Daraufhin ist Shylock am Boden zerstört. Seinem Freund gesteht er, dass er lieber das „Fleisch“ aus Antonios Körper in den Händen halten würde, anstatt das Doppelte der Schulden.Nun fährt Bassanio zu der Insel Belmont. Dies ist der Wohnort der schönen Portia. Testamentarisch hat der Vater für den zukünftigen Mann eine Prüfung festgelegt, die er auch besteht. Die beiden verlieben sich direkt ineinander und feiern ihre Verlobung. Der Freund von Bassanio verliebt sich fast zeitgleich in Portias Zofe Nerissa. Doch plötzlich passiert ein Alptraum. Antonio ist pleite, weil die Schiffe verschollen sind. Somit können die Schulden nicht zurückgezahlt werden. Selbst ein Gericht versucht Shylock von seinem Vorhaben abzubringen. Aber er möchte das Fleisch aus seinem Schuldner herausschneiden.

Wie geht die Geschichte zu Ende? Kann das Leben gerettet werden oder das Geld gezahlt werden?

Filmkritik von „Der Kaufmann von Venedig“

Der Kaufmann von Venedig„, die Theater-Variante, wird auf die Zeit zwischen 1596 und 1598 datiert. Ungefähr sechs Jahre später erscheint die Geschichte als gedruckte Version. Zur damaligen Zeit war Theater sehr viel Kommerz. Manchmal auch eher ein Massenvergnügen, genau wie heute große Musicalshows.

Im Film ist das Ende, das Gerichtsverfahren – die Verurteilung von Shylock – etwas fragwürdig. So kommt ganz klar die überdeutliche Judenfeindlichkeit heraus. Somit bleiben menschlich gesehen keine der Figuren moralisch integer, weder Shylock noch die Widersacher. Indem Radford seine Figuren dem Licht der heute scheinenden Normen aussetzt, gelingt ihm eine gute Ausarbeitung des verborgen liegenden Kontexts. Eine schwächere Inszenierung hätte diese nicht gezeigt.

In den Dialogen gab sich Radford größte Mühe, der eigentlichen Vorlage treu zu bleiben. Dennoch fand eine kleine Modernisierung statt, um dem heutigen Publikum einen Zugang zur schwermütigen, altertümlichen Sprache zu geben. Es gelingt ihm in weiten Teilen, die Charaktere herunterzubrechen, und behält die Balance zwischen dem tief greifenden Drama und einer hingebungsvollen Romanze.

Letzte Aktualisierung am 28.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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