Der große Diktator

Der große Diktator„, ein Meisterwerk von Charlie Chaplin, erschien 1940 als kühne Satire auf Adolf Hitler und den aufkommenden Faschismus. Chaplin spielt in diesem Film zwei Rollen: den despotischen Diktator Adenoid Hynkel und einen namenlosen jüdischen Friseur. Diese Rollenverteilung erlaubt Chaplin, die Absurdität des Diktators und das alltägliche Leiden der Menschen unter seiner Herrschaft scharf zu kontrastieren. Der Film ist ein mutiger Kommentar zur politischen Lage seiner Zeit und bleibt bis heute relevant.

Der große Diktator [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Charles Chaplin, Paulette Goddard, Jack Oakie (Schauspieler)
  • Charles Chaplin (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 6 Jahren

In den ersten Szenen erleben wir, wie der jüdische Friseur aus einem Konzentrationslager flieht und zufällig für den Diktator gehalten wird. Diese Verwechslung führt zu einer Reihe von Missverständnissen und komischen Situationen. Gleichzeitig werden wir in die groteske Welt von Hynkel eingeführt, dessen Größenwahn keine Grenzen kennt. Der Film balanciert gekonnt zwischen Komödie und Tragödie und schafft es, ein ernstes Thema auf eine Weise anzugehen, die sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt. Chaplins Talent, ernste Themen mit einer Prise Humor zu behandeln, macht „Der große Diktator“ zu einem zeitlosen Klassiker.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Der große Diktator“

Der große Diktator„, ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1940, markiert ein bedeutendes Werk in der Filmgeschichte. Regie führte Charlie Chaplin, der auch das Drehbuch verfasste und die Hauptrolle spielte. Der Film, mit einer Laufzeit von 125 Minuten und einer Altersfreigabe FSK 6, fällt in die Genres Drama und Kriegsfilm. Chaplin schlüpft in die Rolle von Anton Hynkel, einer Parodie auf Adolf Hitler. Der Film satirisiert nicht nur Hitler und den Nationalsozialismus, sondern kritisiert auch die US-Staatsmacht und den Militarismus. Als Chaplins erster Tonfilm stellt „Der große Diktator“ eine beeindruckende Leistung in seiner Karriere dar.

Neben Chaplin wirken talentierte Darsteller wie Jack Oakie als Benzino Napoloni und Reginald Gardiner als Kommandeur Schultz mit. Henry Daniell, Billy Gilbert und Grace Hayle bereichern das Ensemble. Carter DeHaven tritt als Botschafter von Bakteria auf. Die musikalische Untermalung des Films stammt von Chaplin selbst, unterstützt von Meredith Willson. Roland Totheroh und Karl Struss zeichnen für die Kameraarbeit verantwortlich, während Willard Nico den Schnitt übernahm.

Trotz seiner Qualität und Relevanz erhielt „Der große Diktator“ bei den Oscars keine Auszeichnungen. Der Film war in fünf Kategorien nominiert, darunter „Bester Film“, „Bestes Originaldrehbuch“ und „Bester Hauptdarsteller“ für Chaplin, „Beste Originalmusik“ für Meredith Willson sowie „Bester Nebendarsteller“ für Jack Oakie.

Handlung vom Film „Der große Diktator“

Im Jahr 1918, während des Ersten Weltkrieges, dient ein jüdischer Soldat namens „der Private“ in der Armee von Tomainia. Mutig rettet er das Leben des verletzten Piloten Kommandeur Schultz, der wichtige Dokumente für einen möglichen Sieg Tomainias trägt. Doch nachdem ihr Flugzeug wegen Treibstoffmangels abstürzt, erleidet der Private Gedächtnisverlust. Schultz wird über die Kapitulation Tomainias gegenüber den Alliierten informiert, während der Private ins Krankenhaus gebracht wird. Dieser Moment prägt den weiteren Verlauf des Films maßgeblich.

Zwanzig Jahre später, immer noch von Amnesie geplagt, kehrt der Private zu seinem früheren Beruf als Friseur in einem Ghetto zurück. Dieses Gebiet steht nun unter der Herrschaft von Schultz, der inzwischen Teil des faschistischen Diktaturregimes von Tomainia unter dem tyrannischen Adenoid Hynkel geworden ist. In dieser Zeit verliebt sich der Friseur in seine Nachbarin Hannah. Gemeinsam versuchen sie, der Verfolgung durch die Militärkräfte zu widerstehen. Ihre Liebesgeschichte bildet einen Kontrast zur grausamen Realität des Ghettos.

Schicksalsschläge

Eines Tages fangen die Sturmtruppen den Friseur und wollen ihn hängen. Schultz erkennt ihn jedoch rechtzeitig und verhindert die Exekution. Durch diese Begegnung erlangt der Friseur seine Erinnerungen zurück. Unterdessen versucht Hynkel, seine militärischen Kräfte durch einen Kredit von einem jüdischen Bankier, Hermann Epstein, zu finanzieren. Als Epstein sich weigert, den Kredit zu gewähren, befiehlt Hynkel eine Judenverfolgung. Schultz protestiert gegen diese unmenschliche Politik, wird ins Konzentrationslager geschickt, entkommt jedoch und versteckt sich im Ghetto mit dem Friseur. Sie planen ein Attentat auf Hynkel, doch Hannah überzeugt sie, davon abzusehen.

Währenddessen gerät Hynkel in einen Konflikt mit dem Diktator von Bacteria, Benzino Napaloni, über die Invasion des Nachbarlandes Osterlich. Die beiden Diktatoren streiten sich über einen Vertrag zur Regelung der Invasion. Ihre Auseinandersetzung eskaliert in einer Essensschlacht, wird aber beigelegt, als beide scharfen Senf essen und zur Zusammenarbeit gezwungen werden. Nachdem sie sich geeinigt haben, ordnet Hynkel die Invasion von Osterlich an. Hannah und ihre Familie werden von den einmarschierenden Truppen eingekesselt und von einem Soldatentrupp geschlagen.

In gestohlenen Uniformen entkommen Schultz und der Friseur, der sich als Hynkel ausgibt, aus dem Lager. Sie erreichen die Grenze zu Osterlich, wo eine Menschenmenge auf eine Rede von Hynkel wartet. Der echte Hynkel wird in Zivilkleidung für den Friseur gehalten, außer Gefecht gesetzt und ins Lager gebracht. Schultz rät dem Friseur, auf die Plattform zu gehen und Hynkel zu imitieren. In seiner ersten öffentlichen Rede verkündet der Friseur, sich für Brüderlichkeit und Wohlwollen einzusetzen. Er ermutigt die Soldaten, für die Freiheit zu kämpfen und ruft zur Einigkeit im Namen der Demokratie auf. Abschließend richtet er eine hoffnungsvolle Botschaft an Hannah, die seine Stimme im Radio hört und sich dem aufgehenden Sonnenlicht zuwendet.

Filmkritik von „Der große Diktator“

Der große Diktator“ von Charlie Chaplin, ein Schwarz-Weiß-Filmklassiker aus dem Jahr 1940, kehrt in restaurierter Fassung auf die deutschen Leinwände zurück. In brillanter Ton- und Bildqualität stellt der Film eine faszinierende Auseinandersetzung mit der Gestalt Adolf Hitlers dar. Obwohl der Film in einer Ära der digitalen Animationen ungewohnt wirkt, fesselt er das Publikum mit seiner einzigartigen Mischung aus Humor und kritischer Betrachtung. Chaplin spielt gleich zwei Rollen: einen jüdischen Barbier und den tyrannischen Diktator Adenoid Hynkel. Seine Darstellung spiegelt die Absurdität des Machtstrebens wider, besonders in der berühmten Szene, in der er mit einer Weltkugel tanzt.

Die Frage, wie man eine so ernste Thematik wie den Nationalsozialismus parodieren kann, steht im Mittelpunkt dieses Films. Chaplin schafft es, eine Balance zwischen Unterhaltung und Respekt gegenüber der politischen Situation zu halten. Diese Gratwanderung macht den Film zu einem beispielhaften Werk öffentlicher Akzeptanz. Chaplin, bekannt für seine Stummfilme, zeigt hier eine arbeitsmethodische Revolution. Er wendet sich vom traditionellen Stummfilmstil ab und nutzt Dialoge und Situationskomik, um den Wahnsinn Hynkels darzustellen. Chaplins geniale Darstellung ist geprägt von Perfektion in jeder Geste und Mimik.

„Der große Diktator“ hat sich somit verdientermaßen als einer von Chaplins erfolgreichsten Filmen etabliert. Chaplin war einer der ersten in Hollywood, der sich mit der Hitler-Thematik auseinandersetzte. Seine vernichtende Hitler-Satire sorgte zunächst für gespaltene Kritik, da ihm Verharmlosung des Nationalsozialismus vorgeworfen wurde. Doch im Laufe der Zeit wurde das Meisterwerk weltweit gefeiert. Chaplin zeigt nicht nur die Absurdität von Faschisten, sondern erinnert auch daran, was in seinen Augen noch zu retten war. Sein Film bleibt ein beeindruckendes Zeugnis seiner künstlerischen Größe und Universalität.

Letzte Aktualisierung am 28.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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